Bildungskonferenz JUGEND
Wir machen nachhaltig Zukunft

Wie sieht eine nachhaltige Zukunft aus? Was können wir konkret tun, um unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten?

Mit dem jährlichen Aktionstag möchte die bundesweite Initiative Tag der Bildung am 8. Dezember für eine chancengerechte Bildung sensibilisieren. Bürgermeisterin und Bildungsdezernentin Renate Treutel nutzte diesen Tag, um Jugendlichen auf der zweiten Bildungskonferenz Jugend ein Forum für Zukunftsfragen zu geben.

Rund 100 Schüler*innen haben mit ihren Lehrkräften an der Bildungskonferenz teilgenommen. Schüler*innen aus 9. Klassen des Gymnasiums Elmschenhagen und der Gemeinschaftsschule Wik, aus 10. Klassen der Gemeinschaftsschule am Brook und des Thor-Heyerdahl-Gymnasiums sowie einer 11. Klasse des beruflichen Gymnasiums des RBZ am Königsweg.

Im Mittelpunkt der zweiten Bildungskonferenz Jugend standen die Fragen, wie eine nachhaltige Zukunft aussieht und was wir konkret tun können, um unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten. Gefragt waren die Ideen und Anregungen der Schüler*innen.

Impressionen vom Tag
Foto: Landeshauptstadt Kiel - Eske Hansen
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Foto: Landeshaupstadt Kiel - Franziska Berger
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Foto: Landeshauptstadt Kiel - Eske Hansen
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Foto: Landeshauptstadt Kiel - Eske Hansen
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Die Jugendlichen erarbeiteten in einem World Café ihre Perspektive für eine nachhaltige Entwicklung der Zukunft. Diese diskutierten sie im Nachgang mit Bürgermeisterin Renate Treutel, der Kreisfachberaterin für Bildung für nachhaltige Entwicklung Tina Kattemeyer, der gymnasialen Schulaufsicht Alexander Bethke, Luisa Galli vom Jungen Rat, Theo Rabe von der Kreisschüler*innenvertretung sowie dem Leiter des Umweltschutzamtes, Andreas von der Heydt, und dem Leiter der Stabstelle Mobilität, Christoph Karius.

Die weiteren Gäste aus Politik, Verwaltung und Interessenvertretungen für Kinder- und Jugendliche in Kiel hatten die Möglichkeit, in den Workshops die Bearbeitung der Fragestellungen durch die Schüler*innen und den Verlauf der Fishbowl-Diskussion zu verfolgen.

 

 

Kontakt

Landeshauptstadt Kiel
Dezernat für Bildung, Jugend, Kultur und Kreative Stadt
Referat Bildungsmanagement
Fleethörn 9, 24103 Kiel



Franziska Berger 
Leitung & Bildungsmanagerin
0431 901-3188 

 


Inhalte & Ergebnisse des Tages

Tim Jeschkeit aus dem Sachbereich Internationales und Nachhaltigkeit im Büro der Stadtpräsidentin gab einen Einblick, was genau Nachhaltigkeit für Kiel bedeutet. In seinem Vortrag "Global denken, lokal durchstarten. Kiel auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt" erläuterte er die 17 Nachhaltigkeitsziele als Referenzrahmen der Stadt Kiel und die Rolle von Städten für die Umsetzung der Agenda 2023:

"Wenn der Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft gelingen soll, muss Nachhaltigkeit lokal verankert und vor Ort mit Leben gefüllt werden." (Nationaler Aktionsplan BNE)

Das Nachhaltigkeitsengagement lässt sich in drei Bereiche zusammenfassen und trägt das Motto "Für Kiel und die Welt: Global denken, lokal durchstarten":

Nachhaltigkeitsverständnis Landeshauptstadt Kiel

Zudem wurden in diesen Videobeiträgen zwei Kieler Nachhaltigkeits-Projekte vorgestellt, die über die Projektförderung Nachhaltigkeit der Landeshauptstadt Kiel gefördert wurden.


Was ist Euch für eine nachhaltige Zukunft wichtig? Welche konkreten Ideen habt Ihr, um unsere Zukunft in Kiel nachhaltiger zu gestalten?

Im World Café wurden in 19 Arbeitsgruppen Perspektiven und Ideen für eine nachhaltige Entwicklung erörtert. Die folgende Grafik veranschaulicht die am häufigsten diskutierten Themen.

In den Arbeitsgruppen wurde über den ÖPNV in Kiel diskutiert. Die Schüler*innen wünschten sich ein kostengünstiges oder kostenfreies Angebot, pünktliche und häufig verkehrende Busse sowie einen besseren Anschluss von Wohngebieten.

In vielen Gruppen wurde über Müllvermeidung in der Stadt Kiel und über verbesserte Mülltrennung in der Schule gesprochen. Es wurden erneuerbare Energien thematisiert, u.a. schlugen sie Solarzellen auf Schuldächern und solarbetriebene Straßenlaternen mit Bewegungsmeldern vor. Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, abgelegene Straßen besser zu beleuchten, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.

Die Schüler*innen forderten außerdem den Ausbau von Fahrradwegen. Aspekte beim Thema Verkehr waren u.a. sichere Abstellplätze für Fahrräder, eine autofreie Innenstadt, die Räumung von Schulwegen und die Forderung eines alternativen Zahlungsmittels für Stadträder.

Darüber hinaus wurde über Ernährung gesprochen. Zentrale Inhalte waren ein günstiges Angebot von Bio-Produkten und teurere Preise für Fleisch. In den Schulmensen wurde kostenfreies und mehr vegetarisches und veganes Angebot gefordert sowie Wasserspender. In einigen Gruppen ging es um Digitalisierung in der Schule. Es wurden weniger Kopien, stabiles WLAN und mobile Endgeräte für alle Schüler*innen als wichtig erachtet.

Weitere Punkte, die in der Arbeitsphase diskutiert wurden, waren u.a. mehr Grünflächen und weniger Beton – innerstädtisch und außerhalb des Stadtzentrums.

Soziales spielte in vielen Gesprächen eine Rolle und wurde als Schulfach gefordert. In mehreren Gruppen wurde über mehr Hilfe für Obdachlose diskutiert sowie für Diversität, Zusammenhalt und gegenseitiges Verstehen in der Gesellschaft plädiert. Der Wunsch nach mehr Beteiligung und Mitspracherecht von Jugendlichen wurde geäußert.

In der abschließenden Fishbowl-Diskussion diskutierten die Schüler*innen über eine Verbesserung der Fahrradstellplätze an Schulen, Überwachungskameras, saubere Toiletten, den Ausbau der Velorouten, kostenlosen Nahverkehr für Schüler*innen, UNESCO-Unterricht und digitale Ausstattung an Schulen sowie Veggie-Mensen für alle. Die Schüler*innen forderten mehr Wohnraum für Obdachlose und mehr Angebote für sozial schwache Menschen sowie eine Ausweitung und Beschleunigung der Projekte und Aktivitäten für Klimaschutz und Klimaneutralität.

Die Frage „Wie können wir Jugendlichen einen Beitrag zum Erreichen der 17 SDGs leisten?“ wurde zum Abschluss eingebracht. Die Schüler*innen wurden ermutigt sich weiter einzubringen, konkrete Projekte zu starten und durch (schulisches) Engagement die erforderlichen Veränderungen in unserer Stadt für alle mitzugestalten.

Alle Fragen und Forderungen aus den Arbeitsgruppen auf einen Blick:

• Forderung nach Ausbau und Sicherheit der Fahrradstraßen, z.B. Kameras oder Personal

• Forderung nach schnellen Umsetzungen/Genehmigungen von Klimaschutzprojekten

• Forderung nach einer verbindlichen (für alle) Veggie-Mensa!

• Gegen Armut! Forderung nach Bekämpfung von Armut durch Unterkünfte für Obdachlose und 1-Euro-Jobs, Arbeitsplätze für jeden und gleichberechtigten Lohn

• Sollte man UNESCO-Unterricht an Schulen einführen?

• Forderung: Genug in Bildung und Ausstattung investieren!

• Wie können wir als Jugendliche einen Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung leisten?

• Forderung nach mehr Sicherheit bei den Fahrradstellplätzen in der Schule, z.B. Überdachung und funktionierende Überwachungskameras

• Forderung: Kostenloser Nahverkehr (für Schülerinnen und Schüler) / Allgemeinen Nahverkehr fördern / Nachhaltigkeit in der Schule mehr thematisieren

• Wie kann das Pfandsystem ausgeweitet werden?

• Gibt es Pläne für neue/verbesserte Radwege im Jahr 2024?

• Wie kann man den ÖPNV ansehnlicher für die Jugend machen?

• Forderung nach kompletter Digitalisierung in der Schule

• Wir fordern weniger Plastik von der Stadt Kiel und Aufklärung über Massentierhaltung

• Können Pfandsysteme in der Schule eingeführt werden? Z.B. Pfandflaschen für einen Gutschein bei der Mensa

• Warum ist Schulanafang nicht später?

• Wie können wir Mülltrennung in der Schule sicherstellen?

 
 
Globus auf Gras

Graphic Recording

Die Konferenz wurde von dem Künstler Robin Hotz begleitet und eindrucksvoll mit einem Graphic Recording visuell eingefangen.

nicht barrierefrei - die Themen der Diskussion in einem Schaubild - öffnet eine vergrößerte Ansicht
nicht barrierefrei - dias World Cafe in einem Schaubild - öffnet eine vergrößerte Ansicht

Ergebnisse der 1. Bildungskonferenz JUGEND Lernen in der Zukunft

Die Schüler*innen benannten sehr konkret, was aus ihrer Sicht für das Lernen in der Zukunft wichtig ist. Insgesamt wurden 121 Anliegen, Wünsche und Ideen dokumentiert. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen wurden ausgewertet und verschiedenen Themenbereichen zugeordnet.

Für die an die Arbeitsgruppen anschließende Fishbowl-Diskussion wurden von den Schüler*innen die wichtigsten Forderungen und Fragen priorisiert und mit der Bürgermeisterin, den Schulaufsichten, den bildungspolitischen Sprecher*innen und dem Jungen Rat diskutiert.

Alle Ergebnisse der ersten Bildungskonferenz JUGEND sind hier zu finden
 

Dokumentationen Bildungskonferenzen