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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0628/2017

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Beratungsfolge

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Antrag

 

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Die Verwaltung informiert den Jugendhilfeausschuss, den Ausschuss für Schule und Sport sowie den Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit in dieser Geschäftlichen Mitteilung über die Ergebnisse der ersten Befragung zum Einsatz Schulischer Assistenzkräfte an Kieler Grundschulen, nachdem im Juni 2016 bereits ein Pretest stattgefunden hat.

 

Schulische Assistenz in Kiel

Im Schuljahr 2015/2016 wurden erstmalig durch das Land Schleswig-Holstein finanzierte Schulische Assistenzkräfte an Kieler Grundschulen eingesetzt. Die Landeshauptstadt Kiel hat die Anstellungsträgerschaft r Schulische Assistenz übernommen. Auf dem Weg zur inklusiven Schule lässt das Land den Schulen beim Einsatz der Assistenzkräfte Spielräume. Um Synergieeffekte frühzeitig zu erfassen, Personal passgenau auszuwählen, zu begleiten und schrittweise belastbare Daten zur Wirkung und Wirksamkeit zu gewinnen, haben sich die Stadt Kiel und das Schulamt gemeinsam für eine zeitnahe Befragung entschieden. Im Oktober 2016 wurden das Befragungsinstrument und die Ergebnisse aus dem Testlauf in den Ausschüssen vorgestellt (Drucksache 0816/2016). Die Abfrage soll einmal jährlich erfolgen.

 

cklaufquote: 95 %

Anfang 2017 wurden 32 Grundschulleitungen und 37 Schulische Assistenzkräfte um Teilnahme an der Befragung gebeten. Auswertungszeitraum ist das Kalenderjahr 2016. 95 % der befragten Personen haben geantwortet. Die Datenaufbereitung und -darstellung erfolgte über die Jugendhilfeplanung.

 

 

Die wesentlichen Erkenntnisse aus der Befragung in einem Gesamtüberblick:

 

Aufgaben und Tätigkeiten: vielfältig und bedarfsorientiert

Nahezu alle Assistenzkräfte werden während des Unterrichts zur Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler (SuS) eingesetzt. Außerhalb des Unterrichts sind beispielsweise Pausengestaltung und Ausflugsbegleitungen übliche Aufgaben. Neben geplanten und wiederkehrendentigkeiten gehört es zum Alltag der Assistenzkräfte, dass sie flexibel auf unterschiedlichste meist unvorhersehbare - Situationen eingehen und Problemlagen praxisnah regulieren.

 

Zielgruppen: Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalen Bedarfen haben Priorität

Grundsätzlich erleben sich die Assistenzkräfte als Ansprechpersonen für alle Kinder. Im Schulalltag steht die Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit einem hohen Aufmerksamkeitsbedarf im sozial-emotionalen Bereich an erster Stelle. Kinder mit besonderen Bedarfen aufgrund einer Behinderung werden selten bis gelegentlich durch Schulassistenzkräfte unterstützt.

 

Schulbegleitungen: Auswirkung noch nicht erkennbar

Aussagen zum Einfluss des Einsatzes Schulischer Assistenz auf Anzahl und Umfang der in 2016 bewilligten Schulbegleitungen an Kieler Grundschulen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht glich. Um mittel- bis langfristig gesicherte Erkenntnisse zu erlangen, ist eine Datenreihe über mehrere Jahre erforderlich.

 

Klassenstufeneinsatz: Eingangsstufe

Schulische Assistenzkräfte erleichtern den Kindern gezielt das Ankommen in der Schule. Der Einsatz erfolgt vorrangig in der Eingangsklasse / Eingangsstufe.

 

Arbeitsplanung: Planung mit Raum für Unvorhergesehenes

Einen mit Lehrkräften abgestimmten Einsatzplan, der ausreichend Raum für Unvorhergesehenes lässt, haben die meisten Schulassistentinnen und Schulassistenten.

 

Einbindung / Vernetzung: enge Anbindung an Lehrkräfte

Ein Austausch zwischen Assistenz- und Lehrkräften ist häufig bis ständig gegeben. An Besprechungen nimmt die Assistenzkraft fast immer teil. Kontakte zu anderen pädagogischen Kräften sind wenn auch im Vergleich zu dem Lehrpersonal weniger intensiv - vorhanden.

 

Rolle / Profil: anerkannte Vermittlerinnen und Vermittler

Die Befragten geben an, dass die Schülerinnen und Schüler die Assistenzkräfte in der Rolle der Helfenden für alle Kinder und in annähernd gleichem Maße - in der Rolle der Unterstützerinnen und Unterstützer für Lehrkräfte wahrnehmen. Ziel ist die Entlastung der Lehrenden sowie der Verbleib zuwendungsintensiver Kinder im Unterricht und in der Klassengemeinschaft. Die Bedingungen und Bedarfe vor Ort sowie die Fähigkeiten und Kompetenzen der jeweiligen Assistenzkraft prägen das Profil und führen zu einer Vielfalt.

 

 

Fazit

Die hohe Beteiligung an der Befragung, die Ergebnisse und die wertschätzenden  Kommentierungen der Schulleitungen legen nahe, dass sich die Schulische Assistenz in Kiel innerhalb eines Jahres sicher an Grundschulen etablieren konnte. Aufgaben und Profil sind klar umrissen. Schulassistenz ist in erster Linie eine systemische Ergänzung auf dem Weg zur inklusiven Schule. Eine personengebundene Unterstützung stellt Schulassistenz nicht dar. Die angelegte Datenbank bietet jährlich die Möglichkeit kontinuierlicher und vertiefender Analysen und ergänzt den bereits gestarteten Evaluationsprozess im Bereich der Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe.

 

 

 

 

 

Renate Treutel

Stadträtin

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Anlagen

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