Neue Visionen für die Grün- und Spielanlage Albert-Schweitzer-Weg
Am Fuße des Afrikaviertels entsteht ein lebendiger Spiel-, und Erholungsort für alle. Mit der Nominierung des Wettbewerbsgewinners wurde eine Entscheidung für eine zukunftsweisende Umgestaltung der Anlage getroffen.
Wettbewerbsaufgabe
Als eine Maßnahme des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ wird die Neugestaltung der Grün-, und Spielanlage am Albert-Schweitzer-Weg einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Grünflächenversorgung und des Spielangebotes in Neumühlen-Dietrichsdorf leisten.
Die Grünfläche ist im Rahmen der VU Neumühlen-Dietrichsdorf 2018 als Kernfläche einer wichtigen Grünverbindung identifiziert worden, die es zu verbessern gilt. Der akute Bedarf an qualitätsvollen Spielflächen gab Anlass das Plangebiet freiraumplanerisch neu zu gestalten.
Basierend auf den Ergebnissen der Spielleitplanung und einer im Sommer 2020 durchgeführten Bürger*innenbeteiligung, galt es im Rahmen des von Dezember 2020 bis Mai 2021 abgehaltenen Wettbewerbs überzeugende Gestaltungslösungen zu finden. Diese sollten auf die Bedürfnisse der Bevölkerung Rücksicht nehmen und Leitgedanken der städtebaulichen Rahmenplanung aufnehmen. Auch waren lokale Gegebenheiten dieses besonderen Orts am Fördehang, wie zum Beispiel geschützte Waldflächen zu berücksichtigen. Bei der Planungsaufgabe wurde ein wesentlicher Schwerpunkt auf die Gestaltung der Spielbereiche und einer möglichst barrierearmen Gestaltung gelegt.
Die Potenziale des Plangebietes sollten durch die Neugestaltung gehoben werden. Ziel des Verfahrens war es, für die Parkanlage ein qualitätsvolles Angebot für Bewohner*innen aller Altersstufen zu schaffen.
Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts zum 1. Preis
Der Arbeit gelingt in herausragender Weise die Einbindung der Grünanlage in den Landschaftsraum. Die stark bewegte Topographie des Geländes wird in besonderem Maße berücksichtigt, die Gestaltung spielt mit der Lage am Kieler Fördehang. Mit den wertvollen Biotoptypen, wie dem Wald im südlichen Bereich, wird dabei sensibel umgegangen.
Der Entwurf verknüpft die Grünanlage vorbildlich mit dem umgebenden Quartier. Dies wird zum einen durch schlüssige Wegebeziehungen und Anknüpfungen an den Heikendorfer Weg und weiter in Richtung Helenenstraße sowie hangaufwärts zur Nachtigalstraße (Hier wird das vorhandene Plateau in Wert gesetzt) und im Süden an den Wanderweg oberhalb der Kleingärten erreicht. Dabei ist es gelungen, Barrieren zu minimieren. Am südlichen Weg entlang des Waldrandes muss die Funktion der geplanten Ruhezonen noch einmal überprüft werden.
Zum anderen folgt der Entwurf ganz dem Credo der Verfasser*innen, ein „WaldSpielPark“ zu sein. Durch die klare Zonierung in vier Aktionsräume mit unterschiedlichen Gestaltungs- und Nutzungsintensitäten erhält die Grünanlage ein funktionales und gestalterisches Rückgrat:
- Der „Butzenbau“: Im südlichen Waldbereich wird mit sensibel eingebrachten Elementen wie einem aufgeständerten Holzbohlenpfad zum Eintauchen in ein Walderlebnis eingeladen.Der „Tummel‘: Hier wird die ehemalige Plansche zur multifunktionalen Mini-Arena umgestaltet. Sie kann für Streetball ebenso genutzt werden, wie temporär als Bühne. Die blaue Farbgestaltung erinnert an das ehemalige Planschbecken und ist ein wahrer Hingucker.
- Die „Klippe“: wird von der oberen Ebene durch die breite Hangrutsche spielend überwunden. Der Tribünencharakter des Geländes sollte hier noch für weitere Sitzgelegenheiten genutzt werden, um hier auch aus leichter Entfernung eine Teilhabe und Aussicht zu ermöglichen.
- Der „Trubel“: Auf dem nördlichsten und höchstgelegenen Bereich überzeugen besonders die vielfältigen Angebote für alle Generationen. Wobei die eine oder andere Treff- und Sitzgelegenheit noch hinzukommen sollte. Die phantasievollen Spielgeräte geben Anreiz zum Klettern und Toben. Sie sind narrativ, aber gleichzeitig so wenig vorgefertigt, dass sie den Kindern jeden gedanklichen und spielerischen Freiraum lassen. Der lange Picknicktisch bietet gleichzeitig Aussicht auf das Kleinkinderspiel und über die tiefer gelegene Plansche.
So entsteht in Dietrichsdorf ein neuer Begegnungsort, ganz nah vor den Haustüren des Quartiers.
Wie geht es weiter?
Wir freuen uns, dass es durch dieses Wettbewerbsverfahren gelungen ist eine zukunftsweisende Vision für die Grün- und Spielanlage zu erschaffen. Mit dem Entwurf „Waldspielpark“ konnte das Büro Bruun & Möllers, Hamburg die Jury einstimmig überzeugen. Der Waldspielpark wird die Menschen des Stadtteils verbinden, Erholung und Raum für Natur, sowie ein vielfältiges Spielangebot für alle Altersgruppen bieten.
Im nächsten Schritt wird das Büro Bruun & Möllers mit der weiterführenden Planung beauftragt. Nach der Planungsphase ist es vorgesehen, die Bauleistungen noch in 2022 auszuschreiben. Der neugestaltete Waldspielpark soll im Jahr 2023 eröffnet werden.
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Kontakt
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