Infosystem Kommunalpolitik
Geschäftliche Mitteilung d. Stadtpräs. - 0970/2020
Grunddaten
- Betreff:
-
Beitritt der Landeshauptstadt Kiel zur Allianz für Entwicklung und Klima
- Status:
- öffentlich (Drucksache abgeschlossen)
- Drucksachenart:
- Geschäftliche Mitteilung d. Stadtpräs.
- Federführend:
- Büro des Stadtpräsidenten
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Ratsversammlung
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Kenntnisnahme
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19.11.2020
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Sachverhalt/Begründung
Sowohl der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, mit seinem Schreiben vom 12. März 2020 als auch Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Franz Josef Radermacher, Vorstandsmitglied im Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissenschaftsverarbeitung Ulm, in seinem Schreiben vom 17. September 2020, loben die Landeshauptstadt Kiel für ihr entwicklungs-und klimapolitisches Engagement und ihre vorbildliche Rolle im Bereich Nachhaltigkeit und bitten die Landeshauptstadt Kiel, sich in der von Minister Dr. Müller initiierten nichtstaatlichen Allianz für Entwicklung und Klima zu engagieren.
Die Bündnispartner*innen der Allianz für Entwicklung und Klima verpflichten sich, CO2-Emissionen zu vermeiden, zu reduzieren und zu kompensieren. Die Unterstützer*innen kaufen freiwillig CO2-Zertifikate von Kompensationsanbietern und Projektentwicklern, die Partner*innen der Allianz für Entwicklung und Klima sind. Mit dem Geld aus dem Kauf dieser Zertifikate werden in Schwellen- und Entwicklungsländern Projekte finanziert, die dort die emittierte Menge CO2 ausgleichen. Gleichzeitig wird bei den Projekten darauf geachtet, dass sich die wirtschaftlichen und sozialen Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern, so dass Entwicklung und Klimaschutz gleichermaßen gefördert werden.
Konkret lauten die Ziele der Allianz wie folgt:
- Politische Anerkennung der Kompensation von Emissionen, die über die Verpflichtungen von Paris hinausgeht
- Massives Wachstum des freiwilligen Emissionshandelsmarktes
- Verbesserung der institutionellen und politischen Rahmenbedingungen
- Erfassung und Kommunikation bereits erfolgter Kompensationsmaßnahmen
- Mobilisierung von Finanzmitteln für Klimaschutz und Entwicklung
- Politische Unterstützung und Orientierungsleistungen für die Unterstützer der Allianz
- Ermöglichung von Erfahrungsaustausch sowie Bündelung und Verbreitung von Know-how
- Vernetzung der verschiedenen Stakeholder
- Internationalisierung des Ansatzes
Aktuell gehören der Allianz für Entwicklung und Klima fast 700 Unternehmen, Organisationen, Institutionen und einige wenige Kommunen an, u.a. Bosch, SAP, MunichRe, das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen, die Städte Freiburg im Breisgau, Ulm und Nürnberg sowie Organisationen wie der NABU und Fairtrade Deutschland.
Die Landeshauptstadt Kiel erfüllt bereits die Kriterien für ein Engagement als Bündnispartnerin der Allianz für Klima und Entwicklung: Sie hat sich als Klimaschutzstadt bereits das Ziel gesetzt, CO2-Emissionen gemäß dem Pariser Klimaschutzabkommen zu vermeiden und zu reduzieren. Mit dem Masterplan 100 % Klimaschutz und dem Climate Emergency hat die Landeshauptstadt Kiel beschlossen, Maßnahmen zum Energiesparen und zum Einsatz erneuerbarer Energieträger umzusetzen, um die auf dem Kieler Stadtgebiet entstehenden CO2-Emissionen so schnell wie möglich auf nahezu Null zu reduzieren; der zusätzliche Kauf von CO2-Zertifikaten wird diese Maßnahmen nicht ersetzen, aber ergänzen.
Darüber hinaus kompensiert die Landeshauptstadt Kiel bereits durch freiwillige Zahlungen an die Organisationen Atmosfair (die einer der Kompensationspartner der Allianz für Entwicklung und Klima ist) und MoorFutures die durch Dienstflüge derzeit noch nicht vermeidbaren CO2-Emissionen. Mit der anliegenden Beitrittserklärung tritt die Landeshauptstadt Kiel hiermit der Allianz für Entwicklung und Klima offiziell bei.
Hans-Werner Tovar Dr. Ulf Kämpfer
Stadtpräsident Oberbürgermeister
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Anlagen
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