Antrag:

Folgende Handlungsempfehlungen aus der 7. Sitzung der Kommission für Historische

Stadtmarkierungen am 29.3.2021 werden beschlossen:

1. Die Errichtung einer Informationsstele im Kontext des Möllner Brandanschlages und dessen Opfer auf dem Bahide-Arslan-Platz in Kiel-Gaarden.

2. Die Errichtung einer Informationsstele in Erinnerung an die Anführer des Matrosenaufstandes Lothar Popp und Karl Artelt und den Beginn der Demokratie an geeigneter Stelle im Bereich der Kreuzung Brunswiker Straße/Feldstraße.                           

Begründung:

Zu 1.:

Informationsstele Bahide-Arslan-Platz

Beschluss des Kulturausschusses am 25.02.2020

Positives Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen am 29.03.2022

Der Verwaltung liegt der Beschluss des Kulturausschusses zur Realisierung einer Informationsstele auf dem Bahide-Arslan-Platz vor, welcher auf einen Antrag des Ortsbeirates Gaarden zurückgeht (Drs. 0148/2020). Darin heißt es „eine Stele auf dem Bahide-Arslan-Platz sollte in die Liste der Stelen für besondere Erinnerungsorte aufgenommen werden. Der Text der Stele soll einerseits den Anlass für die Benennung des Platzes erläutern, andererseits das Kunstwerk erläutern.“

Nach den Grundsätzen und Verfahren bei Straßenbenennung und Historischen Stadtmarkierungen in Kiel[1] ist ein Beschluss von Kultur- sowie Bauausschuss notwendig, der mit dieser Vorlage angestrebt wird.

Die Kommission einigte sich auf folgende Handlungsempfehlung:

Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen spricht sich für die Realisierung einer Informationsstele auf dem Bahide-Arslan-Platz aus, die den Anlass der Benennung des Platzes sowie das Kunstwerk erläutert.

Zu 2.: 

Platzbenennung und Informationsstele zur Erinnerung an die Anführer des Matrosenaufstandes

auf Vorschlag des Initiativkreises zum Kieler Matrosenaufstand

Positives Votum der Kommission für Historische Stadtmarkierungen am 29.03.2022:

Der Verwaltung liegt ein Vorschlag des Initiativkreises zum Kieler Matrosenaufstand vor, die beiden Anführer des Austandes, Lothar Popp und Karl Artelt, im Kieler Stadtbild zu würdigen.

Konkret wird vorgeschlagen, die Wiese und evtl. Teile des Parkplatzes an der Kreuzung Brunswiker Straße, Feldstraße und Blocksberg als Popp-Artelt-Platz oder Lothar-Popp-und-Karl-Artelt-Platz zu benennen. Weiter soll eine Informationsstele aufgestellt werden, die die Ereignisse des 3. November 1918 vor Ort und die Rolle der beiden Akteure Popp und Artelt näher erläutert.

Die Kommission einigte sich auf folgende Handlungsempfehlung:

Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen entspricht dem Wunsch einer Platzbenennung nach Popp und Artelt an angegebenem Ort nicht. Gleichzeitig empfiehlt sie die Realisierung einer Informationsstele im Bereich der historischen Ereignisse an der Kreuzung Brunswiker Straße, Feldstraße.

Trotz unstrittiger Verdienste im Rahmen des Matrosenaufstandes lässt die gesamtheitliche Betrachtung der historischen Persönlichkeit Karl Artels und damit auch sein späteres Wirken als Funktionär in der DDR, eine Ehrung in Form einer Straßen- oder Platzbenennung nicht zu (vgl. „Grundsätze und Verfahren bei Straßenbenennungen und Historischen Stadtmarkierungen in Kiel, 7.1ff[2]). Eine Informationsstele bietet hingegen Raum, historische Persönlichkeiten umfänglicher darzustellen und damit die Möglichkeit, sie mit den jeweilig relevanten historischen Ereignissen sinnvoll zu verknüpfen.

Zudem ergab eine Prüfung des vorgeschlagenen Ortes, dass dieser nicht den Kriterien eines Platzes entspricht und eine grundlegende Umgestaltung mit hohen finanziellen Investitionen verbunden wäre.

Der Ortsbeirat Kiel-Mitte hat die Handlungsempfehlung der Kommission einstimmig befürwortet (Anlage 1).

Renate Treutel

Bürgermeisterin

[1]Einsehbar unter: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/kieler_strassenlexikon.php

[2] Einsehbar unter: https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/stadtgeschichte/kieler_strassenlexikon.php