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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0827/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Der Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/Rönne hat in der 294. Sitzung am 05.11.2019 beschlossen: „Das Tiefbauamt wird aufgefordert, mit den zuständigen Landesbehörden Kontakt aufzunehmen, um die bestehende Ampelanlage im Bereich der Auffahrt Barkauer Straße zur B 404 in Poppenbrügge für eine Testphase von 6 Monaten abzuschalten“.

 

Die Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr haben diesen Versuch befürwortet und die Lichtsignalanlage wurde nach verkehrsrechtlicher Anordnung im Testzeitraum 10.02.2020 - 31.08.2020 probeweise abgeschaltet (Drs. 0050/2020). Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Ortsbeiratssitzungen nicht stattfinden, so dass die Abschaltung bis zum 31.10.2020 verlängert wurde.

 

In der 227. Sitzung des Ortsbeirates Meimersdorf/Moorsee am 16.09.2020 hat sich die Verwaltung mit dem Ortsbeirat über die Testphase der Abschaltung ausgetauscht. Es wurde der einstimmige Beschluss gefasst, die Lichtsignalanlage weiterhin abgeschaltet zu lassen.

 

Um ein abschließendes Bild ermitteln zu können, hat die Straßenverkehrsbehörde angeordnet, den Verkehrsversuch bis zum 31.04.2021 zu verlängern.

 

Da die Corona-Pandemie weiterhin anhält und wegen Schul- und Kitaschließungen, diversen Geschäftsschließungen sowie verstärktem Arbeiten im Homeoffice weiterhin von deutlich reduzierten Verkehrszahlen ausgegangen werden musste, hat die Straßenverkehrsbehörde den Versuch bis zum 30.09.2021 verlängert. Diese Verlängerung wurde von den Ortsbeiräten Meimersdorf/Moorsee und Wellsee/Kronsburg/Rönne, dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) und der Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel befürwortet (Drucksachen-Nr.: 0347/2021).

 

 

In der gesamten Testphase hat die Abschaltung der Lichtsignalanlage 542 (LSA) B 404/Barkauer Straße keine negative Auswirkung für alle Verkehrsteilnehmer*innen und den Verkehrsfluss gezeigt. Vielmehr hat sich, sowohl der Verkehrsfluss auf der B 404, als auch der Abfluss von der Barkauer Straße verbessert. Anhörungen zu den Erfahrungen mit dieser Verkehrsregelung sind erfolgt. Sowohl die Polizeidirektion Kiel, als auch die Polizeistation Wellsee und die KVG sprechen sich für eine dauerhafte Abschaltung der LSA aus. Das Ergebnis aus der Ortsbeiratsitzung Meimersdorf/Moorsee lag zum Abgabezeitraum noch nicht vor, wird aber zur Sitzung des Bauausschusses mündlich vorgetragen.

 

Unter Vorbehalt der Zustimmung des Ortsbeirates Meimersdorf/Moorsee, stimmen der Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/Rönne, die Verwaltung der Landeshauptstadt Kiel und der LBV-SH für eine dauerhafte Abschaltung der LSA. Die dauerhafte Abschaltung wird erst nach der Sitzung des Ortsbeirates Meimersdorf/Moorsee von der Straßenverkehrsbehörde angeordnet.

 

Ergänzend wurde aufgrund von Hinweisen von Radfahrenden geprüft, ob zusätzlich zur Abschaltung der Lichtsignalanlage auch das Rechtsabbiegen in die Barkauer Straße aus Süden kommend unterbunden werden kann, um die Verkehrssicherheit für Radfahrende beim Queren der Radwegefurt zu erhöhen. Die Verwaltung hatr die Prüfung Kontakt mit dem LBV-SH aufgenommen.

 

Der Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee unterstützt diesen Vorschlag und hat in der Sitzung vom 17.03.2021 einstimmig folgenden Beschluss gefasst:

[…] Des Weiteren beantragt der Ortsbeirat, im Rahmen des bereits laufenden Verkehrsversuchs die von Süden kommende Abfahrt der Anschlussstelle Barkauer Straße Richtung Kronsburg/Meimersdorf zu sperren, um für mehr Verkehrssicherheit für Radfahrende zu sorgen.“

 

Der Ortsbeirat Wellsee/Kronsburg/Rönne hat zudem in seiner Sitzung vom 06.04.2021 die Verwaltung um Prüfung gebeten, „ob der Belag des Fahrradweges in dem kritischen Bereich der Kreuzung zukünftig rot eingefärbt werden kann.“

 

Am 09.09.2021 fand hierzu ein Termin mit Vertreter*innen des LBV-SH, der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und des Tiefbauamtes vor Ort statt. Zunächst ist hierzu festzustellen, dass aus Zählungen und Verkehrsbeobachtungen bislang keine starke Nutzung der Ausfahrt festgestellt werden konnte. Eine Sperrung sste bereits vor der Abfahrt zum Wellseedamm angekündigt werden, da eine alternative Zufahrt nach Kronsburg nicht mehr gegeben ist. Die verdrängten Verkehre würden zusätzlich die Barkauer Straße belasten, die schon heute an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stößt. Anwohner*innen und eine Berufsschule sorgen für einen hohen Parkdruck, so dass häufig über die markierten Seitenstreifen hinaus geparkt wird. Die Engstellen behindern die Busse der KVG, die die Barkauer Straße in beiden Richtungen befahren. Zudem sind hier eine Kita und die Kreuzkirche erschlossen.

 

Der Nachteil einer Sperrung der Abfahrt wäre somit relativ groß, während der Nutzen eher gering eingestuft wird. Die Anzahl der Rechtsabbieger ist nicht als besonders hoch einzustufen. Radfahrer*innen aus Richtung Innenstadt müssen im Anschluss an die Mittelinsel lediglich eine Fahrspur überqueren, um auf der Fahrbahn die Barkauer Straße Richtung Poppenbrügger weg zu befahren. Auf entgegenkommende Rechtsabbieger ist eine uneingeschränkte Sicht gegeben, so dass sichere Lücken gewählt werden können.

 

Die Teilnehmenden an dem Ortstermin sind sich einig, dass keine Notwendigkeit besteht, das Rechtsabbiegen zu unterbinden. Aufgrund des geringen Nutzen und des mit einer Sperrung verbundenen hohen Aufwandes in der bereits jetzt stark belasteten Verwaltung, lehnt die Verwaltung die Erweiterung des Verkehrsversuches mit zusätzlicher Sperrung des Rechtsabbiegers ab.

 

Zu der vom Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee vorgeschlagenen Roteinfärbung der Radwegquerungen über die Barkauer Stre hinweg hat die Abstimmung folgendes ergeben:

Der Radverkehr hat hier keine Vorfahrt, da die Furten mehr als 5 m von der Fahrspur der

B 404 abgesetzt sind. Dies wird auch mit der Beschilderung (Vorfahrt achten) dem Radverkehr angezeigt. Die Markierung widerspräche somit der Vorfahrtsregelung. Im Übrigen würden Radfahrer*innen sich auf der Furt relativ sicher fühlen und auf ihr Vorfahrtrecht vertrauen, während sie von Rechtsabbiegern der B 404 relativ spät zu sehen sind, so dass hier Verkehrsgefährdungen zu befürchten wären.

Eine Markierung der Radfurten wird daher von der Straßenverkehrsbehörde abgelehnt. Es besteht lediglich die Möglichkeit den Kfz-Verkehr mit einem Hinweiszeichen darum zu bitten, dass die nachrückenden Fahrzeuge die Radverkehrsfurt freihalten.

Sollte vom Ortsbeirat Meimersdorf/Moorsee kein gegenteiliger Beschluss getroffen werden, wird der Verkehrsversuch zum 30.09.21 beendet und die LSA 542 dauerhaft abgeschaltet bleiben. 

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhalten die Ortsbeiräte Wellsee/Kronsburg/ nne und Meimersdorf/Moorsee zur Kenntnis.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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