Infosystem Kommunalpolitik

 
 
ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0448/2022

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Antrag

Antrag:

 

Reduzieren

Sachverhalt/Begründung

 

Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur im Kieler Osten ist ein wichtiger Baustein zur gelingenden Mobilitätswende. Das Veloroutennetz 2035 stellt dafür die Grundlage dar. Vor diesem Hintergrund wurde der Knotenpunkt Werftstraße - Karlstal - Gaardener Ring planerisch betrachtet. Eine Nebenroute verläuft in Ost-West-Richtung über diesen Knotenpunkt.

 

Die Kreuzung Karlstal / Werftstraße ist aktuell durch eine Kfz-freundliche Dimensionierung gekennzeichnet: lange LSA-Freigabezeiten, viele zur Verfügung stehende Kfz-Fahrspuren sowie eine Verdrängung des Rad- und Fußverkehrs in die knapp bemessenen Nebenflächen.

Den Kfz-Verkehr betreffend, existieren zwei Hauptachsen: Diese liegen in der Werftstraße auf der Nord-Süd-Achse (tägl. ca. 20.300 Kfz; hlung aus 2016) und in der Süd-Ost-Beziehung, Werftstraße Karlstal (tägl. ca. 9.700 Kfz; Zählung aus 2016). Die Hauptbeziehung für den Fuß- und Radverkehr liegt demgegenüber auf der West-Ost-Achse des Knotens (Gaardener Ring - Karlstal). Dieser Verlauf ist deckungsgleich mit der Lage der im Veloroutennetzplan 2035 festgelegten Nebenroute. Auf einer Nebenroute werden täglich bis zu 2.000 Radfahrende erwartet. Diese Zahl wurde im Oktober 2021 bereits beinahe erreicht: Am 28.10.2021 wurden 1720 Radfahrende gezählt. Es ist zu erwarten, dass diese Zahl zum einen in der wärmeren Jahreszeit deutlich höher ist und andererseits wie im Rest der Stadt weiter steigt.

Ziel der Planung war, dieser Entwicklung zu begegnen, die planerischen Relikte aus den 80er Jahren (verschwenkte Furten) zu beseitigen und eine verhältnismäßig kostengünstige Umgestaltung der Kreuzung zu erreichen. Die Umsetzung der Planung soll zeitglich mit der Anpassung der Lichtsignalanlagen an die neue Busverbindung durch den Gaardener Ring erfolgen.

 

Der Radverkehr erreicht derzeit den Knoten aus Richtung Hörn (Westen) linksseitig. Der nördliche Radweg im Gaardener Ring ist für beide Fahrtrichtungen freigegeben. Mit dem Fahrziel Gaarden-Ost muss er zunächst die Werftstraße linksseitig queren. Anschließend muss der Radverkehr warten, bis die Überquerung des Karlstals grün signalisiert wird. Große Teile der Radfahrenden missachten jedoch diese Vorgabe und befahren regelwidrig und linksseitig das Karlstal, was täglich zu kritischen Situationen führt.

 

Die Planung sieht zwei grundsätzliche Änderungen vor:

 

Um den gebauten nördlichen Radweg im Gaardener Ring zu entlasten und das linksseitige Fahren zu unterbinden, wird ein Radfahrstreifen in Mittellage (durchgängig rot markiert) eingerichtet. Dieser beginnt östlich der Gleisanlage. Der Radfahrstreifen in Mittellage wird sich auf der linken der beiden derzeitigen Rechtsabbiegespuren im Gaardener Ring befinden. Die benötigte Schleppkurve für die Linienbusse der KVG wurden planerisch bedacht. Das Ein- und Ausfahren der Linienbusse ist sichergestellt. Aus der Mittellage wird der Radverkehr zukünftig in die rechte Fahrbahn im Karlstal geführt. Dafür ist die Anpassung der Lichtsignalanlagen notwendig. Diese soll in einem Zuge mit den notwendigen Arbeiten an den Anlagen für die neue Fahrbeziehung der ein- und ausfahrenden Busse in den Gaardener Ring geschehen. Der Radverkehr erlt eine kurze Freigabe (8 Sekunden), um die Leistungsfähigkeit des Knotens so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Kurz nach dem Grün-Signal r den Radverkehr erhält der aus dem Karlstal ausfahrende Busverkehr ebenfalls Grün. Der geradeausfahrende Radverkehr ist vor dem Busverkehr bevorrechtigt, wie auch an zahlreichen anderen Kreuzungen in Kiel. Durch die kurze Freigabezeit für den Radverkehr wird erwartet, dass der Radverkehr pulkartig über die Kreuzung hrt und die Einschränkungen für den Busverkehr minimal ist.

r Weiterführung des Radverkehrs in Richtung Gaarden-Ost wird die rechte Kfz-Fahrspur bis zur Verbindungsstraße in einen (teilweise geschützten,) benutzungspflichtigen Radfahrstreifen umgewandelt. Der bauliche Radweg auf der Südseite des Karlstals wird zum Gehweg. Für den Kfz-Verkehr ist eine Richtungsfahrbahn in Richtung Gaarden-Ost ausreichend (tägl. ca. 5.100 Kfz). Die KVG sieht diese Umwandlung der Kfz-Spur unkritisch.

Auf Höhe Verbindungsstraße wird dem Radverkehr die Wahlmöglichkeit eröffnet, den gebauten Radweg in der Nebenfläche zu nutzen oder auf der Fahrbahn weiterzufahren.

 

Der zweite Teil der Planung betrifft die Begradigung der Furt über das Karlstal. Diese derzeit vorhandene Verschwenkung stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar. Im Zuge der Maßnahme soll diese Furt begradigt und verbreitert werden. In Zukunft wird der Radverkehr westlich der Insel vorbeigeführt. Die gesamte Fläche auf der Insel wird zukünftig dem Fußverkehr zur Verfügung stehen. Im weiteren Verlauf der begradigten Furt wird der separate Rechtsabbieger zum ehemaligen Postareal in einen nutzungspflichtigen und geschützten Radfahrstreifen umgewandelt. Kfz können zukünftig von der rechten Geradeaus-Spur auf das Areal über eine rot markierte Radfurt gelangen. Der bauliche Radweg zwischen Knotenpunkt und Auffahrt zum Postareal wird in einen Gehweg umgewandelt. Im Zuge dessen wird die linksseitige Freigabe des Radwegs zwischen der Querungshilfe Kieler Straße und Karlstal aufgehoben.

 

Resultat des Vorhabens:

 

Im Zuge der Planung wurden die Flächen des Kfz-Verkehrs analysiert und in den oben beschriebenen Fällen auf den Rad- und Fußverkehr umverteilt. Das linksseitige Fahren des Radverkehrs wird durch die Maßnahme minimiert, was die Nebenflächen entlastet und dem Fußverkehr zu Gute kommt. Der sich stetig erhöhende Radverkehrsanteil wird durch die Maßnahme an einem der Eingänge nach Gaarden deutlich verbessert.

 

Leider können im Rahmen dieser Maßnahme nicht alle Anforderungen insbesondere für den Fußverkehr erreicht werden. Es fehlt auch weiterhin die Querungsmöglichkeit für Zufußgehende auf der rechten Straßenseite vom Gaardener Ring zum Karlstal. Damit dies erreicht werden kann, wäre ein aufwendiger Umbau des Knotenpunktes erforderlich, der kurzfristig nicht realisiert werden kann. Eine solcher Umbau sollte aus Sicht der Verwaltung außerdem die Trassenplanung für des hochwertigen ÖPNV-Systems berücksichtigen.

 

Kosten und Bauzeit:

r die Umbauarbeiten werden Brutto-Baukosten von ca. 100.000€ veranschlagt.

 

Die Baumaßnahme soll im Herbst 2022 vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 umgesetzt werden damit die Linienbusse der KVG durch den Gaardener Ring fahren können.

 

Beteiligung:

 

Die Planung wurde am 09.03.2022 im Ortsbeirat Gaarden vorgestellt und dort einstimmig befürwortet. Die KVG ist über 83.2 am 07.03.2022 sowie nochmals am 06.04.2022 beteiligt worden.

 

Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhält der OBR Gaarden zur Kenntnis.

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...