Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten, eine Geschäftliche Mitteilung vorzulegen, aus der hervorgeht, wie das Industriegebiet Friedrichsort vor dem Hintergrund der Situation von Caterpillar gemeinsam mit der Festung Friedrichsort zukünftig entwickelt werden kann. Dabei soll der Fokus darauf liegen, Synergien zu erschließen und die Festung als integrierten Impulsort des Kieler Nordens zu entwickeln. Die Festung hat einen unschätzbaren kulturellen Wert, der die Einzigartigkeit des Industriegebietes Friedrichsort („StrandOrt“) eindrucksvoll unterstreichen und ergänzen kann. Das ist auch vor dem Hintergrund der Probleme bei Caterpillar ein wichtiger, positiver Impuls für das Industriegebiet.

Begründung:

Die Festung Friedrichsort ist die einzige deutsche Seefestung und stellt ein einzigartiges historisches Denkmal dar. Sie ist der Kristallisationspunkt der gemeinsamen dänisch-deutschen Geschichte unserer Stadt. Die Verhandlungen der Landeshauptstadt Kiel mit den Eigentümern der Festung Friedrichsort über einen Rückkauf des Areals stocken seit Jahren. Währenddessen verfällt das Denkmal vor dem Hintergrund eines anhaltenden Sanierungsstaus. Gleichzeitig schrumpfen die Gewinnerwartungen der Eigentümer, die einer krisenbedingt verschlechterten städtischen Finanzlage gegenüberstehen. Darüber hinaus gibt der Zustand der Festung nicht nur im baulichen Bereich zu denken. Auch die Altlastenproblematik ist beunruhigend. Direkt an der Wasserkante, direkt an der Kieler Förde befindet sich ein hochbelastetes Gebiet, welches nicht sachgerecht, beziehungsweise gar nicht betreut und gepflegt wird. Es wird höchste Zeit, dass die Festung Friedrichsort in professionelle Hände gelangt und Gefahren für Mensch und Umwelt verhindert werden.

Um zu verhindern, dass Kulturgüter und der Wirtschaftsstandort Friedrichsort unwiederbringlich verloren gehen, muss ein möglicher Niedergang von Industriegebiet und Festung aufgehalten und in eine Perspektive überführt werden.

gez. Ratsherr Marcel Schmidt    f.d.R.