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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0358/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Antrag des OBR Schreventeich/Hasseldieksdamm (Drs. 0797/2020), in der Sitzung des BA am 05.11.2020 beschlossen:

 

Die Verwaltung wird gebeten, für das "Französische Viertel" (Bereich zw. Westring, Krons-hagener Weg, Wilhelmplatz und Eckernförder Str.) ein ganzheitliches Quartierentwicklungs-und Mobilitätskonzept zu entwickeln, um die gravierenden Mängel im Sinne des Green City Plans zu beheben und die Aufenthaltsqualität für die Anwohner*innen und die Funktion des Quartiers als Nahversorgungszentrum zu verbessern. Die Liste an Mängelmeldungen und Verbesserungswünschen aus der Bevölkerung legt ein Beteiligungsverfahren nahe, das der Ortsbeirat unterstützen würde.

 

Folgenden Punkten sollte bei der Entwicklung des Konzepts besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden:

 

  • Einrichtung von barrierefreien Straßenquerungen, insbesondere durch die Anbringung taktiler Leitstreifen für blinde Menschen, Absenkung der Gehwege und bauliche Umgestaltung, die das Parken dort effektiv verhindert, beispielsweise durch die Umwandlung des Gehwegparkens in bauliche Parkbuchten.
  • Beachtung der Mindestbreite von Gehwegen, die ein Passieren von Kinderwagen und Rollstühlen ermöglicht, sowie die Einrichtung von Ruhezonen mit Sitzgelegenheiten und das Aufstellen weiterer Mülleimer.
  • Verbesserung der Straßenbegrünung, insbesondere Anpassung der Baumscheiben auf die dem alten Baumbestand angemessene Größe und Anpflanzung von insektenfreundlichem Straßenbegleitgrün zur Schaffung eines besseren Mikroklimas in den Straßenzügen des Quartiers.
  • Einrichtung einer Fahrradzone im gesamten Quartier (Verkehrszeichen 244.3) in Kombination mit „Kfz-Verkehr frei“ oder „Anlieger frei“ mit entsprechender fahrradfreundlicher Pflasterung.
  • Aufstellen weiterer Fahrradbügel im gesamten Quartier
  • Einrichtung von weiteren Einbahnstraßen unter Berücksichtigung des Lieferverkehrs für den Supermarkt, Drogerie, Gastronomie und ansässiger Kleingeschäfte,
    • insbesondere die Einrichtung eines Einrichtungsverkehrs in der Metzstraße von der Einfahrt Eckernförder Straße bis zur Ausfahrt in den Kronshagener Weg
    • sowie die Einrichtung eines Einrichtungsverkehrs in der Weißenburgstraße von der Kreuzung Metzstraße bis zur Ausfahrt Westring.

 

Der Konzeptentwurf sowie der mögliche Zeithorizont unter Berücksichtigung notwendig werdender Tiefbauarbeiten sind dem Ortsbeirat frühzeitig darzulegen.

 

Stellungnahme der Verwaltung:

 

Die Verwaltung begrüßt den Beschluss des Antrags des Ortsbeirates Schreventeich/Hasseldieksdamm und die Maßnahmenvorschläge. Aufbauend auf den Vorschlägen des Ortsbeirates ist - sobald es die Arbeitskapazitäten zulassen - vorgesehen, das Mobilitätskonzept zu entwickeln. Dies wird nicht vor Herbst 2021 möglich sein.

 

Es wird vorgeschlagen, nach der Konzepterstellung in mehreren Umsetzungsschritten vorzugehen. Die Erfahrungen zeigen, dass umfangreiche bauliche Maßnahmen zunächst einen Planungsvorlauf von bis zu zwei Jahren haben. Außerdem ist es in vielen Fällen erforderlich, vorab die Entwässerungskanäle zu erneuern, so dass ein längerer Zeitraum für die bauliche Umsetzung benötigt wird.

 

Es wird daher folgendes Vorgehen vorgeschlagen:

 

  • Konzepterstellung mit Einbindung des Ortsbeirates und Bürgerdialog (½ Jahr)

 

  • Schrittweise Maßnahmenumsetzung: 

Kurzfristig umsetzbare Maßnahmen (1. Jahr)

  • Verkehrsorganisatorische Maßnahmen z. B. Veränderung der Verkehrsführung, Einbahnstraßen), Veränderung der Parkplatzorganisation, Schaffung Liefer-/Ladebereiche,
  • Fahrradabstellanlagen,
  • Sharing-Angebote (Car-/Bikesharing),
  • kleinere bauliche Anpassungen ggf. auch als Interimsmnahmen/als Verkehrsversuch, die in einem späteren Schritt dauerhaft baulich umgesetzt werden können.

 

Mittelfristig umsetzbare Maßnahmen (2./3. Jahr)

  • Parkraummanagement (siehe Green City Plan (Sofortmaßnahme I.a-8 Neuordnung des Parkraums über digitale Systemausweitung, Drs. 0716/2018),
    • ggf. Umsetzung erster baulicher Maßnahmen, wenn keine Erneuerungsarbeiten an Entwässerungskanälen erforderlich sind, z. B. barrierefreie Straßenquerungen mit taktilen Elemente.

 

Langfristig umsetzbare Maßnahmen 3. Schritt (4. Jahr ff)

  • Umsetzung weiterer baulicher Maßnahmen unter Berücksichtigung von Erneuerungsarbeiten an Entwässerungskanälen, z. B. Fahrradstraßen/ Fahrradzone.

 

Vorbild für ein ganzheitliches Mobilitätskonzept ist aus Sicht der Verwaltung das ExWoSt-Modellprojekt „Aktive Mobilität in städtischen Quartieren“ in Ellerbek/ Wellingdorf (www.kiel.de/aktivemobilitaet), bei dem ähnlich wie oben beschrieben verfahren wurde.

 

Gerade in diesem Projekt hat sich auch gezeigt, dass der ursprünglich angesetzte Zeitraum von 3 Jahren in keiner der Modellkommunen eingehalten werden konnte, sodass es zu mehreren Projektverlängerungen gekommen ist.

 

Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhält der OBR Schreventeich/Hasseldieksdamm zur Kenntnis.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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