Der Bootshafen: Vom Handelshafen zum städtebaulichen Schmuckstück
Einleitung
Der Bootshafen zeugt bis heute von der einstigen Halbinsellage der Kieler Altstadt. Ursprünglich bildete er mit dem Kleinen Kiel einen Seitenarm der Förde, der die Altstadt fast vollständig umschloss. Jahrhundertelang legten hier Handelsschiffe an und Waren wurden umgeschlagen.
1846 wurde das Gewässer durch einen Damm von der Förde abgetrennt, um die Kaianlagen zu erweitern. Der Damm war mit einer Klappbrücke, später einer Drehbrücke versehen. Das entstandene Binnengewässer zwischen der Holstenbrücke und dem neuen Damm diente als Hafen für kleinere Schiffe.
1904 wurde die steinerne Holstenbrücke abgebrochen und die Verbindung zwischen Kleinem Kiel und Bootshafen bis auf ein Rohrsystem zugeschüttet. Seit der Aufschüttung des Bollhörnkais 1975 und dem Ausbau zum Schwedenkai 1982 ist die Verbindung des Bootshafens zur Ostsee kaum mehr zu erkennen. Das Ufer der Kieler Förde rückte um 300 Meter ab – die Halbinsellage der Altstadt war aus dem Stadtbild verschwunden.
Mehr als zwanzig Jahre blieb der Bootshafen eine ungenutzte Wasserfläche. Die Uferwände aus der letzten Jahrhundertwende verfielen stetig, angrenzende Bereiche mussten für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Im Jahre 2002 wurde schließlich mit der Erneuerung begonnen. Seit seiner Fertigstellung zur Kieler Woche 2004 präsentiert sich der Bootshafen als ein besonderer innerstädtischer Platz mit hoher Aufenthaltsqualität.
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Bildmaterial
Kieler Stadtarchiv, Stadt- und Schifffahrtsmuseum, Landeshauptstadt Kiel/Tiefbauamt