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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 1106/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Der süstlich an der Kreuzung Faulstraße und Küterstraße gelegene Platz erhält den Namen:

 

Lotti-Huber-Platz

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Der Verwaltung liegt ein Vorschlag aus der Kommission für Historische Stadtmarkierungen vor, die 16.10.1912 in Kiel geborene und von den Nationalsozialisten verfolgte Künstlerin Lotti Huber durch eine Platzbenennung Ecke Faulstraße/Küterstraße zu würdigen.

 

Die Kommission für Historische Stadtmarkierungen spricht sich auch mit Blick auf die am 17.03.2022 von der Ratsversammlung beschlossene Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Kiel (Drs. 0050/2022) für die Ehrung der jüdischen Künstlerin Lotti Huber durch die vorgeschlagene Platzbenennung aus.

 

Der Ortsbeirat Mitte hat dem Vorhaben in der 371. Sitzung am 17.01.2023 zugestimmt.


Neben ihrem lebenslangen künstlerischen Schaffen als Schauspielerin und Tänzerin sind ihre autobiografischen Romane bis heute im kulturellen Gedächtnis verankert.
Mit ihrer Heimatstadt Kiel lassen sich einerseits eine glückliche Kindheit sowie die ersten Berührungen mit Tanz und Theater, andererseits erste Erfahrungen mit antisemitischen Anfeindungen verknüpfen. Nach dem Abitur am Oberlyzeum (heute Käthe-Kollwitz-Schule) ging sie mit ihrem Lebenspartner Hillert Lueken, dem Sohn des ehemaligen Kieler Oberbürgermeisters Emil Lueken, nach Berlin. Hillert Lueken wurde 1937 von den Nationalsozialisten wegen „Rassenschande“ verhaftet und ermordet. Sie selbst wurde als Jüdin in das Konzentrationslager Moringen und nach dessen Auflösung ins Konzentrationslager Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil. Bis zu ihrem Tode am 31.05.1998 in Berlin wirkte sie als Künstlerin und Chronistin ihrer Zeit.

 

 

In Kiel erinnert das Senioren- und Therapiezentrum ‚Lotti-Huber-Haus‘ in der Saarbrückenstraße 48 an die Künstlerin.

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt

 

 

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Anlagen

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