Kiel international
EXPO 2021 HATAY - Projekt Kieler Garten
Kiels türkische Partnerstadt Hatay richtete 2021 eine Expo unter dem Hauptmotto „Landwirtschaft“ aus. Zu diesem Anlass wurde als Städtepartnerschaftsprojekt ein Kieler Garten auf dem Expo-Gelände angelegt.
Die Expo ist eine internationale Ausstellungsveranstaltung, die Menschen aus einer Vielzahl von Ländern zusammenbringt, um sich zu einem bestimmten Thema für eine lebenswertere Welt auszutauschen.
Unter den Teilnehmenden und Ausstellenden der Expo in Hatay waren internationale Städte, Universitäten, private Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Kooperativen.
Der Beitrag der Landeshauptstadt Kiel ist ein gärtnerisch gebautes Modell der Kieler Förde und ihrer landwirtschaftlich geprägten Region.
Das Projekt des Kieler Gartens steht unter der Überschrift "Gute Lebensmittel für ein gutes Leben" und strebt an, den Besucher*innen der Expo, die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft aufzuzeigen.
Delegationsreise zur Eröffnung des Kieler Gartens
Anlässlich der Eröffnung der EXPO reiste eine Delegation unter Leitung von Stadtpräsident Hans-Werner Tovar nach Hatay.
Pandemiebedingt startete die Ausstellung erst am 31. März 2022 und blieb für sechs Monate für das Publikum geöffnet. Rund zwei Millionen Besucher*innen besichtigen die beiden Areale der EXPO in den Stadtteilen Antakya und Iskenderun.
Gemeinsam mit Hatays Bürgermeister Dr. Lüftü Savaş eröffnete Tovar den Kieler Garten am 1. April 2022. Für die Feier waren Mitarbeitende der Musikschule Kiel mitgereist, die sich vor Ort mit ihren Kolleg*innen des Konservatoriums Hatay über die Initiierung einer Musikschulkooperation austauschten.
Die Situation nach dem Erdbeben vom 6. Februar 2023
Nach dem schweren Erdbeben in der Region wurde ein Großteil der Verwaltung Hatays auf dem EXPO-Areal in Antakya untergebracht.
Über den aktuellen Zustand des Kieler Gartens, der auf dem EXPO-Areal im Stadtteil Iskenderun angelegt wurde, ist nichts bekannt. Insgesamt war der Stadtteil Iskenderun vom Erdbeben weniger stark betroffen.
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Kontakt
Landeshauptstadt Kiel
Internationales und Nachhaltigkeit
Fleethörn 9, 24103 Kiel
Amice Maric
Der Kieler Garten - Idee und Umsetzung
Kiel besitzt eine privilegierte Lage an der Ostsee.
Dieses international als Baltic See benannte Meer erstreckt sich seit der letzten Eiszeit mit einem Ausläufer ähnlich einem Keil gut 17 Kilometer bis ins Landesinnere, der sogenannten Kieler Förde. Die Stadt schmiegt sich mit ihren verschiedenen Stadtteilen an die Ufer dieses Fjords, ebenso wie kleinere Nachbargemeinden.
Das Leben und Arbeiten am Wasser prägt traditionell die gesamte Region. Vom Ufer aus erstrecken sich fruchtbare Böden bis weit in die Region hinein, auf denen im Frühjahr überall gelbe Rapsfelder erblühen und dem Norden Deutschlands ein einzigartiges Antlitz verleihen. Im Sommer dagegen wiegen sich die Ähren ausgedehnter Kornfelder im Wind und auf saftig grünen Wiesen weidet das Vieh.
Der Kieler Garten auf der EXPO 2021 in Hatay gibt dieses Bild der Stadt und ihrer Region en miniature wieder.
Im Zentrum steht dabei die Kieler Förde, deren Wasser mal friedlich maritimes Leben zwischen den Ufern ermöglicht, ein anderes Mal aber mit heftiger Wucht selbst meterhohe Steilküsten zum Abbruch bringt.
Der zweiseitige Abschluss des Wasserbeckens mit geraden Kanten symbolisiert einen gedachten Schnitt durch die offene See. Der keilartige Ausläufer auf der westlichen Seite des Förde-Beckens weist auf den Nord-Ostsee-Kanal hin und damit auf die meist befahrenste von weltweit drei künstlichen Wasserstraßen (neben dem Panama-Kanal und Suez-Kanal).
Die Stadt schmiegt sich mit ihren urbanen Räumen und ihrer maritimen Industrie eng an die See, auf der Schiffe aus aller Welt genauso unterwegs sind wie Segelboote mit ihren hübschen weißen Segeln.
In Kiel ist der Segelsport von herausragender Bedeutung und die Segelboote auf der Kieler Förde sind ein fester Bestandteil des Stadtbildes. Sie symbolisieren eine umweltfreundliche, sportliche Nutzung von Gewässern.
Die Lage am Wasser verleiht der Stadt ein besonderes Flair und bietet dem Tourismus viele Möglichkeiten. Attraktive Zugänge zum Wasser und der Aufenthalt auf und an der Kieler Förde sind ein wichtiges Ziel der Stadtplanung und Stadtgestaltung. So ist der Falkensteiner Strand am Westufer ein beliebter Ausflugspunkt. Im Kieler Garten wird der Strand durch zwei Sonnenliegen im Sand versinnbildlicht.
Die in Grau gehaltenen, befestigten Flächen mit aus ihnen herausragenden Gebäuden stehen für urbane Stadtquartiere mit Wohn- und Gewerbeflächen sowie für den Bereich der Infrastruktur. Die sich anschließenden, landwirtschaftlich geprägten Ländereien des äußeren Stadtringes vereinigen sich nahtlos mit den Feldern und Wiesen des Umlandes.
Trotz der zugegebenermaßen idyllisch anmutenden Modellierung im Kieler Garten fällt das Auge schnell auf einen herausragenden Eyecatcher: Im Übergang zum offenen Meer rollt eine wachsende Tsunamiwelle aus Plastikmüll bedrohlich auf die Menschen zu.
Die versinnbildlicht eine der größten Umweltgefahren der jüngsten Geschichte und steht gleichzeitig für den allgegenwärtigen Gegensatz, der sich bei näherer Betrachtung auch innerhalb des EXPO-Hauptmottos „Landwirtschaft“ und des Unterthemas „Gutes Essen für ein gutes Leben“ abspielt: Die unüberschaubare Menge an Plastik und Kunststoffen, die überall auf der Welt verwendet wird, um Lebensmittelprodukte, die zu Lande und zu Wasser produziert und gewonnen werden, bis zu den Endverbrauchenden zu transportieren.
Meeresströme auf der ganzen Welt genauso wie Binnengewässer verteilen die vom Menschen entsorgte Plastikmenge bis in den letzten Winkel unserer Erde. Wir alle beteiligen uns durch unser tägliches Handeln an dieser Entwicklung. Jede/jeder einzelne von uns kann jedoch durch bewusstes konsumieren dazu beitragen, die Meere sauberer zu halten.
So lässt der Kieler Garten die Betrachtenden mit einem Fragezeichen zurück und mahnt zum Umdenken.
Der Mensch hat es in der Hand – in Hatay, Kiel und weltweit.
Die Pflanzen im Kieler Garten und ihre symbolische Bedeutung
Grüne Stadt Kiel
Zwölf in diesem Garten gepflanzte Blutpflaumen (Prunus cerasifera ’Nigra‘) in Form von Solitärbäumen weisen repräsentativ auf die Bedeutung des städtischen Grüns hin. 55.000 Straßenbäume und ein Vielfaches davon in allen Grünanlagen sowie privaten Gärten machen aus Kiel eine wirklich grüne Stadt.
Wald und Wiesen
In Kiel und seinem Umland gibt es nicht sehr viel Wald, dafür aber zahlreiche Wiesen- und Weidenflächen. Die wenigen bestehenden Waldflächen innerhalb des Stadtgebietes sind aus Naturschutzgründen streng geschützt, dürfen aber trotzdem teilweise auch zur Naherholung genutzt werden.
Der Wald wird im Kieler Garten durch die Mittelmeer-Zypresse (botanisch: Cupressus sempervirens), die Wiesen und Weiden durch die Aussaat von Grassamen dargestellt.
Getreide, Raps und Mais
Die Getreidefelder geben den Menschen an der Förde das Gefühl, mitten in einer Kornkammer zu leben. Gerste, Hafer, Roggen und Weizen sind die Hauptanbauarten. Dazwischen tauchen zahlreiche große, gelbe Farbklekse auf: die Rapsfelder. In ihrer Nachbarschaft wiederum finden sich ausgedehnte Maisflächen.
Im Kieler Garten symbolisiert die Aussaat von Gerste-, Weizen- und Maissaatgut (botanisch: Hordeum vulgare/Triticum aestivum/Zea mays) die Getreidefelder. Beim Raps handelt es sich tatsächlich um Raps-Saatgut (botanisch: Brassica napus ‘Canola‘).
Obst und Gemüse
Der flächenmäßige Anteil der Felder mit Obst und Gemüse ist in und um Kiel zwar kleiner als der Anbau von Getreide oder Raps, jedoch nicht weniger unverzichtbar für die Menschen, die hier leben.
Erdbeeren, Kirschen, Äpfel, Kartoffeln oder Spargel – niemand möchte im Jahr auf diese und andere Köstlichkeiten verzichten. Die Aussaat von Zwiebeln, Karotten und Salat (botanisch: Allium cepa/Daucus carota/Lactuca sativa) sowie die Pflanzung von jungen Aprikosen, Äpfeln, Pflaumen, japanischer Wollmispel und Mispel (botanisch: Prunus armeniaca/Malus domestica/Prunus domestica/Eriobotrya japonca/Mespulus germanicus) im Garten stehen für den Obst- und Gemüseanbau.
Küstensicherung durch Strandhafer
Strandhafer bietet die beste Möglichkeit, erfolgreichen Küstenschutz zu betreiben, indem Dünen mit dieser Pionierpflanze bepflanzt werden. Das anspruchslose Gras ist an zahlreichen Küsten einsetzbar und durch die starke Verwurzelung im Sand äußerst zuverlässig gegen zerstörerische Wellenkräfte.
Die Darstellung des Strandhafers erfolgt im Kieler Garten durch die Pflanzung von Federborstengras (botanisch: Pennisetum setaceum).
„Die gute Küche von Hatay ist ein kulinarisches Eldorado.“ - Ein Ruf, welcher der am östlichsten Zipfel des Mittelmeeres liegenden türkischen Region weit vorauseilt.
Ausgehend von diesem Prestige und dem EXPO-Thema „Gutes Essen für ein gutes Leben“ als einem von vier Mottos, die alle unter dem Thema Landwirtschaft stehen, leistet Hatays Partnerstadt Kiel mit dem Kieler Garten einen in Freundschaft verbundenen Beitrag zur EXPO 2021.
Kiel greift die Thematik auf, wandelt das Motto jedoch minimal in „Gute Lebensmittel für ein gutes Leben“ ab, da zu einem guten Leben auch gutes Essen gehört, welches wiederum auf gesunden und geschmackvollen Produkten basiert.
Kiel liegt in einer landwirtschaftlich geprägten Region
Im Kieler Stadtgefüge findet sich bis zur Stadtgrenze ein breiter grüner Ring mit hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Flächen, die sich mit der Landwirtschaft des Umlandes verzahnen. So werden auf den Getreidefeldern Gerste, Roggen, Hafer, Weizen, Mais, Raps oder Zuckerrüben angebaut. Ein großer Teil der Ernte wird zu Viehfutter verarbeitet.
Auf ausgedehnten Wiesen- und Weidenflächen grasen Nutztiere wie Rinder oder Schafe. Eine artgerechte Haltung nach den Regeln des Tierschutzes ist unabdingbare Voraussetzung dafür, dass tierische Produkte als „gute“ Lebensmittel bezeichnet werden können und uns Konsumierenden, im Sinne des Mottos des Kieler Gartens, zu einem „guten“ Leben verhelfen. Die Haltungsform der Nutztiere zeigt sich in der Qualität des Geschmacks sowohl des Fleisches als auch der Milchprodukte.
Die Nachfrage nach regionalen und biologisch erzeugten Produkten steigt stetig
Auch in Kiel kommen landwirtschaftliche Produkte vielfach noch aus der seit Jahrzehnten geförderten etablierten industriellen Landwirtschaft. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, regionalen und/oder biologisch erzeugten Lebensmitten ist jedoch gerade in den letzten Jahren stark gestiegen – ein Trend der sich aktuell fortschreibt.
Weitsichtig agierende Landwirtschaftsbetriebe, Lebensmittelgeschäfte und Restaurants haben diesen Trend erkannt, stellen ihre Angebote Schritt für Schritt um und erhalten auch die entsprechend höheren Preise. Die nachhaltigste Form der Landwirtschaft findet in der Form des ökologischen Landbaus statt. Dieser zeichnet sich unter anderem durch den Verzicht auf chemisch-synthetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel aus.
Eine Umstellung der Landwirtschaft ist notwendig
Auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) befasst sich in ihren Forschungen mit dem Ökolandbau, insbesondere mit der ökologischen Haltung von Milchkühen.
Dazu bewirtschaftet sie einen Versuchsbauernhof nördlich von Kiel. Ziel der Forschung ist es aufzuzeigen, dass es einer ökologischen Intensivierung der Landwirtschaft bedarf.
Die bisherigen Ergebnisse belegen beispielsweise bereits, dass sich ein hohes Ertragsniveau bei der Milcherzeugung und die Bedingungen des ökologischen Landbaus nicht gegenseitig ausschließen. So wird die ökologische Intensivierung der Landwirtschaft als bester Weg der Erneuerung betrachtet.
Die Wissenschaftler*innen gehen davon aus, dass hinsichtlich der übergeordneten Ziele des Klimaschutzes, Biodiversitätserhalts und Gewässerschutzes der ökologische Landbau mittelfristig zumindest einen Anteil von 20 Prozent einnehmen muss, um die bevorstehenden Herausforderungen zu bestehen.
Bei Fortsetzung des aktuellen positiven Trends einer steigenden Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten, die biologisch und regional erzeugt werden sowie die Standards des Tierschutzes erfüllen, wird die nachhaltige Landwirtschaft weiterhin an Bedeutung gewinnen.
Eine Umstellung unseres Konsums auf nachhaltig erzeugte Produkte ist, trotz nicht außer Acht zu lassender sozioökonomischer Herausforderungen, äußerst erstrebenswert, wenn nicht sogar unabdingbar – zum Schutz unserer Erde, die unsere Lebensgrundlage bildet.
Plastik in den Meeren
Vom Fischernetz über Plastiktüten bis zu PET-Flaschen: Plastik lässt sich mittlerweile in allen Teilen der Meere und Ozeane finden. Jährlich gelangen rund 10 Millionen Tonnen Plastik in unsere Meere. Das Ökosystem Meer und die darin lebenden Tiere und Pflanzen werden dabei akut von den großen Mengen Plastikabfall bedroht.
Der Great Pacific Garbage Patch (zu Deutsch: Großer Pazifischer Müllteppich) ist einer von fünf Hauptstrudeln, in denen sich der Plastikmüll auf der Meeresoberfläche sammelt. Dieser, im Nordpazifik gelegene Müllstrudel ist in etwa so groß wie Mitteleuropa. Auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche treiben bis zu 18.000 Plastikteilchen. Doch mit über 70% befindet sich der Großteil des Meeresplastiks nicht auf der Oberfläche, sondern in tieferen Wasserschichten und dem Meeresboden.
Der im Kieler Garten modellierte „Plastik-Tsunami“ versinnbildlicht die Problematik „Plastik in den Meeren“, zweifellos eine der größten Umweltgefahren der jüngsten Geschichte, und soll für einen bewussten, müllvermeidenden Konsum sensibilisieren.
Ein Meer von Müll – Wie Plastik in die Ozeane und auch in unsere Nahrung gelangt
Gastbeitrag von Dr. Mark Lenz, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Forschungsbereich Marine Ökologie, Benthische Systeme
Einkaufstüten im Ozean. Lebensmittelverpackungen an Stränden. Mikropartikel in Fischen und Meeresfrüchten. Plastik findet sich überall in der Umwelt und ist möglicherweise mittlerweile auch ein ungewollter Bestandteil vieler Nahrungsmittel.
Diese Vorstellung ist erschreckend, denn wir möchten, dass unsere Lebensmittel möglichst natürlich und unbelastet sind. Dabei sind die Produktion und der Transport von Lebensmitteln in den allermeisten Ländern der Erde bereits untrennbar mit der Verwendung von Kunststoffen, die man vereinfachend als Plastik bezeichnet, verbunden.
Wir benutzen Mulchfolien und Folientunnel, um in der Landwirtschaft die Erträge bestimmter Feldfrüchte zu erhöhen, und um immer frühere Ernten zu ermöglichen.
In der Aquakultur, also der „Landwirtschaft“ im Meer, und auch in der Fischerei bestehen viele Ausrüstungsgegenstände, wie Netze, Kisten und Seile, aus Kunststoff und schließlich verlängern Plastikverpackungen die Haltbarkeit von Lebensmitteln und erlauben deren Transport über weite Strecken.
Vor allem die Verpackungen sind es, die dafür sorgen, dass sich Plastikmüll mittlerweile in allen Weltmeeren findet, denn Lebensmittelverpackungen machen fast die Hälfte aller weltweit produzierten Kunststoffprodukte aus und sind somit auch ein substantieller Teil des Mülls, der auf der Welt anfällt.
Und dieser kann in vielen Ländern der Erde noch nicht adäquat gemanagt werden. Das bedeutet, dass Müllentsorgungssysteme, soweit sie vorhanden sind, nicht in der Lage sind zu verhindern, dass Haushaltsmüll in die Umwelt gelangt.
Oft wird er vom Wind oder vom Regen aus schlecht gesicherten Deponien ausgetragen und erreicht dann über Flüsse das Meer. Von den Flussmündungen aus wird der Müll dann mit den Meeresströmungen weiter transportiert, bevor er sich entweder entlang von Küsten ablagert oder in die Müllstrudel in den zentralen Bereichen der Ozeane getragen wird.
Übrigens kann auch Müll, der in Industrieländern anfällt, am Ende einer langen Reise im Meer landen, denn bei weitem nicht der gesamte Plastikabfall, der beispielsweise in Deutschland in der Industrie und in Haushalten entsteht, wird im Land recycelt. Ein Teil davon wird in vorsortierter Form in Länder mit niedrigeren Lohnkosten und geringeren Umweltauflagen exportiert, wo er dann einer Recyclingwirtschaft zugeführt wird, die häufig auf Kleinstbetrieben aufbaut.
Diese Form des Recyclings ist oft mit Belastungen für die Gesundheit der Beschäftigten und für die Umwelt in der Nähe der Betriebe verbunden. Zudem bleibt eine Menge an Restmüll übrig, die nicht weiter aufbereitet werden kann, und diese kann dann über die oben beschriebenen Wege in die Umwelt gelangen.
Schließlich tragen auch die Fischerei, die Aquakultur und der Schiffsverkehr zur Verschmutzung der Meere mit Plastik bei. So schätzt man, dass global gesehen 20 % des Mülls im Meer direkt auf See entstehen, während 80 % von den Landmassen stammen.
Im Meer angekommen kann das Plastik über weite Strecken transportiert werden und erreicht auf diese Weise auch sehr entlegene Orte auf dem Planeten. So sind viele menschenleere Küsten stark mit Müll belastet.
Und Plastik ist extrem langlebig, denn es kann in der Natur nicht abgebaut werden, da es aufgrund seiner chemischen Struktur für Bakterien und Pilze unzugänglich ist. Das bedeutet, dass der gesamte Plastikmüll der in die Meere gelangt – und dies sind zurzeit zwischen 10 und 20 Millionen Tonnen pro Jahr – sich dort anreichert und so die Müllfracht in den Ozeanen kontinuierlich wächst.
Ein Teil des treibenden Mülls wird im Laufe der Zeit von Organismen wie Muscheln und Seepocken bewachsen und sinkt dann durch die Gewichtszunahme in Richtung Meeresboden, während ein anderer Teil unter dem Einfluss von UV-Strahlung und Wellenschlag in immer kleinere Partikel zerfällt. Auf diese Weise entsteht Mikroplastik, das aufgrund seiner geringen Größe von sehr vielen Tieren im Meer aufgenommen werden kann.
Man weiß mittlerweile von über 700 Tierarten, dass sie Mikroplastik aufnehmen. Sie tun dies, weil sie die Partikel mit ihrer Nahrung verwechseln oder weil diese ihrer Nahrung anhaften und so unbemerkt mitverschluckt werden. Damit schließt sich für das Plastik der Kreis, in dem es über Nahrungsmittel aus dem Meer wieder zu uns Menschen gelangt.
Wahrscheinlich macht aber das Mikroplastik, das wir über Meeresfrüchte zu uns nehmen, nur einen kleinen Teil des Plastiks aus, das wir insgesamt über die Nahrung aufnehmen. Sehr viele Produkte werden in Plastikverpackungen verkauft und sie können Mikroplastikpartikel an sich tragen, die während des Verpackens und des Transports von der Verpackung auf die Lebensmittel übergegangen sind. Plastik und Lebensmittel stehen oft in einer viel engeren Beziehung zueinander als uns das als Verbraucher lieb sein mag.
Was tut Kiel gegen Meeresplastik?
Auch in der Ostsee steigt der Anteil an Plastikmüll rapide. Im Jahr 2018 wurden allein im deutschen Teil der Ostsee über 280 Tonnen Plastik gefunden.
Aufgrund der Nähe zur Ostsee spielt der Meeresschutz demnach auch für die Landeshauptstadt Kiel eine herausragende Rolle. Die Stadt setzt sich gemeinsam mit Akteur*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft aktiv für die Vermeidung von Meeresplastik ein. So wird beispielsweise bei regelmäßigen Clean-Up-Aktionen an den Stränden und der Förde, aber auch im Wasser, Plastikabfall in Kiel eingesammelt. Im September 2020 kamen dabei innerhalb von zweieinhalb Stunden 50kg Müll zusammen.
Auch das Zero Waste-Vorhaben der Landeshauptstadt Kiel trägt zur Vermeidung von Meeresplastik bei: denn Müll, der gar nicht erst entsteht, gelangt auch nicht in die Meere.
Das Klima auf der Erde wandelt sich seit Beginn der Erdgeschichte stetig. Diese Klimaschwankungen basieren auf natürlichen sowie menschengemachten Antrieben.
Zu den natürlichen Antrieben zählen beispielsweise die Sonnenaktivität und Vulkanausbrüche aber auch komplexe Zusammenspiele innerhalb des Klimasystems wie das mit ungewöhnlichen Regenverteilungen über Südamerika und Australien einhergehende Phänomen „El Niño".
Seit Beginn der Industrialisierung wird das Klima zunehmend durch menschengemachte Faktoren beeinflusst. Dies kann mittlerweile auch eindeutig wissenschaftlich belegt werden.
So kam der Weltklimarat IPCC in seinem Sonderbericht von 2018 zu dem Urteil, dass die menschlichen Aktivitäten die Hauptursache des derzeitigen Temperaturanstiegs sind. Auch im aktuellen Sachstandsbericht von 2021 betont der Weltklimarat das beispiellose Ausmaß der jüngsten Klimaveränderungen sowie die bereits beobachtbaren Wetter- und Klimaextreme in allen Regionen der Welt.
Doch welche menschlichen Aktivitäten beeinflussen das Klima so dermaßen?
Der Beitrag des Menschen
Die Menschheit ist in den letzten Jahrzehnten immer stärker zu einem dominierenden Klimafaktor geworden.
Dies liegt insbesondere an den technischen und ökonomischen Entwicklungen und der damit einhergehenden Lebensweise des Menschen.
Maßgeblich ist dabei die Menge an Treibhausgasen, die durch Menschen verursacht werden.
Durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern (z.B. Erdöl, Braunkohle) werden seit ca. 250 Jahren immer mehr Treibhausgase freigesetzt. Fossile Energieträger werden insbesondere als Treibstoff im Verkehr, als Brennstoff und Rohmaterial in der Industrie (z.B. für die Herstellung von Kunststoffen und Zement) sowie für die Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt.
Neben diesen Bereichen ist die Landwirtschaft eine der größten Verursachenden von Treibhausgasen.
Weltweit gesehen können 20% der Gesamtemissionen der Haltung von Tieren zugeordnet werden, welche Methan ausstoßen.
Vom Klimawandel zur Klimakrise
Durch den starken Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre steigt auch die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde – seit 1880 um bereits 1,1° Celsius. Der Klimawandel führt zu der Zunahme von extremen Wetterlagen wie Dürreperioden oder Überschwemmungen und den Anstieg des Meeresspiegels.
Schon heute können wir die Folgen der Erderwärmung in allen Teilen der Welt in unterschiedlichem Ausmaß spüren. Dabei stellt der Klimawandel nicht nur eine Bedrohung für die Artenvielfalt, sondern auch für die Menschheit dar.
Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise entwickelt.
Deshalb hat sich die Landeshauptstadt Kiel auf den Weg zur Klimaneutralität gemacht – und zwar deutlich vor 2050. Die Kieler Klimaschutzstrategie sieht daher verschiedene Maßnahmen vor, um die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 95 Prozent zu reduzieren und den Endenergieverbrauch zu halbieren.
Der Mensch als Klimaschützer
Wie legen wir unsere Wege zurück? Was kaufen wir ein? Was essen wir? Wie wohnen wir? Durch unsere täglichen Entscheidungen tragen wir zum Klimawandel bei und können durch Veränderungen unserer Gewohnheiten zu Klimaschützer*innen werden.
Neben den großen Hebeln wie der Umstieg auf Erneuerbare Energien oder die Nutzung des ÖPNVs oder des Fahrrads sind auch kleine alltägliche Maßnahmen wie Strom sparen, Reduzierung von tierischen Produkten oder das Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens wichtig.
Gute Lebensmittel für ein gutes Leben - Der Beitrag der Agrar- und Umweldtforschung
Gastbeitrag von Prof. Dr. Friedhelm Taube, Christian-Albrechts- Universität zu Kiel, Agrar- und Ernährungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
Kiel hat mit der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät an der Christian-Albrechts- Universität Kiel einen direkten Bezug zu Landwirtschaft und Ernährung und mit drei landwirtschaftlichen Versuchsbetrieben in unmittelbarer Umgebung Kiels Zugang zu neuesten Entwicklungen in der Forschung zum Thema ‚Gute Landwirtschaft und gute Lebensmittel‘. Auf dem Versuchsgut Lindhof wird schon heute die nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft betrieben und erforscht, die unter der Überschrift ‚Ökologische Intensivierung‘ zusammenzufassen ist – was heißt das?
Ökologische Intensivierung bedeutet, - im Gegensatz zu den bisherigen alleinigen Zielen der Steigerung der Leistung von Pflanzen und Nutztieren - dass Landnutzung, Tierhaltung und der Konsum von Lebensmitteln einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck verursachen und somit dem weiteren Biodiversitätsverlust in der Landschaft genauso vorbeugen wie der Gewässerbelastung durch zu viel Stickstoff und Phosphoreinträge aus der Düngung.
Auf dem Lindhof wird all das gemeinsam angegangen und gemessen, indem der Stickstoff für das Pflanzenwachstum allein aus der Luft durch Klee (Trifolium pratense) und Luzerne (Medicago sativa) verfügbar gemacht wird.
Dieser Klee wird gemeinsam mit Gräsern und Kräutern von einer Milchviehherde beweidet, die aus diesem Futterstickstoff wertvolles Milcheiweiß für die menschliche Ernährung produziert, ohne zusätzliche Importfuttermittel.
Aber auch andere Tiere ernähren sich von diesen Weidepflanzen, so nutzen viele Insekten die Blütenpracht des Klees und der Kräuter als Futter und der Imker des Lindhofs erntet reichlich Kleehonig.
Diese Kleegrasflächen sind so ertragreich, dass sie ohne Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutzmitteleinsatz beim Flächenbedarf zur Erzeugung von einem Liter Milch mit Mais und Soja mithalten können, aber zusätzlich etwas für das Klima tun, denn in den mehr als 100 km Wurzeln je Quadratmeter Boden werden Nährstoffe und CO2 gebunden und so vor Auswaschung bzw. Emissionen geschützt sowie die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Das kommt den folgenden Getreidefrüchten auf dem Acker zugute – Hafer, Dinkel, Kartoffeln und Weizen sorgen so für Vielfalt auf dem Acker.
Zusätzlich wird das Getreide über den Mist aus der Stallhaltung der auf dem Hof gehaltenen Jersey-Kühe im Winter mit Nährstoffen versorgt, so dass nahezu das Ziel einer Kreislaufwirtschaft ohne wesentliche Verluste erreicht wird.
Die Erträge sind zwar insgesamt niedriger und die Erzeugungskosten teilweise etwas höher als in der aktuell hoch spezialisierten konventionellen Landwirtschaft, wodurch diese Lebensmittel im Laden teurer für die Verbraucher sind, aber für die Gesellschaft sind sie günstiger, weil deutlich weniger Umweltkosten entstehen.
Gute Lebensmittel für ein gutes Leben bedeutet daher auch, dass Landwirte, die so produzieren wie auf dem Lindhof, für die zusätzlichen Tierwohl- und Umweltleistungen entlohnt werden sollten, damit der wirkliche Wert der guten Lebensmittel sichtbar wird. Die entsprechenden Berechnungen stellen die Forschenden der Universität Kiel der Politik zur Verfügung.
Und umgekehrt ist der Staat – in Vertretung aller Bürger – in der Pflicht, solche Lebensmittel, die diese Ansprüche nicht erfüllen, zu verteuern, damit gute Lebensmittel für ein gutes Leben auch konkurrenzfähig sind.
In jedem Fall bedeutet das neue Leitbild der ökologischen Intensivierung aber auch für die Bürger und Konsumenten, dass der Genuss von Fleisch auch dadurch zum wahren Genuss wird, dass des Öfteren darauf verzichtet wird – ‚weniger und bessere Lebensmittel tierischer Herkunft auf dem Teller‘, das ist der Beitrag aller zur Ernährungssicherung auf der Welt und zum Schutz der Umwelt und Gesundheit gleichermaßen.
Ein Beitrag von Kiel-Marketing e.V.
Die nördlichste Landeshauptstadt am Meer begeistert mit maritimem Charme, Stränden direkt vor den Toren der Stadt und einer nordisch-frischen Lebensart.
Kieler*innen und Gäste schätzen gleichermaßen an der Großstadt am Meer die bunte Kunst- und Kulturszene, vielfältige Shoppingerlebnisse und eine Vielzahl an Veranstaltungen über das ganze Jahr.
Kiel.Sailing.City
Schon am Slogan der Stadt – Kiel.Sailing.City – erkennt man die große maritime Bedeutung der Landeshauptstadt und ihre Liebe und Verbundenheit mit dem Wassersport.
In Kiel gehört Segeln seit jeher zum Leben dazu. So ist die Kieler Woche das größte Segelevent der Welt mit mehr als 5.000 Seglern und 2.000 Veranstaltungen sowie jährlich rund drei Millionen Besucher*innen.
Große Segelveranstaltungen wie die Sailing Champions League, GC32 Katamarane, Extreme Sailing Series und andere internationale Topevents waren schon der Kieler Innenförde zu Gast und für die Besucher*innen ein zum Greifen nahes Erlebnis im Herzen der Stadt.
Kiel ist… die große weite Welt
Schiffe, Schiffe, Schiffe…
Mit der direkten Lage an der Förde und am Eingang zur weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße, dem Nord-Ostsee-Kanal, kommen Schiffe-Gucker voll auf ihre Kosten. An der Kiellinie ist der perfekte Beobachtungspunkt, wenn sich die schwedische Fähre der Stena Line im Hafenbecken in Position bringt, die norwegische Color Line sich quasi um 180 dreht und rückwärts am Kai einparkt, die großen Frachter am Kanal ein- und ausfahren oder die Kreuzfahrtschiffe sich auf große Fahrt Richtung Baltikum begeben.
Das rund um den Globus bekannte deutsche Segelschulschiff der Marine „Gorch Fock“ ist nach mehreren Jahren Werftzeit im Oktober 2021 wieder in den Heimathafen Kiel zurückgekehrt.
Kiel ist … Kultur pur
Kultur und Veranstaltungen…
Vom historischen Mittelaltermarkt, dem „Kieler Umschlag“ über kulinarische Genießer-Events wie „Käse trifft Wein“ und dem „Bauern- und Regionalmarkt“ bis zum musikalischen Bootshafensommer mit Festivalatmosphäre, bietet Kiel ein buntes und vielfältiges Eventprogramm.
Erstmalig findet anlässlich der Skandinavien Tage im November 2021 das Kieler Lichtermeer statt, bei dem besonders die Gebäude und anliegenden Parks der Kieler Innenstadt erleuchtet werden und in bewegten Bildern eine Geschichte erzählen.
Die Wintersaison bietet Unterhaltung mit dem jährlich stattfindenden Stadtwerke Eisfestival zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen und den gleich vier fußläufig miteinander verbundenen Weihnachtsmärkten in der Innenstadt Kiels.
Kiel ist … großstädtisches Shoppingvergnügen
Ein Stadtbummel mit Blick auf den Hafen, imposante Ozeanriesen und die Portalkräne der Schiffswerften – das ist maritimes Shoppingerlebnis in Kiel.
In direkter Lage zu Hafen und Hauptbahnhof bietet das moderne Einkaufszentrum Sophienhof mit seinen 120 Geschäften seinen Kunden ein einmaliges Shoppingerlebnis. Vom Sophienhof geht es über den Holstentörn weiter in Deutschlands älteste Fußgängerzone und zugleich Kiels innerstädtische Einkaufsmeile – die Holstenstraße.
Von hier aus gelangt man schnell in die Kieler Altstadt. Nur zehn Gehminuten entfernt liegt die Holtenauer Straße. Hier lässt es sich stilvoll in den oftmals kleinen, individuell geführten Geschäften bummeln oder in die charmanten Restaurants und Cafés einkehren.
Direkt an der Autobahn gelegen bietet der CITTI-PARK Kiel mit mehr als 80 Fachgeschäften und Boutiquen sowie einem umfangreichen Gastronomie-Angebot das perfekte Einkaufsvergnügen.
Kiel ist… erholsames Strandleben
Sonne, Strand und Meer…
Die Auswahl der Strände an der Kieler Förde ist groß: In Schilksee können die Besucher*innen im Strandkorb liegen, gut geschützt von den Molen im seichten Wasser schwimmen und die Segelschiffe des nahen Olympiahafens beobachten.
Der Falkensteiner Naturstrand ist mit seinen drei Kilometern der längste Strand in Kiel und bietet für jeden die passende Freizeitaktivität.
Auch am Ostufer, z.B. in Laboe oder in Möltenort in der Gemeinde Heikendorf lässt es sich gemütlich in einem Strandkorb liegen, während man die imposanten Kreuzfahrtschiffe beobachtet und in ein knackiges Fischbrötchen beißt.
Fußläufig von der Kieler Innenstadt bieten die zwei öffentlichen Badestege der Stadt Kiel und das Seebad Düsternbrook urbanes Schwimmvergnügen direkt an der Kiellinie.
Meeresschutzstadt Kiel: Thema Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeitsaspekte werden bei der Auswahl von Urlaubsdestinationen in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Auch die Stadt Kiel bekennt sich zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen und zur Agenda 2030 der UN. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2021 in der Kategorie Großstädte bestätigt, dass Kiel auf einem guten Weg zur nachhaltigen Stadt ist und gibt zugleich Motivation für diese spannende Entwicklung.
Besonders stolz sind die Kieler*innen auf das Camp 24/7: Das bundesweit einmalige Segelprojekt ermöglicht jedes Jahr insbesondere Kindern und Jugendlichen spielerisch erste Segelerfahrungen zu machen. Neben dem Segeln werden wichtige Werte wie Teamgeist, Kommunikation und das Umweltverständnis vermittelt. Besondere Workshops zum Thema Nachhaltigkeit, Segeltörns und Vorträge setzen sich mit dem Meeresschutz auseinander.
Und Kiel kann noch mehr: Die Landstromanlage am Port of Kiel macht sogar die Kreuzfahrt-Riesen nachhaltiger, mit dem Fahrradverleihsystem „Sprottenflotte“ oder den Elektrorollern bewegt es sich umweltfreundlich von A nach B und die klimaneutralen Elektrofähren und -busse bringen die Gäste sicher ans Ziel.
Auf der Suche nach dem besonderen Souvenir? Eine Vielzahl lokaler Mitbringsel sowie typisch maritime Accessoires gibt es im Welcome Center Kieler Förde. Zahlreiche Manufakturen und Start-Ups bieten ihre eigenhändig hergestellten Produkte im Welcome Center sowie in kleinen individuellen Pop Up Stores an.
Kulinarisches Kiel
Nordische Lebensart in zwei Brötchenhälften: Der perfekte Start eines Ostseeurlaubs beginnt mit dem Genuss eines leckeren Fischbrötchens, und das am besten mit Meerblick! Rund um die Kieler Förde von Laboe am Ostufer über die bei Tourist*innen und Einheimischen heiß geliebte „Kiellinie“ nahe der an der Hörn gelegenen Innenstadt bis ins Ostseebad Strande am Westufer findet man wie an einer Perlenkette aufgezogen stets eine Bude oder Restaurant, in dem man das kulinarische Kulturgut Norddeutschlands am Wasser genießen kann.
Doch nicht nur im Brötchen macht der Ostseefisch eine gute Figur: die Kieler Sprotten, eine Heringsart, kommen geräuchert mit Kopf und Flosse auf den Teller. Fisch können Nordlichter zwar besonders gut, aber das ist noch lange nicht alles, was Kiels Küchen zu bieten haben: Sie vereinen gekonnt Fischbrötchenbude mit Sterneküche und Regionales mit Speisen aus fernen Ländern.
Regionale Spezialitäten wie Sauerfleisch, Holsteiner Rübenmus und Labskaus stehen bei vielen traditionellen Restaurants auf der Speisekarte.
Ein Qualitätsmerkmal ist dabei die Mitgliedschaft bei FEINHEIMISCH, einem Netzwerk aus agrarischen Erzeugern und Manufakturen, Küchenchefs und Gastronomen sowie privaten Mitgliedern. Die Restaurants stehen für die Verarbeitung frischer, qualitative hochwertiger Zutaten. Die Erzeuger verpflichten sich zur Nachhaltigkeit und artgerechter Tierhaltung.
Auch in und um Kiel beteiligen sich viele Hotels und Restaurants an den Umwelt- und tierfreundlichen Konzept wie z.B. Bärenkrug in Molfsee, Donnerlüttchen, Der Alte Mann, Hotel Birke, Antik-Hof Bissee und Moby’s. Zusammengefasst: hier schmeckt’s!
Auch Fine-Dining hat Kiel zu bieten: Mit Arne Linke hat sich das Ahlmann’s im Romantik-Hotel Kieler Kaufmann einen zweifach mit dem Michelin-Stern ausgezeichneten Sternekoch ins Haus geholt, der die Gäste mit einer modernen Produktküche, die sich auf das Wesentliche konzentriert und dabei trotzdem weltoffen, saisonal & kreativ ist, verwöhnt.2
Wer dann doch mal die regionalen Gefilde verlassen will, der kann sich in Kiel rund um den Globus durchprobieren. Von thailändisch, vietnamesisch und Sushi, über georgisch und typisch amerikanischen Burgern bis zu den Klassikern der europäischen Küche findet man in Kiel für jeden Geschmack ein Restaurant, welches überzeugt.
Passend zum Thema finden in zwei Kieler Vierteln die sogenannten Eat-the-World Touren statt, die den Teilnehmer*innen kulinarische Leckerbissen und interessante Infos bieten.
Doch es lebt sich nicht vom Essen allein… Die Craft-Bier Szene Kiels ist weit über die Stadtgrenzen bekannt: Lille produziert Craftbeer in Innenstadtnähe, Czerny’s Küstenbrauerei hat sich in der historischen Festung Friedrichsort niedergelassen und im Traditionsbetrieb der Kieler Brauerei schmeckt das Bier am Alten Markt wie im Benediktiner Kloster. Neu unter den Craftbeer-Anbietern ist Kiels größtes Craft-Beer-Restaurant Jan & Hein & Klaas & Pit am neu gestalteten Holstenfleet, einem Wasserlauf und großem Wasserbecken mitten in der Fußgängerzone.
Alle Betriebe und noch viele weitere gastronomische Highlights
Ein Beitrag der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TA.SH)
Schleswig-Holsteins Landschaften
Schleswig-Holstein ist Land des Windes im Norden von Deutschland. Zwischen zwei Meeren (Nord- und Ostsee), nördlich von Hamburg und südlich von Dänemark gelegen, können Gäste die nordische Frische und Natur genießen, die lebendige Kultur erleben, regionale Köstlichkeiten genießen und drinnen wie draußen jede Menge unternehmen.
Küsten, Wattenmeer, Seen, Flüsse, Wald- und Moorlandschaften liegen im echten Norden. Dazu Strände, soweit das Auge reicht sowie faszinierende Seebrücken. Und im Herzen Schleswig-Holsteins befindet sich die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt, der Nord- Ostsee-Kanal. Die vielfältigen Landschaften sind zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und laden zu besonderen Naturerlebnissen ein.
Entspannung im Grünen
Schleswig-Holstein ist berühmt für seine Gärten: ob typische Bauerngärten, Barock- und Landschaftsgärten, Künstler- und Themengärten oder Gärtnereien – die grünen Paradiese sind beliebte Ausflugsziele, und inspirieren Gäste wie Einheimische gleichermaßen.
Genießen lassen sich die „grünen Schätze“ mit allen Sinnen, bei einem Spaziergang, bei einem Konzert (zum Beispiel beim Schleswig-Holstein Musik Festival) oder bei Kaffee und Kuchen in einem der gemütlichen Gartencafés.
Mehr Inspiration zum Thema Gärten bieten die verschiedenen Gartenrouten in Schleswig-Holstein, darunter auch die Gartenroute in und um Kiel.
Städte-Vielfalt im echten Norden
Schleswig-Holsteins Städte sind zwar keine pulsierenden Metropolen, punkten dafür aber mit Gemütlichkeit und Authentizität.
Der nächste See oder Nord- und Ostsee sind nie weit entfernt. Entlang der Ostseeküste reihen sich neben der Landeshauptstadt Kiel auch Flensburg und die UNESCO-Weltkulturerbe Stadt Lübeck, auch Königin der Hanse genannt. Mehr maritimes Flair und individuellen Charme bieten die Städte Husum und Glückstadt.
Aber nicht nur Wasser, auch Schlösser sowie Parks gibt es in den Städten des Nordens zu finden, etwa in Ahrensburg, Plön und Eutin. Mittendrin liegen das Holländerstädtchen Friedrichstadt sowie das Shoppingparadies Neumünster. Rendsburg liegt direkt am Nord-Ostsee-Kanal und lädt jährlich zur Landwirtschaftsmesse Norla ein, bei der sich alles um die Themen Agrartechnik, Forst, Gartenbau, Tierzucht, Ernährung und Erneuerbare Energien dreht.
Kulinarischer Genuss
Schleswig-Holsteins Küche bietet mit regionalen und saisonalen Produkten Gaumenfreuden in hochwertiger Qualität. Die kulinarische Bandbreite reicht von Fisch über Käse bis hin zu Katenschinken und Wein. Probieren kann man diese am besten in einem der landestypischen Gasthöfe oder in den gemütlichen Hof-Cafés. Die Region Herzogtum-Lauenburg (östlich von Hamburg) lädt auf einer Radtour der besonderen Art zum Schlemmen und Genießen ein: Auf der 33 Kilometer langen Bauernhoftour präsentieren sich Hofläden und Cafés, Landgasthöfe und Milchproduzenten. So lassen sich Genuss und nachhaltige Bewegung kombinieren.
Wer in Schleswig-Holstein regional und gut essen möchte, kommt an dem Gütesiegel „Feinheimisch“ kaum vorbei. Das Netzwerk von agrarischen Erzeuger*innen und Manufakturen, Küchenchefs und Gastronom*innen steht für frische, qualitativ hochwertige Lebensmittel und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.