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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0683/2019

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Zusammenfassung:

Die Landeshauptstadt Kiel hat mit der im September 2018 durch die Ratsversammlung beschlossenen (Drs. 0349/2018, ergänzt durch Drs. 0359/2018) Gaarden10 (sprich: Gaarden hoch 10)-Strategie  Entwicklungsperspektiven für Gaarden vorgelegt.
Mit dieser Geschäftlichen Mitteilung wird zum Sachstand der Umsetzung der Maßnahmen berichtet.

 

Der Bericht zeigt zusammengefasst auf, welche Projekte für den Stadtteil Gaarden begonnen oder bereits umgesetzt wurden. Damit wird erstmals ein vollständiger Überblick über alle Maßnahmen gegeben, die zur Entwicklung Gaardens beitragen.

 

Gaarden10 beinhaltet über 250 Maßnahmen und Projektideen aus der Verwaltung, der Politik und von Bürgerinnen und Bürgern. Das Konzept ist bewusst offen angelegt, um über die Dauer der Strategie auf sich ändernde oder neu ergebende Erfordernisse eingehen zu können.

Und so sind in diesem (1.) Bericht 15 weitere Projekte aufgenommen worden, die bei der Beschlussfassung noch nicht in der Strategie verankert waren, sich aber in sie einfügen, die Anstrengungen unterstützen und mit Beschlüssen durch die Selbstverwaltung hinterlegt sind.

 

Mit Gaarden10 wurden wichtige Projekte wie

 

-          zusätzliche Unterstützungsangebote an Gaardener Kindertageseinrichtungen und Schulen,

-          die Öffnung der Technischen Fakultät zum Stadtteil,

-          der Nachbarschaftstreff „Wir hoch 10“,

-          Verbesserungen an der Gaardener Brücke und

-          viele Einzelmaßnahmen im Kultur- und Kreativbereich

 

bereits im ersten Jahr vorbereitet oder auf den Weg gebracht.

 

 

Konkret:


zusätzliche Unterstützungsangebote an Gaardener Kindertageseinrichtungen und Schulen
 

Über das Bundesprogramm Kita-Einstieg konnten in Gaarden folgende Angebote etabliert werden:

 

-          Spielfüchse Eine Brückengruppe für Kinder von 3 bis 6 Jahren mit acht Kindern. Es stehen ca. 50 Kinder auf der Warteliste. Bevorzugt werden Kinder berücksichtigt, die am nächsten vor dem Schulstart stehen. Es konnten bereits erste Kinder in das Regelangebot der Kindertagesbetreuung integriert werden.

-          Willkommensgruppe Ein Angebot r interessierte Eltern und Kinder, die auf der Warteliste einer KiTa stehen.

-          Eltern-Kind-Treff für neue EU-Bürgerinnen und -Bürger in der Außenstelle Gaarden des Hauses der Familie

-          Spielorte unterwegs in Gaarden. Es handelt sich um ein offenes Angebot für Eltern und ihre Kinder ohne Kita-Platz.

-          Buntes Multikochen für neue Eltern des Familienzentrums Gaarden

 

Durch den zusätzlicher Einsatz von Heilpädagog*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Erzieher*innen oder sozialpädagogischen Assistent*innen in den Kindertagesstätten der Krippen- und Elementarbetreuung in Gaarden soll eine bessere und intensivere Betreuung erfolgen. Im Fokus der Entwicklungsförderung der Kinder stehen die Verbesserung der kommunikativen Kompetenzen, der sozialemotionalen Kompetenzen, der lebenspraktischen Kompetenzen sowie der kognitiven Kompetenzen, insbesondere der Konzentrationsfähigkeit. Dabei nehmen sich die Zusatzkräfte sowohl speziellen, einzelnen Bedarfen wie auch der Harmonisierung des Gruppensystems an und unterstützen damit die Kita-Teams im Alltag. Die heildagogischen und pädagogischen Zusatzkräfte unterstützen 45 Krippen- und Elementargruppen in zehn Gaardener Kitas. Wöchentlich werden sie rund zehn Stunden eingesetzt.

Maßnahmenbeginn war der 01.06.2019.

Im Jahr 2019 sollen zusätzliche Mittel in Höhe von 386.200 €, für 2020 Mittel in Höhe von 765.000 € und für 2021 Mittel in Höhe von 840.000 € und für das Jahr 2022 Mittel in Höhe von 490.000 € in den Haushalt eingestellt werden; insgesamt 2,481 Mio. € (Drs. 0311/2019).

 

 

Ab dem Schuljahr 2019/20 werden in Kiel 9 „Perspektivschulen“ vom Land mit einem Bildungsbonus besonders unterstützt werden. Darunter sind die Gaardener Schulen Hans-Christian-Andersen-Schule, Fröbelschule und die Gemeinschaftsschule am Brook.

Jede Schule erhält einen Sockelbetrag von 25.000 Euro und ein schülerbezogenes Budget. In 2019 stehen diesen Schulen z.B. zur Ausweitung von Schulsozialarbeit oder schulischer Assistenz zwischen 80.000 und 125.000 € zur Verfügung.

 

r Assistent*innen an den ersten und zweiten Klassen an den Grundschulen in Gaarden (Hans-Christian-Andersen-Schule und Fröbelschule) wurden für 2019 bis 2022 1,8 Mio. Euro in den Haushalt eingestellt.

 

 

Öffnung der Technischen Fakultät zum Stadtteil

 

Der städtebauliche Rahmenplan zur Weiterentwicklung der Technischen Fakultät wurde gemeinsam zwischen Land, Universität, GMSH und Stadt erarbeitet und im November 2018 unterzeichnet. Damit wurde eine Grundlage geschaffen, die das Campusgelände grundlegend erneuert und den Standort für die Zukunft sichert (Drs. 0911/2018 und Drs. 762/2018).

Er sieht sowohl perspektivisch eine Öffnung des Campus zum Stadtteil als auch studentisches Wohnen an der Kaiserstraße vor.

Aktuell erfolgt die Umsetzung der ersten Realisierungsstufe des städtebaulichen Rahmenplans zur Weiterentwicklung der Technischen Fakultät. Das Land hat die GMSH mit der entsprechenden Planung beauftragt. Diese erste Maßnahme enthält den Bau eines Hörsaalgeudes und eines Forschungsneubaus für Vernetzte Sensorsysteme (ZEVS).

Das Hörsaalgebäude leistet mit seiner prominenten Lage auf dem jetzigen Bolzplatz und seiner ergänzenden Nutzung einer Cafeteria einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung der Fakultät mit dem Stadtteil.

Der grobe Zeitablauf sieht folgende Meilensteine vor:

-          Vorgezogene Maßnahmen       Anfang 2020
(Verlegung des Bolzplatzes und der Netzstation der Stadtwerke)

-          Baubeginn        Anfang 2021

-          Bauübergabe        Ende 2022

-          Abriss C und D       Mitte 2023

-          Campusplatz        Ende 2023

 

Die Projektgesamtkosten liegen bei ca. 33,3 Mio. €. Der Forschungsneubau erhält anteilig Fördermittel aus dem Landesprogramm Wirtschaft.

 

 

Nachbarschaftstreff „Wir10

 

Die Eröffnung erfolgte im November 2018.
Der Treff wird ausschließlich von Ehrenamtlichen betrieben und durch das Vinetazentrum geleitet. Alle Ehrenamtlichen wohnen selbst im Quartier und möchten sich mit ihrem Engagement für die Menschen in ihrer Nachbarschaft einsetzen.

Mittlerweile wird der Treff von durchschnittlich 200 Personen im Monat besucht.

Der Aufbau der Anlaufstelle wurde aus Mitteln des Förderprogramms „Zusammenhalt stärken Teilhabe sichern“ finanziert, der Betrieb der Anlaufstelle wird aktuell aus städtischen Mitteln finanziert.

 

 

Verbesserungen an der Gaardener Brücke

Ende 2017 wurde durch die Ratsversammlung Mittelr zusätzliche Reinigungsarbeiten, Arbeiten am Aufzug und zur Prävention an der Gaardener Brücke beschlossen (Drs. 1213/2017). Eine Konkretisierung der einzelnen Arbeiten wurde mit einer Geschäftlichen Mitteilung im März 2018 vorgenommen (Drs. 0159/2018).

Die grundlegende Säuberung der Brücke, des Hanges sowie des Bereichs unter und um die Brücke ist noch in 2018 erfolgt (Grundlage: Drs. 0158/2018). Mit einer Beschlussvorlage im September 2018 wurde eine weitere Konkretisierung der Maßnahmen an und um die Brücke seitens der Verwaltung eingebracht und beschlossen (Drs. 0578/2018).

Der Treppenzugang von der Werftstraße aus wurde freigelegt und beleuchtet. llbehälter wurden rundum die Brücke ergänzt und mit bewährten Modellen erneuert. Im April 2019 wurde die Trafostation im historischen Gaarden-Bezug neu gestaltet.

Wo erforderlich, wurden Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Zusätzlich wurde auf den Vordächern der Unterstände PV-Anlagen installiert, die nun den Strom für den Aufzug liefern, die Beleuchtung wurde komplett auf LED umgestellt und bei den Unterständen verbessert effektiver und heller.

 

Die Aufzugskabine wurde im November 2018 mit Videoüberwachung ausgestattet. Bis Anfang April  2019 konnten 14 Täter  (1 Doppeltäter), die in die Kabine urinierten, aufgezeichnet und 4 identifiziert werden.

Der Aufzugsschacht wurde neu verglast. Die Kabinenerneuerung erfolgt aufgrund von technischen Änderungen im 4. Quartal 2019.

 

Einzelmaßnahmen im Kultur- und Kreativbereich

Mit Beschluss 1137/2018 wurden durch die Ratsversammlung für 2019 50.000 Euro für Kunst im öffentlichen Raum beschlossen und werden durch eine Jury vergeben.

Im Sommer wurden Vorschläge von Künstler* innen angefragt, die im Einzugsbereich Gaarden leben und arbeiten und zusammen mit Menschen aus dem Stadtteil etwas für Gaarden erschaffen möchten. Das Projekt interventionistischer Kunst soll in einem Zeitraum von vier Wochen bis spätestens zum 30. November 2019 umgesetzt worden sein.

Der Kieler Kulturfonds (Drs. 1136/2018) wurde durch die Ratsversammlung für 2019 mit 200.000 Euro ausgestattet, der auch für Gaardener Projekte zur Verfügung steht. Zur Unterstützung der Gaardener Kultur- und Kreativwirtschaft wurden für 2019 zusätzliche 50.000 Euro durch die Ratsversammlung beschlossen (Drs. 1138/2018).

Durch die städtische Anmietung von Ladenlokalen insbesondere im Bereich des Kirchenwegs sollen Nutzungen entstehen, die den Bereich positiv beleben. Ein erstes Ladenlokal konnte im Kirchenweg 23 angemietet und an eine Kieler Künstlerin weitervermietet werden. Das Atelier ist bereits eingerichtet und wertet mit seinen Schaufensterflächen den Bereich auf. Diesem positiven Beispiel folgend, sollen weitere Anmietungen erfolgen.

Städtebauliche Vorhaben

Mehrere größere städtebauliche Vorhaben wie die Bebauung der Hörn oder des Postfuhrhofgendes haben erhebliche Fortschritte gemacht:

 

Der Sanierungsrahmenplan für das Sanierungsgebiet Hörnbereich wird zurzeit fortgeschrieben. Ziel der Fortschreibung ist u.a. die Absicherung von sozialem Wohnungsbau und sozialer Infrastruktur im Quartier. Zurzeit werden auf Basis von Wettbewerbsergebnisse die Bauantragsunterlagen für ca. 900 Wohnungen und Gewerbeeinheiten vorbereitet. In einem ersten Schritt wird die Investitionsbank-Zentrale mit 650 Mitarbeitern Einzug halten. Der Grundstein wurde im Juni 2019 gelegt, im ersten Halbjahr 2021 soll das 90,5 Mio. Euro teure Objekt bezugsfertig sein.

Auf dem Posthofareal werden als Zielgröße ca. 800 Wohnungen entstehen, dabei ist ein Drittel Sozialwohnungen vorgesehen wer.

Bis zum Sommer 2019 läuft eine Städtebauliche Mehrfachbeauftragung. Auf Grundlage des Siegerentwurfes sollen die weiteren Planungen (Qualifizierung Siegerentwurf, Bebauungsplan) erfolgen.

 

Sauberkeit und Sicherheit

 

Im Themenfeld Sauberkeit hat der Abfallwirtschaftsbetrieb nicht nur mit einem 48-Stunden-Versprechen zur Beseitigung wilderllablagerungen große Anstrengungen unternommen, um dem Problem der Vermüllung im Stadtteil zu begegnen:

 

Das Hundekot-Saugmobil wurde durch den Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel für rund 35.000 € beschafft und im August 2018 in Dienst genommen.

Seither trägt es zur erheblichen Verbesserung der bis dahin über das übliche Maß hinausgehenden Verunreinigungen auf Gehwegen durch Hundekot in Gaarden und in Teilbereichen anderer Ortsteile bei.

 

Abfallwirtschaftsbetrieb Kiel und Kommunaler Ordnungsdienst arbeiten beim Thema Sauberkeit von Beginn an eng zusammen.

 

Im Dezember 2018 wurde auf Grundlage von Beschlüssen der Ratsversammlung (0765/2017, 0925/2017, 0156/2018, 0713/2018 und 788/2018; mit der Ausbildung des Personals für den Kommunalen Ordnungsdienst (Kosten: ca. 460.000 Euro/ Jahr) begonnen.

 

Dieser hat am 13.05.2019 nach umfangreicher Ausbildung seine Arbeit aufgenommen.

Dem Ratsbeschluss entsprechend ist Gaarden ein räumlicher Tätigkeitsschwerpunkt. Der Kommunale Ordnungsdienst ist im Bereich Gaarden an sieben Tagen in der Woche präsent. In einem Zeitraum von 08:00 Uhr - 23:00 Uhr sind die Mitarbeiter*innen mit mindestens einem 2er Team zwischen 6 und 12 Stunden pro Tag in diesem Stadtteil unterwegs.

Erste Erfahrungen zeigen eine sehr positive Resonanz der Bevölkerung.

 

Nach den ersten Wochen und vielen Gesprächen mit den Bewohner*innen des Stadtteils, aber auch den dort ansässigen Gewerbetreibenden, liegen erste  Schwerpunkte in der Verursacherermittlung von illegalen Müllablagerungen und in der Ahndung von unerlaubter Sondernutzung (Geschäftsauslagen im öffentlichen Bereich).

 

 

Bereits in ihrem ersten Jahr hat die Zukunftsstrategie Fahrt aufgenommen. Wie im Fortschrittsberichts dargestellt, wurden von den über 250 Einzelmaßnahmen und Projektideen im ersten Jahr von Gaarden10 viele wichtige Projekte begonnen oder konnten bereits abgeschlossen werden.
 

 

Damit sichtbarer wird, wieviel unter Gaarden10 passiert, wurde ein Logo zur Zukunftsstrategie entwickelt. Allen Partner*innen (Bürger*innen, Vertreter*innen aus Vereinen, Verbänden, Institutionen, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Kiel) steht das Logo zur Nutzung frei zur Verfügung.

Mit dem Logo sollen sich die unterschiedlichen Projekte und Themen repräsentieren dürfen, die zur Förderung und Entwicklung des Stadtteils Kiel-Gaarden beitragen wollen.

 

 

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Dr. Ulf Kämpfer

Oberbürgermeister

 

 

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Anlagen

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