EU-Förderung INTERREG, Kreatives Europa & Erasmus+

Zur Förderung des europäischen Zusammenhaltes und der Angleichung der Lebensverhältnisse in den Mitgliedsstaaten stellt die Europäische Kommission vielfältige und umfangreiche Mittel bereit. Viele dieser Angebote sind auch für die kommunale Ebene relevant.

Europäische Förderprogramme wie INTERREG, Kreatives Europa oder Erasmus+ befördern Innovation, Wissen und die internationale Vernetzung der Landeshauptstadt. Von besonderer Bedeutung ist die deutsch-dänische Zusammenarbeit im Rahmen von INTERREG A.


INTERREG

Die Interreg-Programme setzen das Ziel „Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ)“ der Strukturpolitik der Europäischen Union um. Seit mehr als 20 Jahren werden damit grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt, die das tägliche Leben beeinflussen, zum Beispiel im Verkehr, beim Arbeitsmarkt, in der Medizin, in der Kultur und im Umweltschutz. Die Interreg-Förderung fällt in den Interventionsbereich des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Die Interreg-Programme unterstützen die grenzüberschreitende (A), die transnationale (B) und die europaweite (Europe) Projektzusammenarbeit. 

Besondere Bedeutung für Kiel hat die Kooperation mit Partner*innen in Dänemark: Die LHK ist eine von elf Partner*innen im deutsch-dänischen Interreg-Programm (INTERREG A), das Kooperationsprojekte zwischen Schleswig-Holstein, Seeland und Süddänemark fördert. 

Mehr Informationen

Städtische Förderung: Ko-Finanzierung von INTERREG-Projekten

Die Landeshauptstadt möchte zivilgesellschaftliche Organisationen aus Kiel dabei unterstützen, an internationalen Projekten teilzunehmen. Insgesamt werden dafür ab sofort 200.000 Euro pro Jahr bereitgestellt. Gefördert wird die Beteiligung an Interreg-Projekten der Förderperiode 2021 bis 2027.

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  • Grundsätzlich ist der jeweilige Betrag abhängig von der Art des Projektes.
  • Gefördert werden projektbezogene Personal- und Sachkosten.
  • Eine Förderung kann maximal bis zu 35.000 Euro pro Jahr beziehungsweise maximal 105.000 Euro für drei Jahre betragen.
  • Der Eigenanteil der antragsstellenden Institution beträgt in der Regel zehn Prozent. Eine vollständige Übernahme des Eigenanteils durch die Landeshauptstadt Kiel ist in der Regel ausgeschlossen.
  • Weitere Informationen: Internationale Zusammenarbeit stärken durch Beteiligung an Interreg-Projekten
  • Bewerbungen sind fortlaufend möglich. Antragsformulare erhalten Sie auf Anfrage in der EU-Regiestelle.


Liveability - für eine lebenswerte und kooperative Stadt

Das EU-Interreg-Projekt Liveability möchte durch eine partizipative Kooperation von Verwaltung und Bürger*innen die Herausforderungen der Zukunft meistern und Städte lebenswerter machen.

Das Interreg-Ostseeprogramm hat im September 2022 eine Zusage für das Förderprojekt „Liveability - Building resilient neighbourhoods in the BSR-Region (Baltic Sea Region)“ in Höhe von 3,28 Millionen Euro bewilligt. Das Budget der Stadt Kiel liegt bei knapp 370.000 Euro. Eine Partnerschaft aus 11 Organisationen aus sechs BSR-Ländern.

Das Projekt zielt darauf ab, Organisationsstrukturen und -prozesse zu unterstützen, um auf öffentliche Bedürfnisse zu reagieren und weniger bürokratische und kosteneffiziente öffentliche Dienstleistungen in kleinen und mittelgroßen Städten im Ostseeraum zu entwickeln. Es bearbeitet durch seine Fokussierung auf eine verbesserte Kooperation von Verwaltung und Bürger*innen im Rahmen einer nachhaltigen Quartiersentwicklung in mittelgroßen Städten des Ostseeraums ein neues Feld, in dem der Ansatz des Public Interest Designs genutzt wird. 

Das Projekt wird unter Führung der Heinrich-Böll-Stiftung SH in Kiel umgesetzt. Von der Landeshauptstadt Kiel ist das Dezernat für Soziales, Gesundheit, Wohnen und Sport maßgeblich beteiligt. Die städtischen Ansprechpartner*innen sind und .

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Treffen der Projektpartner*innen in der dänischen Stadt Kolding im Juni 2023. Foto: Business Kolding
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In Kolding beraten Vertreter*innen aus verschiedenen Städten an der Ostsee über Möglichkeiten, die Städte für Menschen lebenswerter zu machen. Foto: Business Kolding
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Das Kick-off-Treffen des Projekts fand im Januar 2023 in Kiel statt. Foto: Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein
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Der Abschlussbericht der Studie Kiel als kreative Stadt (Kiel Kreativ Index) von Charles Landry und Robyn Bennet hat darauf hingewiesen, dass durch das Aufkommen komplexer, voneinander abhängiger Probleme, es in Zukunft unabdingbar ist, bereichsübergreifend zu agieren. Das bedeutet, dass die öffentliche Verwaltung und andere städtische Akteur*innen stärker, auf integrierte Weise zu arbeiten. Das Projekt Liveability zielt genau auf diese Empfehlung ab. 

Das Programm bietet eine Möglichkeit, die Empfehlungen in die Praxis umzusetzen. Ziel ist es die Fähigkeit zur Vorausschau zu entwickeln, sich partizipativ mit Bürger*innen den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und strategisch zu handeln. Im Rahmen des Projektes kann ein konkretes Problem in einem Quartier, einer Nachbarschaft oder einem Areal mit Hilfe einer Public Interest Design Methode angegangen werden. Es kann in praktisch allen Bereichen der öffentlichen Dienstleistungen angewendet werden.

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Schon vor der COVID 19-Krise standen viele Städte vor komplexen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, einschließlich sozialer Ungleichheiten, Auswirkungen des Klimawandels und demografischer Veränderungen. Die sich verändernden Arbeits- und Lebensmuster sind jedoch auch eine Chance: Mittlere und kleinere Städte können Einwohner*innen und Unternehmen anziehen, indem sie lebenswert sind - d. h. indem sie einen integrierten und ausgewogenen Ansatz für die bebaute Umwelt, die Innovationskultur, die öffentlichen Dienstleistungen und das soziokulturelle Leben verfolgen und ein starkes Gefühl der aktiven Bürgerschaft hervorrufen.

 Um lebenswerter zu werden, müssen die Städte näher, öffentlicher und agiler werden. Zu diesem Zweck sollten die Stadtverwaltungen innovative Denkweisen, unkonventionelles Denken und partizipative Ansätze bei ihren Beamt*innen fördern. Öffentliche Dienstleistungen und Planungsprozesse müssen reaktionsfähiger werden, und die Behörden sollten die Einwohner*innen und die Zivilgesellschaft einbeziehen, um Ideen zu entwickeln, wie das zukünftige städtische Leben aussehen soll, um die Stadt „Lebenswerter“ zu machen. Public Interest Design (PID), d. h. die Anwendung von nutzerzentriertem Design in Angelegenheiten von der Gestaltung öffentlicher Interessen und Daseinsvorsorge. Es ist ein geeigneter methodischer Rahmen um Städte, Kommunen und Nachbarschaften lebenswerter zu machen. Er kann in praktisch allen Bereichen der öffentlichen Dienstleistungen angewendet werden.

Das Programm zum Aufbau von Kapazitäten mit seinen verschiedenen Komponenten arbeitet nicht nur auf verschiedenen Ebenen und Sphären innerhalb einer Stadt, sondern wirkt auch transnational über den Ostseeraum auf andere Städte aus. Um Städte für eine Teilnahme zu motivieren, ist ein „Liveability City“ Label geplant. Die Projektpartner*innen werden mit komplementärem Fachwissen durch 15 assoziierte Organisationen ergänzt, unter anderem durch zusätzliche Stadtverwaltungen wie Umeå (SWE) oder transnationale Organisationen wie die Union der Ostseestädte (UBC) und Universitäten wie die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel. 

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Die Pandemie, die Migration und andere aktuelle Herausforderungen haben den Handlungsdruck auf die Stadtverwaltungen erhöht. Das Projekt wird einen Prozess skizzieren, durch den öffentliche Verwaltungen im gesamten Ostseeraum auf diese Herausforderungen besser reagieren undinnovativer werden können. Das Projekt wird zeigen, wie Nachbarschaften widerstandsfähiger gemacht werden können, indem Herausforderungen vor Ort in enger Zusammenarbeit zwischen Behörden, Zivilgesellschaft und Bürger*innen anhand von PID-Methoden gelöst werden.

Es soll darlegen wie sich die Partnerstädte im Ostseeraum, insbesondere mittelgroße Städte, zu attraktiveren Orten entwickeln können. Zu Städten, in denen die Menschen gerne leben, arbeiten und sich vor Ort in der Gestaltung mitengagieren. Ein Netzwerk lebenswerter Städte wird Anreize und Möglichkeiten zum Wissensaustausch bieten und gleichzeitig den Bekanntheitsgrad der mittelgroßen Städte im Ostseeraum erhöhen. Die Union der Ostseestädte (UBC), VASAB (Vision and Strategies Around the Baltic Sea) sowie das Creative
Bureaucracy Festival sind dabei wichtige assoziierte Projektpartner*innen, die zu der Erweiterung des Netzwerkes mit beitragen werden.

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Das Programm zum Kapazitätsaufbau „für die Gestaltung öffentlicher Interessen und der Daseinsvorsorge“ besteht aus drei Komponenten, die eine vernetzte Verwaltung ermöglicht. Die
Lerneffekte werden bei der Überarbeitung und Fertigstellung der drei Komponenten aufgegriffen, so dass sie für kleine und mittlere Städte anwendbar sind, unabhängig davon, ob sie bereits über Erfahrungen mit Planungsansätzen verfügen oder ganz neu anfangen.

1. Die Charta für die Gestaltung von Gemeinwohlbelangen

Die Charta hat das Ziel innovatives Denken bei den Mitarbeiter*innen anzuregen, die Effektivität und Benutzerfreundlichkeit der öffentlichen Dienstleistungen in der gesamten Stadt zu stärken. Verankert als Querschnittsstrategie kann es in die Stadt einwirken. Es dient auch den Einwohner*innen sowie den sozialen wirtschaftlichen und kulturellen Akteur*innen, um zu signalisieren, dass die Stadt danach strebt "lebenswerter" zu werden.

2. Ein Public Interest Design-Leitfaden

Dieser Leitfaden vermittelt den Praktiker*innen in der Stadtverwaltung Orientierung und Kompetenzen im Bereich Public Interest Design für die konkrete Umsetzung von Projekten im Bereich der Daseinsvorsorge. Der Leitfaden unterstützt dabei die Grundsätze der Charta in die Praxis umzusetzen, wenn öffentliche Dienstleistungen oder Stadtplanungsprozesse entwickelt, gestaltet und umgesetzt werden. Der Leitfaden verweist auf unterschiedliche Ansätze des Public Interest Design hin und unterstützt so die Praktiker*innen in den Quartieren. Die Erfahrungen aus der Pilotierung in den Partnerstädten sind für die Entwicklung des Leitfadens von größter Bedeutung.

3. Ein Schulungsprogramm für Public Interest Design

Das Schulungsprogramm aus mehreren Modulen soll mit dem PID Konzept und den Grundprinzipien sowie mit bewährten Design- und Co-Creation-Werkzeugen und -Methoden vertraut machen. Die Teilnehmer*innen (sind hauptsächlich Mitarbeiter*innen der städtischen Führungsebene und Praktiker*innen, aber auch Anbieter*innen von öffentlichen Dienstleistungen und Organisationen der Zivilgesellschaft, die in und mit der Stadt tätig sind) können an den Schulungen teilnehmen. Das Schulungsprogramm entwickelt, implementiert/evaluiert/ weiterentwickelt und verbreitet.

<span lang='en-en'>Interreg Baltic Region - Co-funded by the European region</span>

Weitere relevante EU-Förderprogramme

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Das Programm Kreatives Europa unterstützt Fachkräfte sowie Künstler*innen aus allen Bereichen des Kultursektors mit rund 2,4 Milliarden Euro, damit sie über Genres und Grenzen hinweg zusammenarbeiten können, um gemeinsam Chancen zu ergreifen und neue Publikumsschichten zu erreichen. Kreatives Europa soll auch die Wettbewerbsfähigkeit der Kulturwirtschaft steigern und ihr Augenmerk verstärkt auf Umweltschutz, Digitalisierung und Inklusion lenken. Besondere Schwerpunkte sind die Stärkung der Resilienz im Kultur- und Kreativsektor sowie der Wiederaufbau nach der Covid-19-Pandemie.

Mehr dazu: Creative Europe

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Das Programm Erasmus+ soll lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben. Im Zentrum des Programms stehen dabei die Themen Inklusion und Diversität, Digitalisierung, politische Bildung und Nachhaltigkeit, die eng miteinander verbunden sind.

Schwerpunkt ist die Förderung der Mobilität von Lernenden und Lehrenden sowie die thematische Zusammenarbeit in europäischen Projekten. Erasmus+ soll einen wesentlichen Impuls geben, einen europäischen Bildungsraum zu schaffen. Zwischen 2021 und 2027 steht dazu ein Gesamtbudget von circa 26 Milliarden Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen:Erasmus+


Kontakt

Landeshauptstadt Kiel 
Referat für Wirtschaft - EU-Regiestelle 
Fleethörn 9, 24103 Kiel

Birgit Künzel 
0431 901-2206