PFLEGEELTERN & PFLEGEKINDERKindern ein Zuhause geben
Wir suchen engagierte Pflegeeltern für die Versorgung, Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen aus Kiel.
Es wäre schön, wenn in Ihrer Familie schon Kinder leben. Auch kinderlose Paare, gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende sind uns willkommen.
Sie sorgen für ein neues, stabiles familiäres Umfeld und geben den Kindern die Geborgenheit, Zuwendung, Orientierung und Hilfe, die sie dringend brauchen.
Die ungewöhnliche Situation erfordert von Ihnen viel Geduld und Verständnis. Die Auseinandersetzung der Pflegekinder mit ihren leiblichen Eltern kann Konflikte verursachen und bei den Kinder zu Identitäts- und Loyalitätskonflikten führen.
Kinder brauchen Sicherheit, Verlässlichkeit, gute Versorgung, Verständnis, Liebe und Geborgenheit. Doch manchmal können die leiblichen Eltern dies vorübergehend oder auch dauerhaft nicht leisten. In solchen Fällen brauchen Kinder einfühlsame Pflegeeltern.
Familie E. und Familie J. berichten in Interviews von ihrem Alltag, worauf sie achten und erzählen, warum es genau richtig war ein Kind aufzunehmen.
Warum Pflegeeltern so wichtig sind und wo Sie Informationen und Unterstützung finden können, berichtet Jochen Schepp im Gespräch.
Wie ist das Leben mit einem Pflegekind?
„Geduld und Liebe - ohne wenn und aber.“
Finn und Lotta kamen bereits kurz nach der Geburt zu ihren Pflegeeltern. Für das Ehepaar E. erfüllte sich damit ihr ersehnter Kinderwunsch. Bis sie ihre Pflegekinder aufnehmen konnten, war es aber ein langer Weg.
Heute führen alle gemeinsam ein ganz normales Familienleben und sind überglücklich. Wie Eltern und Kinder zusammen leben, lesen Sie hier.
„Zusammen kann man viel schaffen.“
Das Ehepaar J. hat bereits drei eigene Kinder, die heute erwachsen sind. Als ihre leiblichen Kinder im Schulalter waren, beschlossen sie Luca, ein Kind mit Behinderung, aufzunehmen.
Ihm folgten Lily, Tom und Jess, die ebenfalls alle eine Behinderung haben. Die Familie wuchs stark an - und der Zusammenhalt wurde immer größer, wie sie im Gespräch erzählen.
„Wir lassen Sie nicht allein.“
Der Pflegekinderdienst der Landeshauptstadt Kiel sucht Pflegeeltern. Geduld, Toleranz und Offenheit sind aber nur einige der Eigenschaften, die Interessierte brauchen, um ein Kind bei sich aufnehmen zu können.
Worauf es noch ankommt und wo es weitere Informationen gibt, erläutert Jochen Schepp, Leiter der Kinder- und Jugendhilfedienste.
Welche Betreuungsformen gibt es?
Die unterschiedlichen Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen erfordern jeweils auf sie abgestimmte Betreuungsformen in den Pflegefamilien.
Aus diesem Grund sucht der Kieler Pflegekinderdienst Familien für Vollzeitpflege, Erzieherische Tagespflege, Bereitschaftspflege.
Hier ein kurzer Überblick über die Betreuungsformen in Pflegefamilien:
Die Vollzeitpflege ist die häufigste Unterbringungsform. Wir suchen hier Pflegefamilien für Kinder, die für längere Zeit oder auf Dauer nicht mehr bei ihren Eltern leben können. In der Pflegefamilie finden sie ein neues soziales Umfeld, in dem sie sich ihrem Alter entsprechend entwickeln können.
Die zeitliche Dauer dieser Pflegeverhältnisse kann sehr unterschiedlich sein. Die Vollzeitpflege kann familienergänzende Funktion haben, eine spätere Rückkehr des Kindes zu seinen Eltern ist dann im sogenannten Hilfeplan vorgesehen. In den meisten Fällen haben Vollzeitpflegestellen aber eine familienersetzende Funktion - die Pflegefamilie bleibt in diesen Fällen der dauerhafte Lebensort des Kindes.
Die erzieherische Tagespflege ist zu unterscheiden von der üblichen Tagespflege und ist ein Angebot für Eltern und Alleinerziehende, die aus verschiedenen Gründen mit der Betreuung ihres Kindes überfordert sind.
Die Kinder werden in solchen Fällen für eine befristete Zeit täglich für einige Stunden im Haushalt der Pflegepersonen betreut.
Die Bereitschaftspflege sieht vor, dass Pflegeeltern bereit sind, Kinder und Jugendliche in akuten Notsituationen, dass können sein: unvorhergesehene Ereignisse, etwa ein Unfall der Eltern, bei einer längeren Krankheit oder einem Kuraufenthalt aber auch Krisen in der Familie, rund um die Uhr bei sich aufzunehmen.
Die Kinder werden durch das Jugendamt in Obhut genommen und in einer Bereitschaftspflegefamilie untergebracht. Die Kinder bleiben nur wenige Tage oder Wochen bei der Pflegefamilie bis die weitere Perspektive für ihren Lebensmittelpunkt geklärt ist.
Grundsätzlich sollte die Inobhutnahme nicht länger als sechs Monate dauern. Von den Pflegeeltern verlangt das wiederholte Einlassen auf neue Kinder sehr viel Geduld und ein hohes Maß an Flexibilität. Und wir erwarten von den Pflegeeltern eine hohe Bereitschaft, die Rückführung der Kinder zu ihren Eltern zu unterstützen.
Für die Bereitschaftspflege sollten die Pflegeeltern viel Erfahrung und eine Portion Risikobereitschaft und Abenteuerlust mitbringen. Wir begleiten und unterstützen die Pflegefamilien dabei besonders intensiv.
Was sollten Pflegeeltern mitbringen?
Pflegeeltern
- haben Freude am Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen,
- können sich vorstellen, ein Kind, so wie es ist, für eine bestimmte Zeit oder auch auf Dauer bei sich aufzunehmen,
- verfügen über viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit,
- sind gegenüber der Lebenswelt des Kindes aufgeschlossen,
- arbeiten eng mit den Herkunftseltern und dem Pflegekinderdienst zusammen,
- leben in gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen und verfügen über ausreichenden Wohnraum,
- haben Zeit für ein Kind,
- sind gesund und haben ein Lebensalter, das einem natürlichen Altersabstand zwischen dem eines Kindes und dem von Eltern entspricht.
Wie unterstützen wir Pflegeeltern?
Der Pflegekinderdienst hilft Ihnen bei der Entscheidung, ein Pflegekind in Ihrer Familie aufzunehmen, und begleitet Sie während der gesamten Zeitspanne des Pflegeverhältnisses bei allen Fragen rund um das Pflegekind.
Wir haben viel zu bieten:
- Alle neuen Pflegeeltern lädt der Pflegekinderdienst zu einem Vorbereitungsseminar ein.
- Eine ganze Reihe weiterer interessanter Pflegelternseminare stellen wir Ihnen als kostenlose Fortbildungsangebote zur Verfügung.
- Regelmäßige Elternabende geben Ihnen die Möglichkeit, andere Pflegeeltern kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.
- Für Ihre anspruchsvolle Tätigkeit als Pflegeeltern bekommen Sie von uns ein monatliches Pflegegeld. Außerdem erhalten Sie für besondere Anlässe einmalige Beihilfen.
- Sie erhalten von uns Zuschüsse zu einer Renten- und Unfallversicherung.
- Sie sind über die Landeshauptstadt Kiel haftpflichtversichert.
Wie entlasten wir Pflegeeltern?
Der Pflegekinderdienst der Landeshauptstadt Kiel bietet Pflegeeltern neuerdings zusätzlich zu den bereits bestehenden Unterstützungsangeboten auf Antrag einmalige Leistungen zur Entlastung von Pflegeverhältnissen an.
Unterstützt und bezuschusst werden:
- eine Auszeit der Pflegeeltern vom Familienalltag durch die Übernahme der Betreuungskosten für Pflegekinder von 6-12 Jahre für bis zu sechs Tagen
- Babysitterkosten für Kinder von 0 bis 6 Jahren für bis zu acht Stunden im Monat
- eine Eltern- und Familienbildungsmaßnahme einmal jährlich
- Ferienfahrten von Pflegekindern ab zwölf Jahren ohne ihre Pflegeeltern
- Nachhilfeunterricht
Wann kommen Kinder in eine Pflegefamilie?
Auch in Kiel gibt es Kinder und Jugendliche, die außerhalb ihrer eigenen Familien leben müssen. Ihre Eltern sind aus den unterschiedlichsten Gründen zeitweise oder auch längerfristig nicht in der Lage, ihre Kinder zu versorgen und ihren Erziehungsauftrag zu erfüllen.
Kinder brauchen jedoch Erwachsene, die ihnen zur Seite stehen, ihnen Orientierung geben und sie beim Heranwachsen unterstützen. Diese wichtigen Aufgaben können Pflegeeltern wahrnehmen.
Niemand wird sich die Entscheidung leicht machen, Kinder außerhalb ihrer Familie aufwachsen zu lassen - am wenigsten die Eltern selbst. Leider gibt es immer wieder Lebenssituationen, die Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringen.
Wirtschaftliche und soziale Krisen wie Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Scheidung, Schulden, Invalidität, Krankheit, psychische Störungen oder auch Suchtprobleme können den Zusammenhalt in einer Familie gefährden. Insbesondere Kinder sind die Leidtragenden solcher Familienkrisen.
Häufen sich solche Probleme und ist das Wohl der Kinder in der eigenen Familie nicht mehr sichergestellt, wird für die Kinder - meistens mit Zustimmung der Eltern - eine Pflegefamilie gesucht. Die Pflegeeltern sollen zu den Kindern eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und ihnen die Unterstützung geben, die ihnen fehlt.
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Kontakt
Landeshauptstadt Kiel
Jugendamt - Pflegekinderdienst
Hof Hammer 38-42, 24113 Kiel
Johannes Tolkmitt
0431 901-3640
Fax 0431 901-64901
pflegekinderdienst@kiel.de