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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0878/2013

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Vorbereitenden Untersuchungen (VU) gemäß § 141 Baugesetzbuch (BauGB) für das ehemalige Areal des Marinefliegergeschwaders 5 in Kiel-Holtenau werden auf der Basis der im Zwischenbericht dargestellten Konzeptidee „Vernetzte Stadtteile“ (Drs.-Nr. 0491/2012) fortgeführt.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

1.      Vorbemerkung

 

Im Zwischenbericht der Vorbereitenden Untersuchungen (VU) von 2012 werden zwei Konzeptideen dargestellt. Im Konzept Gewerbe/Industrie erfolgt eine Überplanung des Gebietes mit ausschließlich gewerblich-industrieller Nutzung, die hinsichtlich der Immissionen eine räumliche Gliederung zu den Rändern erfährt.

 

Ein mischgenutztes Konzept ist die Grundlage für die Konzeptidee „Vernetzte Stadtteile“. So sind neben dem Wohnen gewerbliche Strukturen, insbesondere im Dienstleistungssektor wie auch im klassischen Gewerbe, berücksichtigt. Die Gesundheitswirtschaft stellt sich neben dem Freizeitsektor als imagebildender Leitgedanke des Konzeptes dar.

 

Zur Erarbeitung des Schlussberichts der VU und anschließender Umsetzung der Gesamtmaßnahme bedarf es nunmehr der Festlegung eines Entwicklungsziels r die unterschiedlichen Untersuchungsschwerpunkte, um städtebauliche Maßnahmen zur Neuordnung und Entwicklung des Areals mit einer entsprechenden Kosten- und Finanzierungsübersicht vorschlagen zu können.

 

2.      Ergebnisse der Bürgerbeteiligung (Perspektivenwerkstatt):

 

Am 20. und 21. September 2013 hat die Perspektivenwerkstatt zur Nutzungsfindung für das MFG 5 Areal mit über 200 rgerinnen und Bürgern stattgefunden. Nach fast einhelliger Auffassung der Beteiligten sollte ein Nutzungskonzept erarbeitet werden, das die Besonderheiten der einzelnen Räume und Orte aufgreift und für die nachhaltige Entwicklung optimal nutzt. Besonders herausgestellt wurde der Wunsch nach einer Entwicklung eines Quartiers mit vielfältigen Nutzungen und erlebbarer Wasserkante. In der Anlage 1 sind die Ergebnisse der Perspektivenwerkstatt zusammengefast dargestellt.

 

3.      Ergebnisse der Bürgerbeteiligung (Onlinediskussionsforum)

 

Auf der Seite www.kiel.de war vom 27.09.2013 – 04.10.2013 ein öffentliches Diskussionsforum geschaltet, in welchem interessierte Bürgerinnen und Bürger die Entwicklung des Areals diskutieren konnten. Auch hier hat sich ein eindeutiges Stimmungsbild für eine mischgenutzte Konzeption ergeben.

 

Herr Schlegelmilch vom Stadtplanungsbüro BPW baumgart+partner aus Bremen trägt das Ergebnis der Perspektivenwerkstatt und des Onlinediskussionsforums in der Sitzung des Bauausschusses am 24.10.2013 vor.

 

4.      Empfehlung der Verwaltung

 

Nicht nur aufgrund der skizzierten Ergebnisse der Beteiligungen empfiehlt die Verwaltung die Fortführung und den Abschluss der Vorbereitenden Untersuchungen – Maßnahmenplan, Kosten- und Finanzierungsübersicht - auf der Basis des Konzeptes „Vernetzte Stadtteile“ als räumliches Entwicklungsziel.

 

Die Verwaltung ist vom Bau- wie auch vom Wirtschaftsausschuss beauftragt worden, den Konversionsprozess für das MFG 5 Areal in Kiel-Holtenau mit dem Ziel, ein vitales, mischgenutztes Quartier mit Wohnen, Gewerbe, Freizeit, Segeln, Tourismus, Sport und Gemeinbedarfsflächen zu entwickeln (Drs. 1117/2009).

 

Die Konzeptidee „Vernetzte Stadteile“ wird dem Anliegen der Fachausschüsse besonders gerecht. Eine dieser entsprechende Entwicklung schließt vor allem eine gewerbliche – auch produzierende – Teilnutzung des Geländes nicht aus. Auch die von der Verwaltung favorisierte Konzeption ermöglicht die Etablierung dieses Sektors unterhalb der Landebahn auf einer teils am Wasser gelegenen Fläche von ca. 20 – 25 ha. Damit kann der Gewerbeflächenbedarf der Landeshauptstadt Kiel für ein Jahrzehnt gedeckt werden. Eine gesamtflächige, gewerblich-industrielle Monostruktur rde der Lagegunst des Areals und der perspektivischen Wohnlandbedarfe demgegenüber nicht gerecht und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der Perspektivenwerkstatt abgelehnt.

 

r beide im Zwischenbericht der VU aufgezeigten Konzeptvarianten wurden die Arbeitsplatzeffekte grob untersucht. Für das Konzept „Vernetzte Stadtteile“ hat der Gutachter der VU errechnet, dass 2.840 bis 3.070 Arbeitsplätze generiert werden könnten. Die Prognos AG hat ergänzend zu der Machbarkeitsstudie in der Studie „Arbeitsplatzpotenziale durch eine gewerblich-industrielle Nachnutzung mit Schwerpunkt Windindustrie eines Teilbereiches des MFG 5-Areals in Kiel-Holtenau“ einen Arbeitsplatzeffekt von 960 bis 1.450 Arbeitsplätze errechnet.r die nicht berücksichtigte Teilfläche Süd sind im Konzept „Vernetzte Stadtteile“ 500 bis 730 Arbeitsplätze errechnet worden. Wegen der dort vorgesehenen sensiblen Nutzung ist eine Übertragbarkeit nur bedingt möglich. Die deutliche Differenz ist zurückzuführen auf die heutige geringere Arbeitsplatzdichte im industriellen Bereich im Vergleich zum Dienstleistungssektor.

 

Eine weitere Detaildichte wird der Schlussbericht der VU erbringen.

5.      Weitere Verfahrensschritte zur Schaffung von Baurecht

 

Die Vorlage des Schlussberichts der VU ist im April 2014 vorgesehen. Bis dahin erfolgt auf Basis der zu beschließenden Konzeptidee ein weiterer Beteiligungsprozess, insbesondere die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Im Rahmen der weiteren Untersuchungen wird gesondert die Vereinbarkeit der Entwicklung zu einem vernetzten Stadtteil mit dem AirPark gutachterlich untersucht. Mit der Entscheidung über den Schlussbericht der VU soll der Rat über das endgültige Nutzungskonzept entscheiden, das im Weiteren Gegenstand eines städtebaulichen Wettbewerbs wird (vgl. Drs. 1117/2009). Die Verwaltung rechnet mit dem Abschluss des städtebaulichen Wettbewerbs im Mai 2015. Es schließen sich sodann die Erarbeitung des städtebaulichen Rahmenkonzepts und die Bauleitplanung bis 2017 an.

 

Parallel ist eine Entscheidung über die konkrete Finanzierungs- und Durchführungsorganisation herbeizuführen. Die Verwaltung verhandelt zurzeit mit der Bundesanstalt für Vergensaufgaben über eine konkretisierende Rahmenvereinbarung der weiteren Zusammenarbeit.

 

 

Peter Todeskino

rgermeister

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Anlagen

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