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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0064/2007

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

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Sachverhalt/Begründung

Aus aktuellem Anlass wird über die Hintergründe des Projekts „Wiedervernässung des Alten Moorsees“ und über den Sachstand der Planung informiert.

Aufgrund seines Potenzials an ökologischen Funktionen gilt der Bereich des Alten Moorsees seit vielen Jahren als Entwicklungsschwerpunkt für Naturschutzmaßnahmen im Biotopverbund. Entsprechende Darstellungen finden sich im Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum III vom Juni 2000 und im aktuellen Landschaftsplan der Landeshauptstadt Kiel.

Bereits seit 1995 bestehen seitens des Umweltschutzamtes Überlegungen, den Kernbereich des alten Moorsees durch Aufgabe der Pumpstation und Aufhebung der Entwässerung von Flächen wiederzuvernässen. Nach Aktenlage wurde darüber erstmalig auch im Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee Anfang des Jahres 1995 berichtet und diskutiert. Eine im Jahr 1996 geplante Bestandsaufnahme durch die Stadtvermessung als Grundlage für ein hydrologisches Gutachten kam aufgrund des Misstrauens der Flächeneigentümer gegenüber der geplanten Wiedervernässung nicht zustande.

Parallel dazu wurden seitdem Flächenankäufe durch die Landeshauptstadt Kiel getätigt. Die Mittel zum Erwerb der Flächen stammen aus Ausgleichszahlungen für Eingriffe in Natur und Landschaft auf Grundlage von § 8 Abs. 3 und § 8b Landesnaturschutzgesetz (LNatSchG). Derzeit befinden sich etwa zweidrittel der von einer Wiedervernässung betroffenen Flächen im Eigentum der Landeshauptstadt Kiel. Bei weiteren Flächen bestehen Verkaufsverhandlungen.

Mit der Planung des Ausbaus der B 404 zur A 21 und der damit verbundenen Notwendigkeit, Lösungen für die Ableitung des Oberflächenwassers zu finden, hat die geplante Wiedervernässung seit den letzten zwei Jahren eine größere Aktualität bekommen, da sich geeignete Flächen für den Verbleib des Oberflächenwassers der A 21 im Bereich Alter Moorsee anbieten könnten.

Geplant ist die Kombination der Wiedervernässung des „Alten Moorsees“ für Naturschutzzwecke einerseits mit der Nutzung von Teilräumen als Retentionsfläche für Oberflächenwasser von Verkehrsflächen andererseits. Vorbedingung hierfür ist allerdings, dass sowohl die ökologischen Anforderungen erfüllt als auch Anlieger und Rechte Dritter durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt werden.

Hierfür wurde am 01.11. 2005 seitens der Landeshauptstadt Kiel in Abstimmung mit dem Straßenbauamt Rendsburg ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem die Möglichkeiten zur Wiedervernässung des „Alten Moorsees“ und die Abgrenzung zu dem benötigten Klär- und Retentionsraum untersucht werden sollen. Die Finanzierung des Gutachtens wurde aus Mitteln der Haushaltsstelle 63 004 950 „Vorbereitung von Straßenbaumaßnahmen“ des Tiefbauamtes sichergestellt.

Für das Gutachten wurden von der Stadtvermessung zur Klärung der hydrologischen Verhältnisse und der Berechnung zulässiger Aufstaumaßnahmen bis Ende letzten Jahres umfangreiche Vermessungsarbeiten durchgeführt. Hierfür wurden im Vorfeld die Bürgermeister der Gemeinden Boksee und Flintbek schriftlich informiert, da auch Teilbereiche beider Gemeinden von der Wiedervernässungsmaßnahme betroffen sein werden.

Mittlerweile sind letzte Geländearbeiten erfolgreich abgeschlossen worden, die Fertigstellung des Gutachtens ist für Februar diesen Jahres in Aussicht gestellt. Nach derzeitigen Erkenntnissen erscheint die angestrebte Anstaumarke von 43 m ü. NN realistisch, sobald alle Flächen in der Kernzone des „Alten Moorsees“ erworben wurden. Gebäude und Gartengrundstücke wären weder direkt noch indirekt durch die Maßnahme betroffen.

Voraussichtlich Ende Februar diesen Jahres sollen die genauen Ergebnisse des Gutachtes in den betroffenen Gemeinden Boksee und Flintbek sowie im Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee vorgestellt werden.

Des weiteren ist vorgesehen, auch den Innen- und Umweltausschuss in Form einer weiteren Geschäftlichen Mitteilung über die Ergebnisse des Gutachtens und die weiteren daraus resultierenden Planungsschritte in Kenntnis zu setzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Peter Todeskino

Bürgermeister

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