Urnenfriedhöfe am Eichhof

In den Jahren 1914 bis 1916 wurde der Alte Urnenfriedhof zunächst als kleiner Urnenhain im Zuge des Krematoriumsbaus eingerichtet. Mit den beiden Verwalterhäusern wurde der Eingangsbereich in den 1920er Jahren komplettiert. Dahinter findet sich eine der wohl schönsten öffentlichen Grünflächen im Kieler Stadtgebiet.

Es begann mit einem kleinen Urnenhain

In den Jahren 1914 bis 1916 wurde der Alte Urnenfriedhof zunächst als kleiner Urnenhain im Zuge des Krematoriumsbaus nach einem Entwurf von Oskar Hoff eingerichtet. Von den ursprünglichen Gräbern sind heute noch einige in unmittelbarer Nachbarschaft zum Krematorium erhalten.

Bereits im Jahr 1915 legte der in Fragen der Feuerbestattungen engagierte Stadtbaurat Georg Pauly einen Erweiterungsplan vor, der dann in den Jahren 1919 und 1920 nach Plänen des Gartenbauinspektors Hutzig verwirklicht wurde. Eine zweite Erweiterung erfolgte in den Jahren 1925 bis 1927. Im Zuge der letztgenannten Umgestaltungsmaßnahmen wurden das Pförtner- sowie das Gärtnerhaus erbaut.

Die dritte und letzte Erweiterung des Friedhofgeländes Richtung Norden und Osten erfolgte im Jahr 1936 und verlieh dem Alten Urnenfriedhof seine heutigen Ausmaße und seine Gestalt. Die Ost-West-Achse wird von einer im Jahr 1949 errichteten Pelikan-Skulptur des Künstlers Erich Schmidt-Kabul geprägt.

 
Impressionen vom Alten Urnenfriedhof
Ein Teich mit Seerosen
Der Teich auf dem Alten Urnenfriedhof - Foto: Pepe Lange
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Eine Einfahrt zwischen zwei kleinen Backsteinhäusern
Der Eingangsbereich - Foto: Pepe Lange
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Ein Pelikan-Brunnen
Der Pelikan-Brunnen - Foto: Pepe Lange
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Wie eine Parkanlage

Das Wegenetz des in den 1930er Jahren angelegten Friedhofteils zeigt eine relativ freie Wegeführung mit zum Teil weiträumigen Feldern und größerdimensionierten Gräbern. Insgesamt entsteht so ein parkähnlicher Charakter. Viele stattliche Großbäume, wie zum Beispiel Stiel-Eichen, Sandbirken oder Serbische Fichten, unterstreichen dieses Bild.

Die Grabsteine des Alten Urnenfriedhofes sind bewusst eher schlicht gehalten. Lediglich die Gräber aus der Gründungsphase sind aufwendiger gearbeitet und zeigen häufig stilisierte Urnen. Besonders hervorzuheben ist der im expressionistischen Stil gestaltete Pfeiler auf Feld 19, der vermutlich Ende der 1920er Jahre vom Volksfeuerbestattungsverein hier aufgestellt wurde.


Kieler Prominenz und Platzprobleme

Einige bekannte Kieler Persönlichkeiten haben auf dem Alten Urnenfriedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden. So zum Beispiel der 1933 von den Nationalsozialisten ermordete Stadtverordnete und Rechtsanwalt Wilhelm Spiegel, der bekannte und beliebte Nachkriegs-Oberbürgermeister Andreas Gayk, die ehemalige Kieler Stadtpräsidentin Ida Hinz und der ehemalige Landtagspräsident Karl Ratz.

Die Erweiterungsmöglichkeiten des Alten Urnenfriedhofes waren nach der letzten Umgestaltung städtebaulich erschöpft, der Bedarf an Urnengrabstätten nahm allerdings weiter zu. So war die Anlage eines zweiten Urnenfriedhofes unumgänglich. Auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Gartenparks wurde im Jahre 1974 der Neue Urnenfriedhof eingeweiht.


Ein Kleinod inmitten der Stadt

Der Teich in strenger Geometrie mit seinen Sitzplätzen, die kleinen Gartenräume, der sogenannte Pelikanbrunnen, wunderschöne Gehölz- und Staudenpflanzungen sowie nicht zuletzt die 2012 neu gepflanzte Kirschbaumallee (Prunus 'Accolade') laden zum Spazieren, Verweilen und Staunen ein. 

Für Urnenabschiede bieten wir einen Abschiedsraum mit bis zu 30 Sitzplätzen an.

 

Plan des Alten Urnenfriedhofs

Klick ins Bild führt zum JFG mit dem Plan

Kontakt und weitere Informationen

Bente Krieg, Friedhofsleiterin

Friedhofsbüro

  • Montag bis Freitag 9 - 12 Uhr
  • Donnerstag 15 - 16 Uhr
  • und nach Vereinbarung

0431 5457134

Fax: 0431 5457133

Lage in Kiel

Der Friedhof liegt im Stadtteil Schreventeich, Eichhofstraße 48-50, 24116 Kiel

Der Alte und der Neue Urnenfriedhof befinden sich an der Eichhofstraße und grenzen unmittelbar an den kirchlichen Eichhof-Friedhof an. Ein weiterer Eingang des Alten Urnenfriedhofes befindet sich an der Eckernförder Straße / Aschauweg.

Größe

  • Alter Urnenfriedhof: 7,4 Hektar
  • Neuer Urnenfriedhof: 3,2 Hektar

Öffnungszeiten

Der Friedhof ist durchgehend geöffnet.

Nahverkehr

Buslinien 71 und 72, Haltestelle "Eichhof"

Parken

PKW können auf den dafür vorgesehenen Parkstreifen auf dem Seitenstreifen des Bürgersteiges vor dem Alten Urnenfriedhof geparkt werden. Am Neuen Urnenfriedhof entlang des Eschenkamp befindet sich ein befestigter Parkplatz mit ausreichenden Parkmöglichkeiten.