GleichstellungGewalt
Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ist nach wie vor ein entscheidendes Hindernis für die gleichberechtigte Teilhabe und die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter.
Nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums üben überwiegend Partner und/oder Verwandte/nahestehende männliche Personen Gewalt gegenüber Frauen* und Mädchen* aus.
Die Spanne reicht von psychischer über physische bis hin zu sexualisierter Gewaltausübung. Bundesweit ist jede vierte Frau* mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen.
Studien zu sexualisierter Gewalt zeigen, dass bei Vergewaltigungen der Aspekt „Sexualität“ keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Es geht den Täter*innen in erster Linie um die Bemächtigung und Unterdrückung des Opfers, also um Machtausübung. Das Verhalten oder das Äußere der Betroffenen ist also vollkommen unerheblich für die Tat!
Alle Formen von Gewalt haben weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Frauen*, auf ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit und ihre körperliche und psychische Gesundheit und auch auf die Familie. Insbesondere Kinder und Jugendliche leiden massiv unter der häuslichen Situation, selbst wenn sie körperlich unbeschadet bleiben.
Respekt ist eine sichere Bank – Nehmen Sie Platz und setzen Sie ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen!
Sitzen Sie auf einer roten Bank oder sind Sie auf eine rote Bank aufmerksam geworden? Brauchen Sie Hilfe oder kennen Sie eine Person, die von Gewalt betroffen ist?
Schutz vor gewalttätigen Personen im persönlichen Umkreis bieten Frauenhäuser, Zufluchtswohnungen, Notrufe und Beratungsstellen. Ansprechpartnerinnen* finden Sie auf der Webseite des Verbundes der feministischen Mädchen- und Frauenfacheinrichtungen und auf der Webseite des Kinderschutzbundes des Ortsverbands in Kiel.
Rund um die Uhr können Sie sich direkt an das kostenlose Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter 116 016 wenden.
Die Notfallnummer des Kieler Frauenhaus lautet 0431 68 18 25.
Wenn Sie Angst um ihr körperliches Wohlergehen oder sogar Ihr Leben haben, rufen Sie bitte die Polizei unter 110 an!
Hintergründe der roten Bänke
Gewalt gegen Frauen hat viele Facetten unter anderem häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, sexuelle Belästigung, Stalking, Mobbing und digitale Gewalt.Laut einer Studie der Europäischen Grundrechteagentur sind circa 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen.
Daher setzt die Landeshauptstadt Kiel, in Anlehnung an die aus Italien stammende Aktion „La Panchina rossa“, übersetzt „Die rote Bank“, mit vier roten Bänken ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Die roten Bänke finden Sie im Schützenpark, im Dorfanger Meimersdorf, im Werftpark und an der Promenade in Schilksee. Die rote Farbe steht für das vergossene Blut der Frauen.
„Gewalt gegen Frauen findet mitten in unserer Gesellschaft statt. Mit den roten Bänken bringen wir dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit und möchten die Gesellschaft dafür sensibilisieren, aufeinander zu achten. Zugleich sollen betroffene Frauen und Mädchen ermutigt werden, nicht länger zu schweigen“, so die Gleichstellungsbeauftragte, Helga Rausch.
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Schutz vor Gewalt
Das sogenannte Gewaltschutzgesetz ermöglicht es Gerichten, Näherungs- und Belästigungsverbote gegenüber Personen auszusprechen, die andere in ihrer Freiheit und Gesundheit bedrohen. Es räumt der bedrohten Person ein, die gemeinsame Wohnung zeitweise alleine nutzen zu können.
In einigen Bundesländern, auch in Schleswig-Holstein, hat die Polizei auch die Möglichkeit den Täter (oder selten auch die* Täterin*) der Wohnung zu verweisen (sogenannte Wegweisung). Allerdings kann das oben genannte Näherungsverbot durch das Sorge- und Umgangsrecht unterlaufen werden, denn der rechtmäßige Kontakt des Vaters zu den Kindern führt natürlich unweigerlich auch zum Kontakt mit der Mutter.
Bei Gerichtsverhandlungen bezüglich des Sorge- und Umgangsrechtes muss also dringend ein Gewaltschutzverfahren Berücksichtigung finden. Neben dem Schutz der Mutter ist es ebenso notwendig, das Kindeswohl nicht zu gefährden.
Wer Ihnen helfen kann
Schutz vor gewalttätigen Personen im persönlichen Umkreis bieten Frauenhäuser, Zufluchtswohnungen, Notrufe und Beratungsstellen.
Ansprechpartnerinnen* finden Sie auf der Webseite des Verbundes der feministischen Mädchen- und Frauenfacheinrichtungen und auf der Webseite des Kinderschutzbundes des Ortsverbands in Kiel.
Rund um die Uhr können Sie sich direkt an das kostenlose Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter 0800 0116 016 wenden.
Die Notfallnummer des Kieler Frauenhaus lautet 0431 68 18 25.
Wenn Sie Angst um ihr körperliches Wohlergehen oder sogar Ihr Leben haben, rufen Sie bitte die Polizei unter 110 an!
Sexualisierte Gewalt an Jungen* und Männern*
Lange Zeit verdrängt und verschwiegen, wird in den letzten Jahren endlich auch der sexuelle Missbrauch von Jungen* und Männern* thematisiert. Dieser geschieht, wie bei Mädchen* und Frauen* auch, zum großen Teil im (familiären) Nahbereich, aber auch an Schulen, Jungendbereich oder in der Kirche.
In Deutschland gibt es nur wenige Therapieangebote für männliche Opfer und ihre Vertrauenspersonen. In Kiel hilft die Informations- und Beratungsstelle für männliche Betroffene von sexueller Gewalt den Ratsuchenden weiter.
Plakat-Aktion „Keine Gewalt unter dem Tannenbaum“ (2021/2022)
Die Feiertage sollen eine Zeit der Fröhlichkeit und Gemütlichkeit sein, um gemeinsam zu feiern und Zeit mit unseren Liebsten zu Hause zu verbringen. Für manche Menschen ist die Zeit zu Hause aber eine bedrohliche Zeit, geprägt von Gewalt. Darauf wollen wir mit dieser Plakat-Aktion aufmerksam machen. Wir wollen von Gewalt betroffenen Menschen ermutigen, sich Unterstützung zu suchen und die Gesellschaft sensibilisieren nicht wegzuschauen: denn Gewalt geht uns allen was an!
Besonders nach zwei Jahren Pandemie ist es notwendig, unsere Aufmerksamkeit auf das Thema Gewalt an Frauen zu richten.

Die Plakate sind in den KVG-Busse vom 15. Dezember 2021 bis zum 14. Januar 2022 zu sehen. Während der Feiertagen sind sie auch in der Landeshauptstadt Kiel präsent.
Die Plakat-Motive
Aktuelles
Die rote Bank - ein Zeichen gegen Gewalt
Kontakt
Landeshauptstadt Kiel
Die Gleichstellungsbeauftragte / Referat für Gleichstellung
Hopfenstraße 29 (HUK-Gebäude), 24103 Kiel
Referat für Gleichstellung
0431 901-2056
Gleichstellung@kiel.de
Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag 9-15 Uhr
Freitag 9-12 Uhr
Eine vorherige telefonische Terminvereinbarung ist empfehlenswert.