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ALLRIS - Drucksache

Interfraktioneller Antrag - 0194/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Verwaltung wird gebeten darzulegen, unter welchen Voraussetzungen und Kriterien Baumfällungen sowie größere Forst- oder größere Grünarbeiten vorgenommen werden. Dabei sollen bei zukünftigen Maßnahmen insbesondere der Klima- sowie der Artenschutz eine zentrale Rolle spielen und deutlich stärker berücksichtigt werden.

 

Um mehr Transparenz zu schaffen und bereits im Vorfeld von Maßnahmen auch die Hintergründe zu kommunizieren, sollen Baumfällarbeiten und großflächige Grünarbeiten, die durch starke Bodenbearbeitung oder intensive Heckenrückschnitte auffallen, analog zur Baustellenplanung („Wo wird 2021 überall gebaut?“) auf der Homepage der LH Kiel veröffentlicht werden.

 

Die Veröffentlichung soll neben Ort und geplanter Zeit der Arbeiten auch die naturschutzfachlichen, grünpflegerischen oder baubedingten Hintergründe enthalten.

 

Soweit datenschutzrechtlich möglich sollen auf diese Weise auch Baumfällungen auf nichtstädtischen Flächen angekündigt werden, soweit die Stadt darüber informiert ist. Neben Flächen von Privatpersonen sind dort vor allem Flächen der Bahn, der Landes- und Bundesstraßenverwaltung oder anderer öffentlicher Träger zu nennen.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Wald ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel. Er wirkt sowohl global als auch lokal im städtischen Bereich, indem er der Verbesserung des innerstädtischen Klimas dient sowie Kohlenstoff langfristig speichert. Bürger*innen und Besucher*innen der Stadt Kiel nutzen ihn zur Naherholung und Freizeitgestaltung. Wichtigstes Argument für einen intakten Wald bleibt aber der Wert des Waldes als schützenswerter Lebensraum für Flora und Fauna. Knicks und Baumgruppen mit dichtem Unterholz bieten vielen Arten zudem Deckung und sind als Nistplätze r Vögel unverzichtbar. 

Zu berücksichtigen ist auch, dass die zusammenhängenden Grünflächen in Kiel immer stärker zurückgehen und kleinere Flächen immer größere Bedeutung gewinnen. Umso wichtiger ist es, in die bestehenden Naturräume Kiels nur soweit einzugreifen, wie es unbedingt notwendig ist. Hinsichtlich der Artenzusammensetzung ist darauf zu achten, dass einheimische Gehölze den Bestand prägen.

 

Deswegen sollten alle Eingriffe gut überlegt sein und die Abwägung aus Schutz und gewünschter Nutzung muss immer zuerst aus dem Blickwinkel des Klima- und Naturschutzes erfolgen.

 

Bei der Beantwortung der Frage wird darum gebeten, insbesondere auch auf folgende Fragestellungen einzugehen und die im Januar/Februar erfolgten Rodungsarbeiten zu erläutern:

 

- Auf welche Beschlusslage werden Eingriffe zur Herstellung von Sichtachsen zurückgeführt?

- Wer ordnet Eingriffe an und gibt es vorher gemäß dem Beschluss zum Climate Emergency eine Abwägung zwischen Klimaschutz und Rodung der Bäume?

- Werden bei großflächigen Rodungsarbeiten Waldstücke entwidmet?

- Wenn Waldstück entwidmet werden, müsste ein Ausgleich gemäß Waldgesetz im Verhältnis 1:2 durchgeführt worden sein. Wurde das bei den Arbeiten im Januar/Februar gemacht und wenn ja, wo befindet sich der Ausgleich?

 

 

gez. Axel Schnorrenberg    f.d.R.

SPD-Ratsfraktion

 

 

gez. Ratsherr Arne Stenger    f.d.R.

Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

 

 

gez. Dirk Becker     f.d.R.

FDP-Ratsfraktion

 

 

gez. Hans Wischmann    f.d.R.

Ratsfraktion DIE FRAKTION

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