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ALLRIS - Auszug

21.07.2016 - 11.1 Kiel als kreative Stadt und Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft voranbringen

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Beschluss:

Kiel als kreative Stadt und Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft voranbringen

Mit der Realisierung des Beteiligungsprozesses zu den Potenzialen der Kultur- und Kreativwirtschaft wurden die Chancen Kiels als Kreative Stadt und Standort der Kultur- und Kreativwirtschaft im Wettlauf um Innovationen deutlicher herausgearbeitet.

„Unsere künftige Lebensqualität und der Wohlstand hängen auch davon ab, wie wir unsere Ressourcen, unser Wissens- und unser kreatives Potential nutzen. Es zählt zu den Stärken kreativer Gesellschaften, aus Visionen Projekte und später Realität werden und damit etwas Neues entstehen zu lassen.“

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft soll gestärkt werden:

-          als Impulsgeberin für eine innovative, zukunftsfähige und nachhaltig orientierte Stadtteilentwicklung und

-          als innovative Treiberin für andere Branchen sowie als Bindeglied zwischen den Sektoren, welche die Stadt wirtschaftlich prägen (wie etwa Wissenschaft, Verwaltung, Gesundheit), um Wettbewerbsvorteile für die einzelnen Sektoren zu generieren.“
(Zitate aus dem Abschlussbericht Seite 10 und 16)

Auf Grundlage des Abschlussberichts zum Projekt „Standortbezogene Entwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Landehauptstadt Kiel – KreativKiel – Stadt im Dialog“ wird die Verwaltung deshalb gebeten, folgende Umsetzungsschritte für eine „kreative Stadt“ zu unternehmen und den Ausschüssen (Wirtschaft und Kultur) der LH Kiel regelmäßig über die Umsetzung zu berichten. Nach dem vorgenannten Bericht ist davon auszugehen, dass der Umsetzungsprozess für eine kreative Stadt längerfristig auch dazu führen wird, dass die nachfolgend aufgeführten Ziele erreicht und die einzelnen Projekte in die Lage versetzt werden können, sich aus eigener Wirtschaftskraft zu tragen.

 

 

  1.                Übergreifende Angebote für die Entwicklung der Kreativen Stadt Kiel

 

Koordination, Vernetzung und Kommunikation

Die Kooperation zwischen Verwaltung, Kieler Wirtschaftsförderung (Kiwi) und den Hochschulen – „Kieler Modell“ – wird unterstützt und soll mit weiteren Partnern ausgebaut werden. Konkret bedeutet dies:

 

-          In der Verwaltung übernimmt eine zentrale Stelle die Koordination der dezernatsübergreifenden Zusammenarbeit in Fragen der „Kreativen Stadt“ im Sinne einer „Interface Stadtverwaltung“ und fördert die Kommunikation Kreativer nach innen wie nach außen. Im Rahmen der Branchenbetreuung durch die KiWi sollen zudem Vernetzungsangebote für die Kreativwirtschaft entstehen. 

-          Die Verwaltung wird gebeten, zur Begleitung der Aktivitäten die Gründung eines Beirats „Kreative Stadt“ vorzubereiten, der zunächst aus Mitgliedern der Verwaltung und den Vertreter/innen der Ratsversammlung besteht und hierfür den Ausschüssen einen Vorschlag vorzulegen.

 

Zusammenarbeit in der KielRegion ausbauen

Die Verwaltung wird gebeten, die Aktivitäten zur kreativen Kiel Region zu unterstützen und weiter zu entwickeln. Um Akteure der kreativen Szene besser einzubinden, soll der KielRegion GmbH vorgeschlagen werden, dass neben einem Fachbeirat als Entscheidungsgremium bestehend aus Verwaltung, Kiwi, Hochschulen und Ratsversammlung auch eine Arbeitsgruppe für Akteure der kreativen Szene entsteht.

 

Weiterbildung und Beratung unterstützen

Die Weiterentwicklung von Angeboten wie z.B. Open Campus, Muthesius-Exist, PA:KT/PINK soll unterstützt und dabei Hilfestellung bei der Akquise von Fördermöglichkeiten gegeben werden. Ziel der Maßnahmen ist die Unterstützung durch Beratungen für Existenzgründungen und wirtschaftliche Selbstständigkeit für die Kultur- und Kreativwirtschaft

 

Zwischennutzung und nachhaltige Projektentwicklung ermöglichen

Zur Umsetzung des Ratsbeschlusses zur Zwischennutzung soll die Kiwi mit Unterstützung der Verwaltung die Aufgabe der Vermittlung von Zwischennutzungen von leerstehenden Räumen/Flächen wahrnehmen. Hinsichtlich der Finanzierung soll mit der LHK eine Strategie entwickelt werden.

 

Präsentation von Innovationen unterstützen

Zur Präsentation von Innovationen für die Öffentlichkeit und die Fachwelt sollen geeignete Formen gemeinsam mit der Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt werden. Dabei ist auch zu prüfen, ob es sinnvoll sein kann innerhalb der nächsten Jahre zusätzlich zu den bereits vorhandenen Veranstaltungsangeboten ein wiederkehrendes stadtweites Programm zu entwickeln (z.B. eine Woche der Innovationen, eine Nacht der Wissenschaft)
 

  1.                Standorte/Areale für Kreativbranchen in den Stadträumen entwickeln:

 

Für einzelne Areale der kreativen Stadt sind die Empfehlungen aus dem Abschlussbericht aufzugreifen. Eine Vernetzung und die Zusammenarbeit soll gefördert werden, um Standortvermarktung und Sichtbarkeit zu ermöglichen.

 

Gaarden:

Die Kreativkultur in Gaarden soll weiterhin Unterstützung erhalten. Dabei soll eine Weiter­entwicklung mit dem Kultur- und Kreativrat Gaarden und weiteren Partnern, u.a. z.B. der Muthesius-Kunsthochschule, der FH Kiel und der CAU zu Kiel gemeinsam erfolgen. Aufgrund der sozialen Struktur des Stadtteils ist die Förderung migrantischer Kultur und Kreativwirtschaft in alle Betrachtungen einzubeziehen.
Im Rahmen des Programms Soziale Stadt sollen auch Mittel für Projekte der „Kunst im öffentlichen Raum“ eingeworben werden. Ferner sind die Erweiterungspläne des Zentrums W8 durch die Bauverwaltung zu unterstützen. Aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation, aber auch in Bezug auf Kreative in wirtschaftlich prekären Situationen wird die Verwaltung gebeten, die Förderung der Kultur und Kreativwirtschaft auch im Kontext arbeitsfördernder Maßnahmen zu prüfen.

 

Quartier um die Muthesius Kunsthochschule:

Die Verwaltung wird gebeten, in Kooperation mit der Muthesius Kunsthochschule einen Weg aufzuzeigen, wie der öffentliche Raum im Umfeld der Muthesius Kunsthochschule für kreative Projekte geöffnet werden kann. Hierbei ist zu prüfen, wie im Rahmen einer Quartiersplanung die Potenziale für die Entwicklung des Viertels für die Kreativbranche dargestellt werden können.

 

Wik mit Anschargelände und Marinequartier:

Für die Entwicklung des Anscharparks zu einem kreativwirtschaftlichen Zentrum soll die  Verwaltung mit Unterstützung der KiWi der Ratsversammlung in 2016 unter Berücksichtigung der Planungen der Muthesius Kunsthochschule zur Schaffung eines Muthesius Transferzentrums und der Beschlüsse von Bauausschuss und Ratsversammlung (Drs. 0869/2012 und 0894/2014) einen Bericht über die Realisierungsmöglichkeiten, notwendige Maßnahmen und Fördermöglichkeiten vorlegen.

Im Marinequartier soll entsprechend der Ratsbeschlusslage (Drs. 0131/2015) die Möglichkeit geprüft werden, die nicht für Flüchtlingsunterkünfte benötigten Gebäude und Räume in der Marinetechnikschule, der Bundeswehrfachschule und den ehemaligen Maschinenhallen 1-3 für innovative  Gründungen und Unternehmen u.a. der Kreativwirtschaft zu öffnen. Hierbei sind Kollisionen mit bereits bestehenden Nutzungen wie z.B. der musealen Nutzung oder der Schleusenausstellung zu vermeiden.

 

Dietrichsdorf
Gemeinsam mit der Fachhochschule sollen die Möglichkeiten eines zusätzlichen Angebots für die Medienbranche geprüft werden. Genauso wie im Umfeld er Muthesius Kunsthochschule soll geprüft werden, wie der öffentliche Raum für kreative Projekte geöffnet werden kann.

 

Wissenschaftspark:

Für den Wissenschaftspark soll dem Eigentümer vorgeschlagen werden, in Kooperation mit der CAU, der KiWi und des Wissenschaftszentrums die Ansiedlung und Betreuung von Unternehmen und Gründungen insbesondere der Digitalen Wirtschaft zu unterstützen.

 

  1.                Branchenspezifische Angebote und Kooperationen im Rahmen des Standortmarketings für Kiel

 

Die KiWi soll im Rahmen der Branchenbetreuung für die Digitale und Kreativwirtschaft Aktivitäten und Maßnahmen in Kooperation mit dem landesweit tätigen Clustermanagement u.a. für die Design- und Digitale Wirtschaft vereinbaren, um Doppelstrukturen zu vermeiden und Synergien zu nutzen.

 

Die KiWi soll zukünftig ein ganzheitliches Standortmarketing  steuern und entwickeln. Im Fokus sollen dabei die Branchen stehen, die für die Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Gesamtwirtschaft am Standort Kiel relevant sind. Es ist aufzuzeigen, wie viele Haushaltsmittel und welches Personal dafür erforderlich sind.

 

Branche „Bildende Kunst“

Die Verwaltung wird beauftragt, bis Ende 2016 dem Kulturausschuss ein Konzept vorzulegen, wie die Bildende Kunst und der Kunstmarkt unter Einbeziehung der Off Spaces, Produzentengalerien und weiteren Partnern und der Mitwirkung der Stadtgalerie gestärkt werden können. Das Kulturdezernat prüft darüber hinaus die Erweiterung von Förder- und Präsentationsmöglichkeiten für Kunst im öffentlichen Raum.

 

4. Bestehende Partnerschaften ausbauen und weitere internationale Kooperationen entwickeln

 

Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, wie die bestehenden engen Kontakte zu Einrichtungen in der Stadt Kolding seitens des Wissenschaftszentrums, der Muthesius Kunsthochschule und des Anscharparks weiter verstärkt und für die Entwicklung der Kreativen Stadt Kiel genutzt werden können. Auch Kooperationen mit anderen Hochschulen sind zu ermöglichen.

 

Die Kontakte zu den Partnerstädten und befreundeten Städten Kiels sollen zudem genutzt werden, um den Erfahrungsaustausch zu ermöglichen und Initiativen für Kooperationen z.B. im Ostseeraum zu stärken und INTERREG Projektplanungen zu unterstützen.
Ferner wird das Projekt „Creative Ports“ des Goethe Instituts, z.B. durch eine strategische Partnerschaft unterstützt.

Die Verwaltung soll im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung den hierfür erforderlichen Finanz- und Personalbedarf darlegen.

 

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Abstimmung:

Einstimmig beschlossen