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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0845/2018

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Die Verwaltung informiert den Jugendhilfeausschuss, den Ausschuss für Schule und Sport sowie den Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit in dieser Geschäftlichen Mitteilung über die Ergebnisse der zweiten Befragung zum Einsatz Schulischer Assistenzkräfte an Kieler Grundschulen.

 

 

Schulische Assistenz in Kiel

Im Schuljahr 2015/2016 wurden erstmalig durch das Land Schleswig-Holstein finanzierte Schulische Assistenzkräfte an Kieler Grundschulen eingesetzt. Die Landeshauptstadt Kiel hat die Anstellungsträgerschaft r Schulische Assistenz übernommen. Um Synergieeffekte frühzeitig zu erfassen, Personal passgenau auszuwählen, zu begleiten und schrittweise belastbare Daten zur Wirkung und Wirksamkeit zu gewinnen, haben sich die Stadt Kiel und das Schulamt gemeinsam für eine hrliche Befragung entschieden. Die Ergebnisse des Jahres 2016 wurden unter der Drucksache 0628/2017 in den Ausschüssen vorgestellt.

 

cklaufquote: 81 %

Anfang 2018 wurden 32 Grundschulleitungen und 38 Schulische Assistenzkräfte um Teilnahme an der Befragung gebeten. Auswertungszeitraum ist das Kalenderjahr 2017. 81 % der befragten Personen haben geantwortet. Hervorzuheben sind die konstruktiven Kommentierungen der Befragten. Die Datenaufbereitung und -darstellung erfolgte über die Jugendhilfeplanung.

 

 

 

 

Erkenntnisse und Veränderungen zum Vorjahr in einem Gesamtüberblick:

 

Aufgaben und Tätigkeiten: begleitend und vielfältig

Bei der Zuweisung von Aufgaben und Tätigkeiten entsteht ein heterogenes Bild. Schulische Assistenzkräfte werden ganz überwiegend als Helfende für alle SuS eingesetzt. Sie sind Unterstützer und Unterstützerinnen für das Lehrpersonal. Außerhalb des Unterrichts werden Schulassistenzkräfte häufig mit der Pausengestaltung sowie in gestiegenem Maße mit besonderen Schulaktivitäten, wie Ausflügen, Schulfesten und Projekttagen betraut.

 

Zielgruppen: Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalen Bedarfen bleiben im Fokus Die Werte in 2017 bestätigen die Erkenntnisse des Vorjahres. Schülerinnen und Schüler (SuS) mit sozialen und emotionalen Förderbedarfen werden häufig - mit Tendenz zu ständig von der Schulassistenz unterstützt. SuS mit besonderen Bedarfen aufgrund einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung sowie aufgrund einer (drohenden) seelischen Behinderung gehören deutlich seltener zu dem Personenkreis, dem die Schulassistenzkräfte zugeordnet werden.

 

Schulbegleitungen: kein Rückgang der Bewilligungen

Die Zahl der bewilligten Schulbegleitungen an Kieler Grundschulen ist im Bereich Jugendhilfe (SGBVIII) gestiegen und in der Eingliederungshilfe (SGBXII) unverändert geblieben. Erkennbare Zusammenhänge zwischen der Implementierung der Schulassistenz und der quantitativen Entwicklung von Schulbegleitung gibt es nicht. Die Ergebnisse liegen im bundesweiten Trend.

 

Klassenstufeneinsatz: Eingangsstufe hat Vorrang

Schulische Assistenz erleichtert das Ankommen in der Grundschule. Der Einsatz erfolgt in allen Klassenstufen, wobei die Eingangsstufe in 2017 einen noch deutlicheren Vorrang vor dem Einsatz in der 3. und der 4. Klasse hat. Der Einsatz in DaZ-Klassen bildet - unter Berücksichtigung eines heterogenen Gesamtbildes - bei einem Durchschnittswert von 0,6 (selten) die Ausnahme.

 

Arbeitsplanung: Planung mit Raum für Unvorhergesehenes

Ein für den jeweiligen Schulstandort „maßgeschneidertes“ Einsatz- und Tätigkeitsprofil hat sich für jede Assistenzkraft entwickelt. Schulleitung und Schulassistenz geben übereinstimmend an, dass nach einem vorab festgelegten aber flexibel händelbarem - Einsatzplan gearbeitet werde.

 

Einbindung / Vernetzung: enge Anbindung an Lehrkräfte

Der Austausch zwischen Assistenzkraft und dem Lehrpersonal wird wechselseitig als sehr hoch eingestuft. Die gewünschte Vernetzung mit anderen an Schule tätigen Personen und Professionen ist in der Gesamtschau nicht gestiegen. Der Begriff des „multiprofessionellen Teams“ bleibt unbestimmt.

 

Rolle / Profil: Etablierung als anerkannte Vermittlerinnen und Vermittler

Eine hohe Flexibilität gehört unverändert fest  zum Profil. Die wahrnehmbare Expertise der Schulischen Assistenz ist im zweiten Jahr der Befragung gestiegen; eine bessere Differenzierung zwischen der „Unterstützung für Lehrkräfte“ und der (vermuteten) Wahrnehmung als „Lehrkraft  ist gelungen. Die Ergebnisse weisen auf eine noch stärkere Etablierung und Rollenklarheit hin.

 

 

 

Fazit

Die erneut erfreulich hohe Beteiligung an der Befragung, die Ergebnisse und die wertschätzenden  Kommentierungen der Schulleitungen legen nahe, dass sich die Schulische Assistenz in Kiel sicher an Grundschulen etablieren konnte. Schulassistenz bleibt in erster Linie eine systemische Ergänzung auf dem Weg zur inklusiven Schule. Eine personengebundene Unterstützung stellt Schulassistenz nicht dar. Die angelegte Datenbank bietet jährlich die Möglichkeit kontinuierlicher und vertiefender Analysen und ergänzt den bereits gestarteten Evaluationsprozess im Bereich der Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe.

 

 

 

 

 

Renate Treutel

Stadträtin

 

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Anlagen

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