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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0369/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

Die Verwaltung wird in Weiterentwicklung der Drs.-Nr. 0315/2019 beauftragt, eine partizipative Baugruppenentwicklung in Kooperation mit den lokalen Initiativen durchzuführen und die organisatorischen, nutzungsbezogenen wie auch wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Konversion zu einem Umsetzungsmodell zusammenzuführen. Hierfür werden 120.000 € freigegeben.

 

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Sachverhalt/Begründung

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Begründung:

 

Anlass:

 

Der Bund hat entschieden den nördlichen Teil der Marinetechnikschule in Nutzung zu behalten (siehe auch Drs.-Nr. 0314/2020). Die Bundesdienststellen Zoll, Polizei, Bundeswehrdienstleistungszentrum (BwDlz) sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und das Technische Hilfswerk (Landesverband) werden in den kommenden Jahren einen Personalaufwuchs verzeichnen. Sie nnen an den bestehenden Standorten nicht bedient werden und sollen nun teilweise in dem nördlichen Teil des Areals angesiedelt werden. Dadurch reduzieren sich die Entwicklungsmöglichkeiten für die Landeshauptstadt Kiel allein auf den südlichen Teil der Marinetechnikschule.

 

Entsprechend des Beschlusses der Ratsversammlung zum Struktur- und Nutzungskonzept (Drs. 0439/2018) wird hierfür vorrangig generationenübergreifendes, inklusives Wohnen in einer Mischung aus Mietwohnungen und Eigentumswohnungen mit einem Anteil von 30% Sozialwohnungen vorgesehen. Die vorgesehene Wohnnutzung soll durch Kultur, Gemeinbedarf und ggf. Kleingewerbe ergänzt werden.

 

Darauf aufbauend soll nun zur Einbeziehung der Akteur*innen vor Ort (Drucksachen 0315/2019 und 0911/2019) ein Konzept für die Entwicklung eines partizipativen Baugruppenprojekts erarbeitet werden. Weiterhin soll auch die Kieler Wohnungsgesellschaft bei der Ausgestaltung des Projektes Berücksichtigung finden.

In einem ersten Schritt soll die Vergabe eines Auftrags an ein Projektentwicklungsbüro für Baugruppen erfolgen. Hierfür werden 120.000 € Planungsmittel benötigt.

 

Die Wertermittlung für das Grundstück soll 2021 noch abgeschlossen werden, so dass dann eine Entscheidung der Gremien der Ratsversammlung über den Ankauf erfolgen kann.

 

Nach Ankauf des Areals soll entsprechend des Konzepts eine Anhandgabe an Baugruppen erfolgen.

 

 

Hintergrund:

 

Bisher sind die folgenden zentralen Entwicklungsziele r das gesamte Areal benannt worden:

 

  • Ein gemischt-genutztes Quartier mit einer hohen städtebaulich- freiraumplanerischen Qualität auf Grundlage des historischen Erbes
  • Wohnen für Baugruppen und Baugemeinschaften sowie 30% sozialer Wohnungsbau
  • Raum für eine innovative gewerbliche Entwicklung in der Wik schwerpunktmäßig am nordöstlichen Rand des Areals
  • Soziale und kulturelle Angebote für das Quartier und den Stadtteil.

 

Mit der Rücknahme des nördlichen Teils des Areals durch die BImA zugunsten der Entwicklung von Dienstgebäuden für personell aufwachsende Bundesdienststellen steht dieser nicht mehr der im Struktur- und Nutzungskonzept vorgesehenen Nutzungen zur Verfügung. Die Verwaltung ist aber mit den zuständigen Stellen der BImA weiterhin im Gespräch über den Ankauf des südlichen Teils und die Umsetzung der hierfür im Struktur- und Nutzungskonzept vorgesehenen Nutzungen durch inklusives Wohnen, Gemeinbedarf, ergänzt ggf. durch verträgliches Kleingewerbe.

 

Die Wertermittlung für das Grundstück auf Basis des Struktur- und Nutzungskonzeptes soll in 2021 abgeschlossen werden. Es ist davon auszugehen, dass das Konzept für Baugruppenprojekte erst nach Abschluss der Wertermittlung vorliegen wird und dass es hinsichtlich der relevanten Werteparameter Nutzungsart und Nutzungsmaß nur geringfügige Abweichungen vom Struktur- und Nutzungskonzept aufzeigen wird. Mögliche Abweichungen der Flächenentwicklung von der Wertermittlungsgrundlage und damit verbundene Nach- bzw. Rückzahlungsverpflichtungen werden über Mehr- bzw. Mindererlösklauseln im Kaufvertrag gesichert. Somit kann die Gremienentscheidung über den Ankauf bereits vorab erfolgen.

 

Generationenübergreifende Wohnprojekte haben deutschlandweit zunehmend an Attraktivität und Bedeutung gewonnen. Das Modell der Baugemeinschaften bzw. Wohnen in Baugruppen eröffnet Chancen für lebendige Nachbarschaften. Vor dem Hintergrund der aktuell in der Stadt nicht zu bedienenden hohen Nachfrage nach entsprechenden Grundstücken soll deshalb der Entwicklungsschwerpunkt für das Areal Marinetechnikschule auf ein bzw. mehrere Baugruppenprojekte gelegt werden.

 

Baugruppen haben nach vorliegenden Erfahrungen zudem größere Möglichkeiten, Herausforderungen zu bewältigen, wie sie in dem Areal durch den Bestand an denkmalgeschützten Gebäuden bestehen.

 

Da die Verwaltung selbst nicht über die nötigen Kapazitäten verfügt, ein Konzept für ein bzw. mehrere Baugruppenprojekte zu erarbeiten, ist die Vergabe eines Auftrags an ein Projektentwicklungsbüro vorgesehen, das über die erforderliche Expertise verfügt.

Die vorgesehene immobilienwirtschaftliche Untersuchung des Objekts soll als Teilleistung im Rahmen des Auftrags realisiert werden.

 

Durch den intensiveren Prozess der partizipativen Entwicklung wird mit Kosten für die zu erbringenden Leistungen in Höhe von 120.000 gerechnet. Erforderliche Haushaltsmittel stehen unter der Kostenstelle 50002 / Kostenträger 51100101 des Stadtplanungsamtes zur Verfügung.

 

Der Ortsbeirat Wik erhält die Vorlage zur Erörterung.

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke     

Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt

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