AUSBILDUNG BEI DER STADT
Brandmeisteranwärter*in

Einleitung und weiterführende Links

Ein Gebäude steht in Flammen? Hochwasser und Überschwemmungen bringen Menschen in Gefahr? Bei Chemieunfällen treten Gifte aus? Für solche Notfälle gibt es die Feuerwehr. Auch das große Feuerwerk am Ende der Kieler Woche findet unter ihrer Aufsicht statt.

Neu in Kiel:

Der Anwärtersonderzuschlag für Brandmeisteranwärter*innen bei der Landeshauptstadt Kiel wird auf 100 Prozent erhöht: Ab Dezember 2022 betragen die Anwärterbezüge monatlich insgesamt 2.634,36 Euro brutto.

Retten, löschen, bergen, schützen

Zwei Auszubildende der Feuerwehr

Aufgabe der Feuerwehr ist, bei jedem Wetter und zu jeder Tages- und Nachtzeit Gefahrenquellen zu beseitigen sowie über Gefahren und deren Vermeidung aufzuklären. Menschen und Tiere müssen gerettet, geborgen und geschützt werden und Sachgüter müssen gesichert werden.

Ist über die Nummer 112 ein Notruf eingegangen, besetzen die Feuerwehrbeamt*innen binnen kürzester Zeit die Einsatzfahrzeuge, legen ihre Schutzausrüstung an und fahren, meistens mit Blaulicht und Signalhorn, zur Schadensstelle.

Wenn es brennt, dringen sie auf Weisung der Einsatzleitung zur Brandstelle vor und löschen das Feuer. Oft müssen Personen aus brennenden und verrauchten Gebäuden befreit werden.

Einsatz als Notfallsanitäter*in

Beamt*innen bei der Berufsfeuerwehr sind auch als Notfallsanitäter*in ausgebildet.  

Zu den Aufgaben eines*einer Brandmeister*in gehört also auch im Rettungsdienst tätig zu sein. Sie sind es, die mit Blaulicht und Martinshorn den Rettungswagen zum Einsatzort fahren, dort den Gesundheitszustand einer verletzten oder erkrankten Person beurteilen und folgerichtig handeln.

Natürlich werden nicht nur Notfalleinsätze gefahren, auch der Krankentransport ins Krankenhaus unter medizinischer Beobachtung gehört zu den Aufgaben im Rettungsdienst. Sie müssen professionell und angemessen mit Menschen in allen psychischen Ausnahmesituationen umgehen können.

Kein Lehrberuf im herkömmlichen Sinn

Doch nicht bei jedem Einsatz geht es um Brände, medizinische Notfälle oder Unfälle. Nach einem Unwetter räumen sie Hindernisse, wie umgestürzte Bäume beiseite, bei Hochwasser retten sie Menschen aus bedrohten Häusern. Feuerwehrleute führen bei größeren Veranstaltungen Sicherheitswachen durch. Wenn viele Menschen versammelt sind, etwa im Theater oder bei Konzerten, sind meistens zwei Feuerwehrbeamt*innen vor Ort, um bei Bedarf jederzeit eingreifen zu können.

Sie arbeiten mit Kolleg*innen verschiedener Ämter, der Schutz-, Kriminal- und Wasserschutzpolizei sowie Ärzt*innen zusammen.

Der Beruf "Feuerwehrmann*Feuerwehrfrau“ ist kein Lehrberuf im herkömmlichen Sinne. Menschen, die bei der Berufsfeuerwehr arbeiten wollen, müssen eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie eine Reihe von Tauglichkeitsnachweisen mitbringen und schlagen mit dieser aufbauenden Ausbildung die Beamtenlaufbahn ein. 

Sie erlernen einen abwechslungsreichen, körperlich anstrengenden, teilweise auch psychisch belastenden Beruf. Dieser erfordert schnelles Umdenken, Improvisieren und Reagieren, denn kein Einsatz ist wie der andere. 

  • Erster allgemeinbildender Schulabschluss
  • Nachweis über einen für die Feuerwehr geeigneten Gesellenbrief, eine geeignete Berufsausbildung 
  • oder eine Abschlussprüfung im Sinne des §37 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes (duale Berufsausbildung)
  • oder eine abgeschlossene schulische Ausbildung an einer beruflichen Schule, soweit hiermit ein mittlerer Bildungsabschluss, ein Realschulabschluss oder gleichwertiger Bildungsstand erreicht oder eine Berufsausbildung abgeschlossen wurde 
  • oder eine abgeschlossene Spezialausbildung (Notfallsanitäter*in, Rettungsassistent*in, eine Ausbildung in einem pflegerischen Beruf)
  • Führerschein Klasse B
  • Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen für die Ernennung zum*zur Beamt*in,
  • Deutsches Schwimmabzeichen in Silber, nicht älter als 2 Jahre (kann im Laufe des Auswahlverfahrens nachgereicht werden)
  • Sehhilfenstärke von +/- 3 Dioptrien darf nicht überschritten werden
  • uneingeschränkte Feuerwehrdiensttauglichkeit (gesundheitliche und körperliche Eignung)
  • technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
  • Teamfähigkeit
  • Flexibilität
  • wünschenswert wären über die vorgenannten Voraussetzungen hinaus die Fahrerlaubnis der Klasse CE sowie eine abgeschlossene Ausbildung als Rettungsassistent*in oder Notfallsanitäter*in

19 Monate

Praxis

Die praktischen Ausbildungsinhalte finden überwiegend im Wach- und Einsatzdienst, bei den Kieler Kliniken sowie den Rettungswachen der Berufsfeuerwehr Kiel statt.

Theorie

Die theoretisch-praktische Ausbildung und die Feuerwehrdienstausbildung erfolgen in der eigenen Akademie der Kieler Berufsfeuerwehr in Kiel-Wellsee. 

Während der Ausbildung erwirbt man beispielsweise Kenntnisse in den folgenden Bereichen:

Fachbezogene Grundlagen

  • Brennen und Löschen
  • Baukunde
  • Strahlenschutz, gefährliche Stoffe
  • Wärmelehre, Elektrizitätslehre, Mechanik

Fahrzeugkunde einschließlich Fahrausbildung

  • Feuerwehrfahrzeuge, Kran- und Drehleiterfahrzeuge, Sonderfahrzeuge, Rettungswagen

Gerätekunde

  • Atemschutzgeräte
  • Löschgeräte (zum Beispiel Pumpen, Schläuche, Armaturen)
  • Rettungsgerät (zum Beispiel Rettungsscheren, Motorsägen)
  • Normung und Geräteprüfung

Einsatzlehre

  • Einsatzplanung & Einsatztaktik
  • Gefahren an der Einsatzstelle, Unfallverhütung
  • Brandbekämpfung (Einsatzübungen, Löschwasserversorgung, Löschwasserförderung)
  • Vorbeugender Brandschutz & Gefahrenabwehr
  • Technische Hilfeleistungen, Einsatzübungen: Rettungsdienst, Fernmeldedienst

Staats- und Verwaltungskunde

  • Organisation und Dienstbetrieb der örtlichen Feuerwehren
  • Rechtsgrundlagen des Feuerwehrdienstes
  • Staatsbürgerkunde
  • Beamtenrecht, Disziplinarrecht, Personalvertretungsrecht

Weitere Ausbildungsinhalte
 
  • Ausbildung zum*r Rettungssanitäter*in
  • Sport (Deutsches Sportabzeichen in Bronze)
  • Rettungsschwimmen
  • Konditions-(Fitness-)Training
  • Erwerb des Führerscheins Klasse CE (LKW mit Anhänger)

Aufbauend auf die theoretischen Ausbildungsinhalte erfolgen gezielte Einsatzpraktika.

Sie erlernen das feuerwehrtechnische Grundwissen, wie zum Beispiel die Organisation der Feuerwehr, Verwaltung und Rechtskunde, theoretische und praktische Ausbildung im abwehrenden Brandschutz, Sprechfunkausbildung, Atemschutzausbildung, technische Hilfeleistungsausbildung, gefährliche Stoffe und Güter sowie Baukunde und Löschwasserversorgung. 

Ab dem 1. Dezember 2022:

monatlich 1.317,18 Euro brutto
zusätzlich 1.317,18 Euro brutto Anwärter*innensonderzuschlag

Die Bewerber*innen absolvieren einen theoretischen Einstellungstest, der als Online-Test durchgeführt wird. Außerdem ist ein Sporttest zu absolvieren, der Aufgaben des von der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelten Tests "Physische Eignungsfeststellung für die Berufsfeuerwehr in Deutschland" beinhaltet.

Des Weiteren werden die handwerklichen Fähigkeiten der Bewerber*innen anhand eines praktischen Tests geprüft.

Als letzter Auswahlschritt folgen Vorstellungsgespräche, in denen wir einen persönlichen Eindruck der Bewerber*innen gewinnen möchten. Außerdem wird nach der Einstellungszusage in einer speziellen Untersuchung die körperliche Eignung für den Beruf der*des Brandmeisters*in festgestellt.

Fertig ausgebildete Feuerwehrbeamt*innen der Laufbahngruppe 1, 2. Einstiegsamt der Fachrichtung Feuerwehr (vormals mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst) werden auf der Haupt- oder Ostwache und den Rettungswachen eingesetzt. In den jeweiligen Dienststellen sind sie in der Regel tätig als Truppmann*Truppfrau, Truppführer*in, Fahrzeugführer*in, im Rettungsdienst, als Fahrer*in von Sonderfahrzeugen, Feuerwehrgerätewart*in, Maschinist*in oder Fahrer*in.

Die Landeshauptstadt Kiel bietet ein breit gefächertes internes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten an. Auch der Besuch von Lehrgängen externer Bildungsträger kann entsprechende Qualifikationen vermitteln. Wenn die Zulassungsbedingungen erfüllt werden, wird den Feuerwehrbeamt*innen die Möglichkeit eröffnet, nach erfolgreicher Weiterbildung in die nächsthöhere Laufbahn zu wechseln.

Wichtig zu wissen

Jetzt noch bis zum 1. September 2024 für den Ausbildungsbeginn am 1. April 2025 bewerben oder bis zum 30. April 2025 für den Ausbildungsbeginn am 1. April 2026. 

Downloads und Links

Noch Fragen?

Jasmin Wolter 
0431 901-2241 

 

Portrait Jasmin Wolter

Kontakt zur Ausbildungsabteilung

Landeshauptstadt Kiel 
Personal- und Organisationsamt 
Ausbildung 
Postfach 1152, 24099 Kiel

Besuchsadresse 
Rathaus Hopfenstraße 
Hopfenstraße 30, 24103 Kiel

Auszubildende Feuerwehrfrau
Eine spannende Ausbildung bei der Feuerwehr.