Antrag:

1. Dem vorliegenden Fußwegeachsen- und Kinderwegenetz für den Bereich der Ortsbeiräte Suchsdorf und Steenbek-Projensdorf wird zugestimmt.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, für die jeweiligen Handlungsschwerpunkte Maßnahmenvorschläge zu erarbeiten und der Selbstverwaltung nach Beteiligung der jeweiligen Ortsbeiräte zur Umsetzung vorzuschlagen.

Begründung:

1)      Fußwegeachsen- und Kinderwegenetz in Suchsdorf und Steenbek-Projensdorf

Im Verkehrsentwicklungsplan 2008 (VEP), mit Beschluss der Ratsversammlung von 2007 (Drs. 1197/2007), wird die Verwaltung beauftragt, ein Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept als Planungsgrundlage ähnlich den Hierarchien im Straßennetz und den Velorouten im Radverkehr für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln.

Für die Bereiche der Ortsbeiräte Schreventeich/Hasseldieksdamm, Mettenhof, Russee/ Hammer, Hassee/Vieburg, Mitte, Gaarden, Ellerbek/Wellingdorf, Neumühlen-Dietrichsdorf/ Oppendorf, Wik, Ravensberg/Brunswik/Düsternbrook, Meimersdorf/Moorsee, Wellsee/ Kronsburg/Rönne und Elmschenhagen/Kroog wurde das Netz mit Handlungsschwerpunkten bereits entwickelt und durch den Bauausschuss (vgl. Drs. 0872/2012, 0454/2014, 0424/2015, 0569/2016, 0639/2017) beschlossen.

Bereits 2017 und 2018 hatte das Tiefbauamt das Netz im Bereich der Ortsbeiräte Suchsdorf und Steenbek-Projensdorf weiter entwickelt und Handlungsschwerpunkte aufgezeigt. Für diesen Bereich der beiden Ortsbeiräte ist das Netz der Fußwegeachsen und Kinderwege in Anlage 1 dargestellt. Der gesamte bisher untersuchte Bereich ist in Anlage 2 und Anlage 3 als Übersicht zusammengestellt.

Mit Verweis auf die Vorlage von November 2012 (Drs. 0872/2012) wird hier auf eine ausführliche Erläuterung der Zielsetzung, der Ausgangslage, der Methodik, des Beteiligungsverfahrens verzichtet.

Im Internet unter www.kiel.de/fusswegeachsen sind weitere Informationen abrufbar.

2)      Handlungsschwerpunkte Suchsdorf und Steenbek-Projensdorf

Das Netz der Fußwegeachsen und Kinderwege wurde anhand der Standards für Fußwege in Kiel (siehe Drs. 0454/2014) einer Mängelanalyse unterzogen. Daraus wurden, unter Berücksichtigung von Netzaspekten, Handlungsschwerpunkte abgeleitet. Das sind Bereiche, in denen viele Defizite und eine hohe Priorität der festgestellten Mängel ermittelt wurden. In Anlage 4 sind die Handlungsschwerpunkte in einer Gesamtübersicht dargestellt.

Im Ortsbeiratsbezirk Suchsdorf gibt es insgesamt 10, in Steenbek-Projensdorf insgesamt 6 Handlungsschwerpunkte. In diesen Handlungsschwerpunkten der zwei Bereiche geht es vor allem um Verbesserungen bei der Überquerbarkeit von Straßen (7 Handlungsschwerpunkte). Weiterhin werden Geschwindigkeitsreduzierungen, Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn, Verbesserungen für die Barrierefreiheit, Ergänzungen der Straßenbeleuchtung aber auch die Einrichtung von Mobilitätsstationen, Einführung von schulischem Mobilitätsmanagement vorgeschlagen.

Für die Umsetzung der Maßnahmen soll im Wesentlichen das Programm zur Förderung des Fußverkehrs (Fortschreibung 2019 liegt ebenfalls zur Beschlussfassung im Bauausschuss vor, Drs. 0520/2019) verwendet werden. Der Einsatz dieser Mittel wird mittlerweile am Netz der Fußwegeachsen und Kinderwege ausgerichtet. Die erarbeiteten Grundlagen werden aber auch im Rahmen größerer Straßenbaumaßnahmen als Grundlage für Verbesserungen im Fußverkehr sowie für die Pflege und den Unterhalt von Wegen und Straßen genutzt.

3) Beteiligung der Ortsbeiräte

In den betroffenen Ortsbeiräten wurden folgende Planungsspaziergänge durchgeführt: Suchsdorf 09.10.2017, Steenbek- Projensdorf 10.10.2017.

Entsprechende vorbereitende Beratungen und Beschlüsse erfolgten im OBR Suchsdorf am 12.09.2017 und am 13.03.2018 und im OBK Steenbek-Projensdorf am 04.10.2017 und am 07.03.2018.

4) Rückblick und Ausblick

Das Fußwegeachsen- und Kinderwegekonzept wurde seit 2011 für 15 der 18 Ortsbeiratsbezirke entwickelt und bildet seitdem eine wichtige Grundlage für die Fußverkehrsförderung in der Landeshauptstadt Kiel. Die verbleibenden Teile des Kieler Stadtgebietes (Holtenau, Pries/Friedrichsort, Schilksee) konnten leider bisher noch nicht betrachtet werden. Dies wird, sobald es die Personalkapazitäten zulassen, nachgeholt.

Das Projekt erfährt mittlerweile wegen des stadtweiten Ansatzes und der Methodik der Kinderbeteiligung bundesweite Beachtung. Vorträge auf dem Fußverkehrskongress in Berlin im vergangenen Jahr, auf dem „Kolloquium Kommunales Verkehrswesen“ der Forschungsgesellschaft Straßen und Verkehr (FGSV) im März in Kassel und in Stuttgart im Rahmen einer Veranstaltung des dortigen Verkehrsministeriums im Mai diesen Jahres stießen auf positive Resonanz.

Es wurden außerdem Neuauflagen der Broschüre „Fusswege in Kiel“ und der „Standards für Fusswege in Kiel“ erstellt.

Eine Kopie dieser Beschlussvorlage geht zur Kenntnis an alle Ortsbeiräte.

Um Zustimmung zum Antrag wird gebeten.

Doris Grondke

Stadträtin