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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0711/2023

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Beratungsfolge

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Antrag

Die Verwaltung wird beauftragt, im Rahmen der Vorplanung für die Stadtbahn an fünf zentralen Räumen in der Stadt vertiefende städtebaulich-freiraumplanerische Studien zu beauftragen, um frühzeitig die freiraumplanerische und städtebauliche Integration der Stadtbahn in den Stadtraum für diese Bereiche in einer besonders hohen Qualität zu gewährleisten.  

 

Anhand dieser Ergebnisse sollen ergänzend zu den Planungsparametern der Trassenstudie (s. Drs.-Nr. 0160/2021) Standards zur Gestaltung des öffentlichen Raumes für das gesamte Streckennetz abgeleitet werden.

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Sachverhalt/Begründung

Mit der möglichen Einführung einer Stadtbahn in Kiel geht eine – in diesem Umfang und Bedeutung - historisch einmalige Neugestaltung des öffentlichen Raumes an der Trasse und den anliegenden öffentlichen Räumen einher.

 

Bereits während der Trassenstudie wurden besondere Bereiche entlang der zukünftigen Stadtbahntrasse identifiziert, welche für eine vertiefende städtebauliche Betrachtung in Frage kommen. Sie zeichnen sich durch ein besonderes Aufwertungspotential und/oder besonders prägnante und städtebauliche wichtige Schlüsselräume aus. Diese wurden im Städtebaulichen Konzept der Trassenstudie (Teilbericht E-140: https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/_dokumente_kiel_bewegt_sich/dokumentation/kiel_oepnv_system_Dokumentation_AP_E-140_Staedtebauliches_Konzept.pdf) herausgearbeitet und eine erste Umfeldanalyse- und Potenzialanalyse durchgeführt.

 

In der Trassenstudie wurde herausgestellt, dass die Implementierung der Stadtbahn die Chance bietet, den Straßen- und Stadtraum insgesamt über rein verkehrliche Aspekte hinaus umfassend freiräumlich und städtebaulich zu qualifizieren. Daher ist auch in der Vorplanung die Umsetzung eines hohen städtebaulichen und freiraumplanerischen Anspruchs eine der zentralen Planungsprämissen bei jeder Variantenentwicklung.

 

Für die nachfolgend benannten besonderen Bereiche soll dieser Anspruch nun exemplarisch vertiefender betrachtet werden. Diese Bereiche werden mit einem freiraumplanerischen Entwurf überplant. Aus den Ergebnissen sollen Standards abgeleitet und in die weitere Trassenplanung übernommen werden. Ziel ist dabei, so weit als möglich aufgrund der Trassenführung erforderliche ökologische Ausgleichmaßnahmen direkt vor Ort zu integrieren, Versiegelung zu minimieren, hohe Aufenthaltsqualität sicherzustellen und Musterlösungen für ein integriertes ökologisches und freiraumplanerisches Gesamtkonzept der Stadtbahn zu entwickeln. 

 

Durch eine enge Anbindung des Stadtplanungsamtes an die Stadtbahnplanung ist sichergestellt, dass die Ergebnisse der Bearbeitung der städtebaulichen Vertiefungsbereiche in die Trassenplanung der Stadtbahn passend eingepflegt werden können. 

 

Für folgende besonderen Bereiche entlang der Trasse ist dabei eine vertiefende städtebaulich-freiraumplanerische Betrachtung vorgesehen (siehe dazu auch Darstellung im Anhang):

 

  • Zentrum Wellingdorf
  • Zentrum Gaarden
  • Hauptbahnhof
  • Südliche Holtenauer Straße (Arkaden bis Bernhard-Minetti-Platz)
  • Zentrum Wik

 

Priorität hat dabei die Schaffung von Visionen für Straßen- und Stadträume mit Aufenthaltsqualität, mit Platz für Außengastronomie oder Auslagen der Geschäfte sowie mit höherem Grünanteil und so an die Folgen des Klimawandels angepasst, dass sie auch den Anforderungen der Zukunft gerecht werden. Diese Visionen sollen dann in der nächsten Phase der Stadtbahnplanung, der Entwurfsplanung zusammen mit dem zu erarbeitenden Musterlösungen weiter aufgegriffen und konkretisiert werden. Darüber hinaus sollen sie eine wegweisende Wirkung für das gesamte Projekt entwickeln.

 

Weiteres Vorgehen:

 

Die städtebaulichen Vertiefungsbereiche sollen parallel zur Bearbeitung der Vorentwurfsplanung der Stadtbahn bearbeitet werden und in diese mit einfließen. Um dies gewährleisten zu können, wird das Stadtplanungsamt die Leistung dafür extern vergeben. Die Kosten werden auf ca. 150.000 € (50.000 € in 2023 und 100.000 € in 2024) geschätzt. Die Mittel dafür sind bereits im Haushalt 2023 bzw. als Verpflichtungsermächtigung für 2024 im Rahmen des Stadtbahnprojekts eingestellt.

 

Bei der Konzeptentwicklung werden die Belange der betroffenen Fachplanungen und der Umweltbelange durch die Bildung gemeinsamer Arbeitsgruppen integriert und die Steuerungsgruppe zur Stadtbahnplanung eingebunden. Ferner werden die Inhalte mit dem von Grünflächenamt parallel beauftragten Straßenbaumkonzept (Drs. 0120/2023) abgestimmt.

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

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Anlagen

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