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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0188/2023

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Errichtung einer Außenstelle der Theodor-Storm-Schule im ehemaligen Gebäude der Adolf-Reichwein-Schule im Stadtteil Neumühlen-Dietrichsdorf zum Schuljahresbeginn 2024/2025

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Historie:

Die Historie, welche diesem Antrag zugrunde liegt, kann der beigefügten Anlage 1 entnommen werden.

 

Aufgrund des hohen Raumbedarfs an Kieler Schulen wurde schon 2020 mit der Priorisierung von Schulbaumaßnahmen durch Anpassungen des Schulbauprogramms 2013-2018 und

des Bauprogramms der Immobilienwirtschaft (Drs. 0042/2020) die grundsätzliche Wiederherstellung der dauerhaften Nutzbarkeit der ehemaligen Adolf-Reichwein-Schule für schulische Zwecke beschlossen.

 

Da sich die bestehende Gebäudestruktur am geeignetsten für den Sekundarbereich erweist und sich im Stadtgebiet des Kieler Ostufers durch ständige Wohnraumnachverdichtungen und die Entstehung zusätzlicher Baugebiete ein hoher Handlungsbedarf auch für den weiterführenden Schulbereich abzeichnete, wurde die Immobilienwirtschaft mit einer entsprechenden Planung und Umsetzung beauftragt. In der Konkretisierung der Planung soll in diesem Gebäude dauerhaft eine Außenstelle der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule entstehen. In den Planungsprozess waren die Schulaufsicht sowie die Schulgemeinschaft im Vorfeld vollumfänglich eingebunden.

 

Die Bildung einer Außenstelle geht immer, so wie andere größere Vorhaben auch, mit der Entwicklung und Festlegung von pädagogischen und räumlichen Abhängigkeiten, Zusammenhängen aber auch Notwendigkeiten einher. Diese galt es zunächst, gemeinsam mit den beteiligten Akteuren zu eruieren, zu definieren und so aufzuarbeiten, dass der Selbstverwaltung der Sachverhalt mit all seinen Facetten vollumfänglich zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann.

 

 

 

 

Die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule ist eine Gemeinschaftsschule mit Grundschulteil im Stadtteil Wellingdorf. Aktuell wird die Schule mit einem einzügigen Grundschulteil und einem vierzügigen Gemeinschaftsschulteil betrieben. Bereits im Schuljahr 2021/2022 hat die Schule im Primarbereich jedoch sechs, anstelle der eigentlich vier möglichen Klassen gebildet sowie zwei DaZ-Basiskurse aufgenommen. Die Notwendigkeit für die Beschulung von DaZ-Basiskursen ist im Stadtteil zwingend, die Schule stellt sich dieser Herausforderung schon seit Jahren, obwohl die beengte räumliche Situation einen erheblichen organisatorischen Aufwand nach sich zieht.

 

Laut Auswertung der vorliegenden Bevölkerungsprognose 2020 2029 für den Einzugsbereich der Theodor-Storm-Schule wird der Grundschulbereich ab dem Schuljahr 2022/2023 dauerhaft auf zwei Züge anwachsen (siehe nachfolgende Grafik). Dies hat sich mit Veröffentlichung der Anmeldezahlen der Erstklässler*innen für das Schuljahr 2022/2023 bestätigt und setzt sich zum Schuljahr 2023/2024 fort. Hinzu kommt der sich durch die steigenden Schüler*innenzahlen ergebende Bedarf an zusätzlichen Klassen, wie bspw. DaZ-Basiskursen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sekundarstufe der Gemeinschaftsschule läuft seit Jahren stabil vierzügig mit 24 Klassen. Hinzu kommt hier der dauerhafte Bedarf an DaZ-Basiskursen im Sekundarbereich sowie flexiblen Übergangsklassen ab Jahrgangsstufe 8, welche drei Jahre dauern und die Schüler*innen auf den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss vorbereiten sollen (Flex-Klassen).

 

Das Raumprogramm gemäß der aktuell geltenden Raumprogrammstandards (Drs.0708/2012) wurde zunächst für die derzeitige bauliche Zügigkeit (Grundschulbereich einzügig, Gemeinschaftsschulbereich vierzügig) erstellt. Danach hat die Schule einen Raumfehlbedarf von ca. 550 m² am Schulstandort Danziger Straße.

 

Unter Berücksichtigung der Schulentwicklung im Grundschulbereich, also der notwendigen und damit dauerhaften Erweiterung von Ein- auf Zweizügigkeit, erhöht sich der Fehlbedarf um ca. 460 m² auf insgesamt 1.010 m², da weitere Klassenräume, Differenzierungsflächen sowie Betreuungs- und Mensafläche benötigt werden.

 

Um die Situation am Schulstandort möglichst zügig, nachhaltig und unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit zu entspannen und somit die Lern- und Lehrbedingungen für die Schüler*innen und das an Schule tätige Personal deutlich zu verbessern, wurden im Rahmen der Schulentwicklungsplanung verschiedene Optionen geprüft. In dem Abwägungsprozess wurde unter Berücksichtigung aller bisher genannter Faktoren und unter Beteiligung der Schulleitung und der Schulaufsicht die Außenstellenlösung als optimale Lösung entwickelt, da sie die zuvor genannten Kriterien vollumfänglich erfüllt.

 

In Abstimmung mit der Schule wurde in der Folge eine Konzeption der Außenstelle entwickelt und ein entsprechendes Raumprogramm erstellt. Ziel der Außenstellenlösung soll sein, die älteren Jahrgänge (ab Klasse 9) in der Außenstelle zu beschulen, um eine altersgerechte Aufteilung zu erreichen.

Die Schüler*innen im Primarbereich sowie im Sekundarbereich bis Klasse 8 werden weiterhin an der Hauptstelle unterrichtet.

Den älteren Schüler*innen wird in der Außenstelle eine erste Loslösung vom Hauptstandort der Schule ermöglicht, auch um eine optimale Vorbereitung auf den Einstieg ins Berufsleben zu erreichen.

 

umlich ist es möglich, dass alle erforderlichen Unterrichts- und Verwaltungsräume ab der Jahrgangsstufe 9 zuzüglich der erforderlichen Flex-Klassen in der Außenstelle untergebracht werden können. Konkret entstehen in der Außenstelle für voraussichtlich ca. 300 Schüler*innen 13 Klassenräume mit Differenzierungsflächen, zwei Übungsräume für Naturwissenschaften mit Vorbereitung und Sammlung, ein neuer Werkbereich im ehemaligen Hausmeisterhaus, ein eigenständiger Verwaltungsbereich mit Lehrer*innenzimmer, eine Mensa und Räume für das Berufscoaching.

 

Die Mensa wird so hergerichtet und ausgestattet, dass sie neben der Mittagsversorgung eine hohe Aufenthaltsqualität auch für die Pausennutzung und Freizeitgestaltung bietet.

r das Unterrichtsfach Verbraucherbildung wird die Lehrküche im Gebäude der Andreas-Gayk-Schule genutzt.

 

Sportflächen stehen im Bereich der Außenstelle teilweise in der Sporthalle der Adolf-Reichwein-Grundschule zur Verfügung. Der Sportunterricht, welcher die Hallenkapazitäten im Bereich der Außenstelle übersteigt, kann am Hauptstandort Danziger Straße durchgeführt werden, da dort ausreichend Hallenkapazitäten zur Verfügung stehen. Die organisatorische Umsetzung, beispielsweise mittels eines Shuttleverkehrs, wird rechtzeitig erfolgen.

 

Aufgrund dieser Verlagerung der älteren Jahrgänge lässt sich auch das Raumprogramm für die verbleibenden Nutzungen am Hauptstandort Danziger Straße (gesamter Grundschulbereich und Gemeinschaftsschulbereich bis Klasse 8) erfüllen. Hierfür sind bauliche Umbauten und Nutzungsänderungen im Bestand notwendig, die Immobilienwirtschaft ist bereits über die Anforderungen informiert.

 

Die Ausführung der Umbaumaßnahmen ist ab den Osterferien 2024 geplant, um auch am Hauptstandort mit allen erforderlichen Räumen für den Schul- und Ganztagsbetrieb ins Schuljahr 2024/2025 starten zu können.

 

Durch die dann zur Verfügung stehenden Flächen kann auch ein Ausbau der Grundschulbetreuung, unter der Beachtung der Einführung des Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter, erfolgen. Es ist geplant, eine verlässliche Grundschulbetreuung und ein offenes Ganztagsangebot für die Klassen 5-8 am Standort Danziger Straße sowie auch für die Außenstelle ab dem Schuljahr 2024/25 neu auszuschreiben und dort zu installieren.

 

Neben den räumlichen Voraussetzungen müssen zum organisatorischen Gelingen der dauerhaften Einrichtung der Außenstelle weitere Voraussetzungen erfüllt sein:

 

Hierzu bedarf es der bedarfsgerechten Besetzung des Schulsekretariats der Außenstelle.  Nach Einschätzung der Schulleitung wäre hierfür eine Aufstockung um insgesamt 8,5 Stunden der bereits an der Theodor-Storm-Schule beschäftigten Sekretär*innen ausreichend. Diese Stundenanteile müssten bei der Stellenplanung 2024 entsprechend berücksichtigt werden.

Auch ein*e Schulsozialarbeiter*in muss dauerhaft in der Außenstelle erreichbar sein, hierfür wird eine zusätzliche Stelle bei der Stellenplanung 2024 beantragt.

 

Der Schulbetrieb der Außenstelle soll zum Schuljahresbeginn 2024 starten.

 

Eine Information der Elternvertretungen und der Schulgemeinschaft der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule seitens der Schulleitung ist erfolgt, beide Gremien befürworten die Errichtung einer dauerhaften Außenstelle.

 

Mit der Errichtung einer dauerhaften Außenstelle können zusätzliche, notwendige Schulplätze im Kieler Ostuferbereich geschaffen werden, da durch die Auslagerung der benannten Klassen im Gemeinschaftsschulbereich für den Grundschulbereich der Theodor-Storm-Schule am Standort Danziger Straße die erforderliche Erhöhung auf zwei Züge erreicht wird. Somit ist die Versorgung der Grundschulkinder wohnortnah entsprechend der Maßgabe „Kurze Beine-kurze Wege“ nachhaltig und zukunftsgerichtet gesichert. Gleichzeitig kann der gesamte Raum-Fehlbedarf der Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule ohne Erweiterungsbauten gedeckt werden.

 

Im Ergebnis können für die Theodor-Storm-Schule an beiden Standorten die notwendigen räumlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Sicherstellung der Beschulung, aber auch der Verbesserung von qualitativ hochwertigen, bildungsfördernden und nachhaltigen Lern- und Lehrbedingungen unter Berücksichtigung einer zeitgemäßen digitalen Ausstattung für die Schüler*innen und die an Schule Beschäftigten zu erreichen. Besonders hervorzuheben ist, dass dies lediglich durch Umorganisationen erreicht und ein Erweiterungsbau eingespart werden kann.

 

Die Baukosten für die Außenstelle belaufen sich auf insgesamt 6,7 Mio. € und waren bzw. sind in den Haushaltsjahren 2022 bis 2025 eingeplant. Für die Innenausstattung sind insgesamt 1,36 Mio. € geplant, welche zum größten Teil im Haushaltsjahr 2024 eingeplant sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einem nächsten Schritt werden die organisatorischen und formalen Prozesse angestoßen, wie die Einholung der Stellungnahme der Elternvertretung, die Beantragung der Genehmigung beim Ministerium für allgemeine und berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, etc. 

 

 

 

Renate Treutel

rgermeisterin

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Anlagen

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