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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0057/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Das Handlungsfeld Elektromobilität wird in verschiedenen beschlossenen Konzepten behandelt. So beispielsweise im Masterplan 100 % Klimaschutz (Drs. 0985/2017), worin Maßnahmen für Elektromobilität definiert wurden (z. B. M-004 Elektro-Ladeinfrastruktur), um in den nächsten Jahren einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Kiel durch den Sektor Mobilität zu leisten. Auch mit dem Masterplan Mobilität der KielRegion (Drs. 0831/2017) sind entsprechende Maßnahmensteckbriefe beschlossen (z. B. C.3.1 Bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge). Darüber hinaus weist der Green City Plan (Drs. 0716/2018) für die Landeshauptstadt Kiel im Rahmen der Gestaltung nachhaltiger und emissionsfreier Mobilität entsprechende Sofortmaßnahmen zur Elektrifizierung auf.

 

Zudem wurde mit der von der Ratsversammlung beschlossenen Vorlage "Klimaschutzstadt Kiel - Modellstadt für Elektromobilität" (Drs. 1058/2017) von der Landeshauptstadt Kiel der Anspruch erhoben, eine Modellstadt für Elektromobilität zu sein.

 

Anlässlich der Drucksache 1058/2017 wird aktuell durch das Tiefbauamt ein Elektromobilitätskonzept erarbeitet. Dieses ist somit auch Bestandteil des Programms Elektromobilität mit Prioritätenliste 2020 ff. (Drs. 0334/2020) sowie des diesjährigen Programms Elektromobilität mit Prioritätenliste 2021 ff. (Drs. 0056/2021).

 

Mit der Erarbeitung eines Elektromobilitätskonzepts für die Landeshauptstadt Kiel wurde das Beratungsbüro Mobilitätswerk GmbH beauftragt.

 

Inhalte des Elektromobilitätskonzepts:

-          Bestandsanalyse zur Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur in Kiel,

-          Entwicklung von drei Szenarien (progressiv, moderat und konservativ) für die Entwicklung der Elektrofahrzeugzahlen für das Jahr 2035 und 2050 (Zukunftsbild),

-          Bedarfsprognoser die benötigte Ladeinfrastrukturr den öffentlichen, halböffentlichen und privaten Raum für 2035,

-          detaillierte Aufbereitung von 50 potenziellen Ladestandorten,

-          detaillierter Kriterienkatalog zum Aufbau für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum,

-          Vergabestrategie für Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum zur bedarfsgerechten Ausweitung von Lademöglichkeiten,

-          Pilotprojekte zum Laden im halböffentlichen Raum für Anwohner*innen (bspw. auf Schul- und Supermarktflächen),

-          Durchführung einer Veranstaltung zur Sensibilisierung des Taxigewerbesr Elektromobilität,

-          Standortvorschläge für eine taxi-exklusive Ladeinfrastruktur,

-          eine qualitative Beschreibung von geeigneten städtischen Bereichen zur Belieferung mit E-Lastenrädern durch KEP-Dienste,

-          glichkeiten zur Förderung der Anschaffung und sicheren Unterbringung von
E-Lastenrädern,

-          Zielkriterien zur Etablierung eines öffentlichen E-Lastenradverleihs,

-          eine beispielhafte Kampagne zur Kommunikation des Elektromobilitätskonzepts sowie

-          die Erarbeitung von Steckbriefen für Handlungsmaßnahmen.

 

Zusammenhänge zu weiteren Konzepten und verkehrlichen Maßnahmen

Elektromobilität ist ein Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Die genannten Mobilitätskonzepte zeigen auf, dass neben emissionsfreier Elektromobilität ein Maßnahmenmix zur rderung der Nutzung der Verkehrsmittel des Mobilitätsverbunds (Fuß, Rad, ÖPNV) erforderlich sein wird, um die Fahrleistung des Kfz-Verkehrs und damit auch die Anzahl der benötigten Pkw zu reduzieren.

 

Deshalb richtet sich das Elektromobilitätskonzept an den beschlossenen Masterplänen Mobilität für die KielRegion und dem Masterplan 100 % Klimaschutz aus. In letzterem wurde festgesetzt, dass bis 2050 die Anzahl der Pkw bezogen auf das Jahr 2016 um etwa 38 % reduziert und zu 100 % elektrisch gefahren wird. Hinsichtlich des Beschlusses zum

Climate Emergency (Drs. 0443/2019) wurde das Jahr 2050 entkoppelt - damit soll Kiel noch vor 2050 klimaneutral werden - und es gilt, hierdurch auch eine Pkw-Reduzierung schnellstmöglich herbeizuführen. Somit wird auch im Elektromobilitätskonzept das Vorhaben zur Reduzierung der Pkw-Anzahl in die Ausgestaltung der Szenarien eingebunden. Die Szenarien im Konzept sind folglich die Basis für die Bedarfsprognose der benötigten Ladeinfrastruktur sowie weiterer Projekte.

 

Eine solche Pkw-Reduzierung ist jedoch nur möglich, wenn auch ein Zusammenwirken mit anderen Mobilitätsthemen stattfindet und ein deutlich verstärktes Angebot entsteht, sodass es attraktiv ist, das eigene Fahrzeug abzugeben. Zu den bedeutenden Maßnahmen zählen: Mobilitätstationen, CarSharing, Sprottenflotte, Rad-/Fußverkehr, Hochwertiges ÖPNV-System, Parkraummanagement (siehe u. a. Maßnahmenkonzepte Masterplan Mobilität KielRegion, Green City Plan).

 

Zeitplan und Beteiligung

Im Sinne einer ersten Öffentlichkeitsbeteiligung wird eine Online-Beteiligung zur Äerung von präferierten Standorten für Ladesäulen im öffentlichen Raum gestaltet. Der Link zu dem Beteiligungsformat soll auf der Webseite Elektromobilität der Stadt voraussichtlich im Februar 2021 bereitgestellt und auch auf den Social-Media-Kanälen geteilt werden. Die Ortsbeiräte werden ebenfalls angeschrieben. Die so ermittelten Daten werden in die Bedarfsprognose zur Ladeinfrastruktur des Elektromobilitätskonzepts einfließen.

 

Ein Zwischenstand zum Elektromobilitätskonzept soll im Arbeitskreis Verkehrsmarketing im Frühjahr vorgestellt werden. Das fertige Konzept soll im Herbst vorliegen. Parallel dazu wird durch die Verwaltung der Entwurf eines Strategiepapiers mit den wesentlichen Ergebnissen des Elektromobilitätskonzepts gefertigt, das dann der Ratsversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Das eigentliche Elektromobilitätskonzept mit seinen Detailuntersuchungen soll als Arbeitsgrundlage für die konkrete Projektumsetzung dienen.

 

Dieses Vorgehen entspricht dem Vorgehen zur Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (Drs. 1227/2019) mit der vorhergehenden Erarbeitung einer Grundlagenstudie hierzu.

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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