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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0635/2014

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

Dem beigefügtem Konzept Anreizsystem für Kieler Schulen zur Förderung von Energieeinsparungen und Minderung von CO2-Emissionen wird zugestimmt.

Das Konzept ersetzt die bisherige Regelung Fifty-Fifty Energiesparen an Kieler Schulen durch Verhaltensänderungen

Die Verwaltung wird beauftragt das Konzept umzusetzen und die haushaltsmäßigen Voraussetzungen vorzusehen.

 

- Endgültiger Beschluss durch die Ratsversammlung -


Begründung:

In den letzten Jahren ist es zu zahlreichen Veränderungen in der Schullandschaft gekommen, die Auswirkungen auf das bisherige Fifty-Fifty-Modell haben. Durch eine Vielzahl von Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen an Schulgebäuden, deren Umsetzungen energetische Relevanz hatten, reduzierte sich in der Regel das Potenzial für verhaltensbedingte Energieeinsparungen.

Die mangelnde Zuordnungsmöglichkeit von Energieeinsparungen und deren Höhe zu tatsächlichen Klimaschutzaktivitäten an den Schulen oder zu baulichen Maßnahmen wird als unbefriedigend bewertet, auch weil durch die Auswertungen erhebliche personelle Kapazitäten des Umweltschutzamtes und der Immobilienwirtschaft gebunden werden.

Mit der neuen Konzeption sollen ohne bewertenden Einfluss von Energiekennzahlen und Verbrauchsauswertungen die Umwelt- und Energiebildung über pädagogische Ansätze gestärkt werden. Schulen sollen gezielt angeregt werden, sich in Form von Projektarbeiten mit Energieeinsparpotenzialen an den Schulgebäuden und mit anderen Möglichkeiten zur Verminderung der CO2-Emissionen zu befassen.

Energiesparprojekte an Schulen sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Grob skizziert sollen die Schulen für die Einreichung passender Beiträge bzw. Maßnahmenbeschreibungen mit nachweisbarem Einsparpotenzial eine Anerkennung in Form einer Geldprämie erhalten. Ziel ist es bei allen Gebäudenutzerinnen und nutzern ein gesteigertes Bewusstsein für den energetischen Zustand ihrer Gebäude und die Beeinflussung des Energieverbrauchs durch ihr Verhalten bzw. die Art und Weise der Gebäudenutzung zu entwickeln.

Eine gute Voraussetzung für erfolgreiche Projekte stellen die aktuellen Lehrpläne der allgemeinbildenden Schulen dar. Sie sehen für sämtliche Klassenstufen energie- und klimaschutzrelevante Themenbereiche vor, die sich pädagogisch gut aufbereiten lassen.

Eine intensive Auseinandersetzung der Jugendlichen mit allen Aspekten von Energieeffizienz und CO2-Einsparung erhöht deren Entscheidungs- und Handlungskompetenz und ist ein wichtiger Bildungsbeitrag zum Klimaschutz.

Ein Vorteil des pädagogischen Prämiensystems ist die Entlastung der Verwaltung, da die genaue Berechnung der rein verhaltensbedingten Einsparungen einen hohen Aufwand für einzelne Verwaltungsmitarbeiterinnen und mitarbeiter bedeutet. Mit dem pädagogischen Prämiensystem soll nicht auf ein Energiecontrolling bei den Schulgebäuden verzichtet werden, da das Controlling allein schon zu Einsparungen führen kann. Lediglich die aufwändige Berechnung des Nutzeranteils an den Energieeinsparungen incl. dem Herausrechnen von baulichen Änderungen oder Nutzungsänderungen entfällt.

Bei angemessenem Aufwand und zusätzlich zu den Aktivitäten des Energiemanagements, die das Controlling ausbaut, stärkt die Landeshauptstadt Kiel mit dem neuen Anreizsystem ihre eigenen Ziele in Bezug auf Energieeffizienz und Klimaschutz. Mit der Neukonzeption Anreizsystem für Kieler Schulen zur Förderung von Energieeinsparungen und Minderung von CO2-Emissionenwird das Anreizsystem an aktuelle Bedürfnisse angepasst, die sich aus den Erfahrungen mit dem vom Bundesumweltministerium gefördertem Projekt Weiterführung, Intensivierung und Neuinitiierung des Energiesparmodells Fifty-Fifty und Vorbereitung von Kieler Schulen und Kinder- und Jugendeinrichtungen für die Vollbudgetierung im Energiebereich ergeben haben.

Den teilnehmenden Schulen wird ein Impuls geboten, sich regelmäßig auf pädagogischer Grundlage, mit eindeutiger Zielsetzung und in frei wählbarer Form mit den Themen Energieeinsparungen und Klimaschutz zu befassen.

 

Auswirkungen auf den Haushalt:

Um allen allgemeinbildenden Schulen eine Mindestprämie von einem Euro pro Schülerin bzw. Schüler und Schuljahr zu ermöglichen beträgt der Gesamtansatz für die Prämienzahlung somit 22.000 Euro im Jahr. Das entspricht einer maximalen Prämienauszahlung von weniger als 0,5 % der städtischen Aufwendungen für Heizenergie und liegt deutlich unter den jährlichen Energieverbrauchsschwankungen.
Die Bereitstellung der Prämien erfolgt mit jährlich 20.000 durch die Immobilienwirtschaft mit Deckung aus dem Titel Heizenergiebeschaffungund zusätzlich mit jährlich 2.000 durch das Umweltschutzamt aus dem Titel Klimaschutzstadt Kiel.

Neben investiven Energiesparmaßnahmen, die im Rahmen der Bauunterhaltung durchgeführt werden, können durch ein verändertes Nutzerverhalten und organisatorische Maßnahmen die Energieverbräuche an Schulen erheblich reduziert werden. Wenn an Schulen Energieeinsparpotenziale aufgedeckt und genutzt werden, trägt dies in erheblichem Maße zur Einsparung von Haushaltsmitteln für die Energiebeschaffung bei.
Energiesparprojekte an Schulen sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. In zahlreichen Städten und Gemeinden bundesweit zeigen Teams aus Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Hausmeistern, dass sich der Energieverbrauch allein durch einen bewussten Umgang mit Strom und Wärme um bis zu 10 % senken lässt. Erfahrungen in Kiel bestätigen realisierte verhaltensbedingte Einsparungen von 5 bis 10 %, so dass erwartet wird, dass auch mit dem pädagogischen Anreizsystem bei aktiven Schulen entsprechende Einsparquoten erzielt werden und eine Entlastung des städtischen Haushalts erfolgt.

 

 

 

Peter Todeskino

Bürgermeister

 

Anlage

 

 

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