Antrag:

Die vorhandenen gebauten Radwege sind im Abschnitt der Preetzer Straße zwischen Sörensenstraße und Ostring in beiden Richtungen in sehr schlechtem Zustand. Die Nutzung der Radwege ist deshalb entsprechend gering. Sowohl die Oberfläche als auch die Breite entspricht nicht den Anforderungen an eine mobilitätswendetaugliche Radverkehrsführung. Die Benutzungspflicht wurde schon vor vielen Jahren aufgehoben. Eine Sanierung der Radwege ist zudem insbesondere stadtauswärts angesichts der Baumstandorte direkt neben dem Radweg nicht mit vertretbarem Aufwand möglich.

Im Veloroutennetzplan 2035 wird die Preetzer Straße als Hauptroute definiert. Dies ist die zweithöchste Netzkategorie. Das Zielaufkommen für Hauptrouten wird im Veloroutennetzplan 2035 mit 2000 - 4000 Radfahrenden beschrieben (Drs. 0921/2021). Um diese Zielerreichung zu ermöglichen, ist eine deutlich komfortablere, sichere und breitere Radverkehrsanlage notwendig. Durch die Markierung von beidseitigen Radstreifen soll diese Verbesserung in diesem Sommer als Übergangslösung realisiert werden, die bis zu einem aufgrund von erheblichen Fahrbahnschäden erforderlichen Vollausbau der Preetzer Straße Bestand haben soll.

Für den Autoverkehr wird angesichts des Aufkommens eine Fahrspur pro Richtung für ausreichend erachtet. Heute steht pro Richtung jeweils eine überbreite Spur von 5,60 m Breite zur Verfügung. Diese überbreiten Spuren sollen auf eine Breite von 3,30 m angepasst werden. Erfahrungen aus anderen Kieler Straßen (z. B. Knooper Weg nördlich Gutenbergstraße) zeigen, dass durch die Anpassung überbreiter Spuren für den Autoverkehr eine Verstetigung des fließenden Verkehrs erreicht werden kann und ein entsprechender Sicherheitsgewinn erwartbar ist, da riskante und zum Teil gefährliche Überholvorgänge ausbleiben.

Die Radfahrstreifen sollen in einer Breite von 2,30 m in Gelb markiert werden. Da Radfahrstreifen als benutzungspflichtig ausgeschildert werden müssen, ist es erforderlich, die vorhandenen Radwege nach den Vorgaben der Straßenverkehrsbehörde durch geeignete Elemente (z. B. Schachtringe) unbenutzbar zu machen. Um die notwendige Leistungsfähigkeit für den Autoverkehr an den Knotenpunkten sicherzustellen, wird die Spurigkeit hier nicht verändert. Der Radverkehr wird deshalb vorher in Höhe Iltisstraße (stadtauswärts) und Parkplatzzufahrt Supermarkt (stadteinwärts) auf die gebauten Radwege geleitet.

Der Vollausbau der Straße ist ab 2025 geplant. Da die Maßnahme im Kern aus Markierungsarbeiten besteht, gibt es bis zum endgültigen Um- und Ausbau die Möglichkeit zum Monitoring der Straßenraumaufteilung bzw. der neuen Radverkehrsführung. Bei der Überplanung ist es zum Beispiel auch denkbar, gebaute Radwege als Alternative zu prüfen.

Die Maßnahme sollte bereits 2019 realisiert wurden. Da jedoch Straßenbauarbeiten im

Theodor-Heuss-Ring in 2020 und 2021 durchgeführt wurden und die Preetzer Straße in diesem Abschnitt relevant für Ausweichverkehre war, wurde die Realisierung verschoben. Auch in 2023 und 2024 sind Fahrbahnerneuerungs- und Kanalarbeiten im Theodor-Heuss-Ring sowie im Ostring vorgesehen, so dass auch für den Fall von verstärktem Umleitungsverkehr Beobachtungen durchgeführt werden und in die Planungen für den Vollausbau einfließen können. Aufgrund der in Gelb ausgeführten Markierungen kann ggf. auch während der Straßenbaumaßnahmen reagiert werden, so dass die Preetzer Straße auch weiterhin eine stärkere Bedeutung im Umleitungskonzept bekommen kann.

Zusammen mit den vorgesehenen Maßnahmen Karlstal / Gaardener Ring / Werftstraße

(Drs. 0448/2022) und der bereits beschlossenen Querungsstelle in der Werftstraße

(Drs. 0325/2022) kann diese Maßnahme zusätzlich einen deutlich erkennbaren Impuls für die Mobilitätswende auf dem Ostufer und insbesondere für Gaarden erzeugen und darüber hinaus dem in jüngster Vergangenheit vielfach beschriebenen Nachholbedarf bezüglich eines attraktiven Radverkehrsnetzes auf dem Ostufer nachkommen.

Der Ortsbeirat Gaarden hat der Übergangsmaßnahme Radfahrstreifen im März 2022 einstimmig zugestimmt.

Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhält der Ortsbeirat Gaarden zur Kenntnis.

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

Doris Grondke

Stadträtin