Der Schützenpark - Kiels grüne Ader
Seit über hundert Jahren gibt es den Schützenpark. Er gehört damit zu den ältesten historischen Parks der Landeshauptstadt Kiel. Bereits 1903 begann man, ihn anzulegen. Nach seiner Fertigstellung galt er als eine der schönsten Parkanlagen Kiels.
Mit einer Gesamtlänge von mehr als einem Kilometer zieht sich der Schützenpark als "grüne Ader" vom Exerzierplatz in der Kieler Innenstadt bis an die Zufahrt zur Autobahn A215. Dabei hat er im Durchschnitt nur eine Breite von kaum mehr als 60 Metern.
Seine Lage am heutzutage verkehrsreichen Schützenwall war der Hauptgrund dafür, dass täglich zwar tausende Menschen am Schützenpark vorbeifahren, aber nur wenige ihn wirklich kennen oder länger in ihm verweilen.
Die ursprünglich sehr elegante Ausstattung mit Sitznieschen, Terassen und Pergolen wurde im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstörrt. Seit 2016 gibt es Bemühungen die Aufenthaltsqualität im Schützenpark wieder zu steigern.
Nächste Schritte
Erweiterung des Schützenparks um die Fläche der ehemaligen Jugendverkehrsschule & Neugestaltung des Parkeingangs
Als Bestandteil des Entwicklungskonzept für den Schützenpark wurde die Jugendverkehrsschule Anfang 2021 für die Bevölkerung geöffnet und in den Schützenpark integriert. Damit wurde ein Stück der Grünverbindung Schützenpark Richtung Grünzug Dammstraße gesichert, welche in übergeordneten Planungen, wie dem Flächennutzungsplan, festgesetzt ist.
Für die Neugestaltung der Fläche wurde im Herbst 2021 eine Jugendbeteiligung mit Schüler*innen der Käthe-Kollwitz-Schule durchgeführt. Die Dokumentation der Graffiti-Beteiligungswerkstatt ist im weiteren Planungsprozess eine wichtige Grundlage.
Ziel der Umgestaltung ist die Entwicklung eines generationsübergreifenden Spiel- und Begegnungsortes, welcher alle Personen anspricht. Dabei sollen multifunktionale und ästhetische Objekte das Spielen ermöglichen ohne die Spielnutzung plakativ in den Vordergrund zu stellen. Durch die künftige Gestaltung der Fläche soll die Grünfläche für Mensch und Umwelt aufgewertet werden.
Bis die Bauarbeiten für die Neugestaltung beginnen, ist auf der ehemalige Jugendverkehrsschule ein temporäres Spielangebot geschaffen worden. Die umgebauten Überseecontainer sind seit ihrer Aufstellung durch das Grünflächenamt im Sommer 2021 ein Hingucker für Groß und Klein und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Bereits realisierte Maßnahmen im Schützenpark: Sanierung, Umgestaltung, ökologische Aufwertung
Aus dem Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“ standen für die Jahre 2016 bis 2019 städtische Gelder zur Verfügung, um den Schützenpark gestalterisch und ökologisch aufzuwerten. Ziel der Maßnahme war es, die öffentliche Grünanlage wieder in einen attraktiven Ort zur Naherholung für die Menschen aus den benachbarten Stadtquartieren zu verwandeln. Gleichzeitig waren wertvolle Rückzugsorte für die städtische Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen.
Um entscheiden zu können, welche Maßnahmen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt werden sollten, hatte das Grünflächenamt am 30. November 2016 zu einer öffentlichen Planungswerkstatt eingeladen. 55 interessierten Kielerinnen und Kieler unterschiedlichen Alters kamen und trugen viele verschiedene Anregungen und Ideen für eine Verschönerung des Schützenparks zusammen, die in der Dokumentation zur Planungswerkstatt festgehalten sind.
Anschließend hat das Grünflächenamt daraus ein Entwicklungskonzept für den Schützenpark erarbeitet, das am 18. Juli 2017 in der Sitzung des Ortsbeirates Mitte vorgestellt wurde. Auch alle Teilnehmenden der Planungswerkstatt waren dazu eingeladen worden. Eine ganze Reihe von Aufwertungsmaßnahmen in verschiedenen Teilbereichen des Parks gingen als Ergebnis hervor.
Bisher wurde unter anderem zur gestalterischen und ökologischen Aufwertung des Schützenparks umgesetzt:
- Sanierung der Wege und historischen Sitz-Nischen am Teichufer und Neuanlage der angrenzenden Beetflächen
- Sanierung des historischen Brückenbauwerkes mit Aufenthaltsplatz am Teich
- Umgestaltung des Parkeinganges an der Zastrowstraße
- Sanierung des durch den Park verlaufenden Fuß- und Radweges zwischen Gellertstraße und Schützenwall
- Pflanzung von 13 neuen großen Bäumen
- Anlage von ökologisch wertvollen Vegetationsflächen (z. B. Bienenweiden)
- Schaffung von Nist- und Brutstätten für Vögel und Fledermäuse