Mit dem Beschluss des Interfraktionellen Antrags „Ein Baum in jeder Straße“ (Drs.0826/2019) im Innen- und Umweltausschuss sowie im Bauausschuss wurde die Verwaltung beauftragt, der Neupflanzung und Erhaltung von Bäumen in Kiel eine höhere Priorität als bisher einzuräumen und jährlich in einer GM darzustellen, wie viele Bäume zusätzlich gepflanzt wurden.

Rahmenbedingungen für Stadtbäume in Kiel

Wie in der Drucksache 0346/2021 ausführlich berichtet, besitzt Kiel aufgrund der Nachkriegssituation heute einen vergleichsweise stattlichen Baumbestand. Aktuell unterhält das Grünflächenamt über 58.000 Bäume in Parkanlagen, auf Spielplätzen, an Schulen sowie an Straßen und Plätzen im gesamten Stadtgebiet.

Aufgrund der Flächenkonkurrenz bei Baumpflanzungen und den Auswirkungen des sich wandelnden Klimas kommt den Maßnahmen zur Anpassung der Bäume an den Klimawandel eine immer größere Bedeutung zu.

Neupflanzungen

In der Pflanzsaison 2021/22 konnte die Gesamtzahl der Bäume erhalten bleiben, da Bäume weitgehend am alten Standort nachgepflanzt werden konnten.

An Straßen und Plätzen wurden 146 Bäume ersetzt.

Aufgrund hochqualifizierter Pflanzmethoden konnten auch an schwierigen Standorten Bäume gepflanzt werden, wie z.B. sechs Ahornbäume zwischen Bahnhof und Sophienhof, die an einen anspruchsvollen Standort in der Mittelinsel der Straße gesetzt wurden.

Im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen an Straßen wurden in den beiden Wintern 2020/21 und 2021/22 hundertdrei Bäume nachgepflanzt. Beispielhaft sind hier die Neupflanzungen an der Kaistraße und am Holsteinstadion zu nennen. Zur Aufwertung des Bereiches der südlichen Hörn im Bereich des Teiches an der Agentur für Arbeit wurden 43 Erlen und Eschen gepflanzt.

Erhaltung von Bäumen

Im Rahmen des Umbaus des Kiliasportplatzes 2022 mussten die Höhenverhältnisse neu angepasst werden. Um die 60m lange Ahornreihe erhalten zu können, wurden zum Schutz der Baumwurzeln begehbare Wurzelbrücken eingebaut. Diese Maßnahme zur Erhaltung der vitalen Bäume erforderte Mehrkosten in Höhe von 100.000€.  Sie wurden durch einen baumbiologischen Gutachter vorgeschlagen und begleitet.

Im Bereich der Holtenauer Straße/ Kleiststraße wurde eine Fußgängerquerungshilfe neu- und eine Bushaltestelle umgebaut.

2021 wurden hier Kompensationsmittel aus der Baumschutzsatzung zur Verbesserung des Umfeldes mehrerer Straßenbäume eingesetzt. Bei der Maßnahme wurde der bis dahin nicht durchwurzelbare Boden unter den Bushaltestellen gegen Baumsubstrat ausgetauscht. Damit erhalten die acht bislang im Straßenbild kümmernden Baumhaselbäume nun die Chance, diesen Raum für sich zu erschließen und in den kommenden Jahren im Straßenbild der Holtenauer Straße besser als Großgrün zur Geltung zu kommen.

 Doris Grondke

Stadträtin