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ALLRIS - Drucksache

Antrag der SSW-Ratsfraktion - 0850/2019

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Ratsversammlung bittet die Verwaltung zu prüfen, wie die öffentlichen Plätze den Menschen zurückgegeben werden können, indem sie von Aufgabe und Funktion eines Parkplatzes befreit werden. Einer von mehreren Lösungsansätzen kann der Bau von Tiefgaragen unter einigen dieser Plätze sein, es ist aber auch eine effektivere Bewirtschaftung der vorhandenen Parkhäuser (auch nachts) zu prüfen. Es geht ausdrücklich nicht darum, zusätzliche Parkplätze zu schaffen, sondern ein modernes und leistungsfähiges Parkplatzmanagement mit einer stetigen Verringerung von Parkplätzen zu etablieren. Die Tiefgaragen oder die bereits vorhandenen Parkhäuser sollen mittel- und langfristig eine Steuerung der Verkehrssituation über Bewirtschaftung ermöglichen. Bei allmählich fortschreitender Reduzierung der oberirdischen Parkmöglichkeiten im Quartier können die Tiefgaragen oder die bereits vorhandenen Parkhäuser als Puffer fungieren, der Fahrzeuge aufnimmt und der Wahrnehmung im öffentlichen Raum entzieht. Weiterhin sind die Tiefgaragen/Parkhäuser mit einer ausbaufähigen Infrastruktur für Ladestationen auszustatten. In den Tiefgaragen/Parkhäusern sollen sowohl E-Autos, als auch E-Bikes oder vergleichbare Fahrzeuge geladen werden können. Die Tiefgaragen/Parkhäuser sollen darüber hinaus sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bieten.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Andere Städte machen es längst vor: Öffentliche Tiefgaragen bieten Parkmöglichkeiten und sorgen dafür, dass die Plätze wieder den Menschen gehören und die Fahrzeuge aus dem öffentlichen Raum verschwinden. Als mögliches Prüfobjekt bietet sich der Wilhelmsplatz an, da die Öffentlichkeit in den letzten Monaten lebhaft über die Parkplätze auf dem Wilhelmsplatz diskutiert hat. Der Bau der Tiefgaragen kann durch Investoren erfolgen. Die Tiefgarage unter einem öffentlichen Platz soll ihn von Autos befreien und gleichzeitig den Anwohnern eine Parkmöglichkeit zu besonderen Konditionen ermöglichen. Die öffentlichen Plätze sollen für die Menschen verfügbar sein und Aufenthaltsqualität bieten. Der Wilhelmsplatz könnte als Ergänzung zu Schrevenpark und Arndtplatz begrünt und mit einer Spiellandschaft ausgestattet werden. Die konkrete Ausgestaltung der jeweiligen Plätze soll durch Bürgerbeteiligung und Werkstattverfahren festgelegt werden.

Zwei Beispiele: Aarhus hat im Neubaugebiet am Wasser durch Tiefgaragen das Auto aus dem Stadtbild genommen und Wiesbaden hat das Dern'sche Gelände. Das Dern'sche Gelände ist ein großzügiger Platz im Zentrum von Wiesbaden, unter dem sich eine Tiefgarage sowie eine historische Markthalle befindet. Der Antrag verfolgt weiterhin das Ziel, die Reduzierung des Autoverkehrs in der Stadt nicht konfrontativ, sondern entspannt und allmählich zu gestalten, indem die Anwohner notwendige Parkmöglichkeiten behalten und die Parkplätze im öffentlichen Raum schrittweise abgeschmolzen werden können. Eine Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn wir die Menschen mitnehmen.

 

 

 

gez. Ratsherr Marcel Schmidt    f.d.R.

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