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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0469/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Anlass:

 

Der Bauausschuss hat in seiner Sitzung vom 04.02.2021 mit dem Änderungsantrag zur Drs. 0896/2020 „Verbesserung der Situation Fahrradstraße Rendsburger Landstraße“ die Verwaltung mit der Organisation eines Werkstatt- oder Workshopverfahrens mit den Betroffenen (Gewerbetreibende, Anwohner*innen, Ortsbeiräte, Fahrradforum) beauftragt, um gemeinsam zu erarbeiten, welche Maßnahmen nach dem Ende der Baustelle umgesetzt werden können, um den Radverkehr zu stärken, ohne die Gewerbebetriebe dabei in ihrer Existenz zu gefährden. Die Ergebnisse der Bürger*innenbeteiligung wurden dem Bauausschuss am 05.08.2021 in einer Geschäftlichen Mitteilung (Drs. 0618/2021) vorgelegt. Gleichzeitig hat der Bauausschuss dem Antrag der Umsetzung der Vorzugsvariante 4 „Ausfahrt aus der Rendsburger Landstraße in Richtung Winterbeker Weg“ zur Verbesserung der Situation Fahrradstraße Rendsburger Landstraße zugestimmt (Drs. 0617/2021).

 

Ende November 2021 wurden die für die Änderung der Fahrbeziehungen notwendigen Anpassungen der Beschilderung und Markierung zunächst als Verkehrsversuch (nach § 45 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6, 2. Halbsatz StVO) umgesetzt.

 

Beobachtungszeitraum und Auswertung

 

Der Verkehrsversuch in der Fahrradstraße Rendsburger Landstraße mit den Änderungen der Fahrbeziehungen an der Kreuzung Rendsburger Landstraße/Wulfsbrook/Winterbeker Weg war für ein halbes Jahr vom 23.11.2021 bis zum 31.05.2022 angesetzt. In dieser Zeit fanden mehrere Termine zu unterschiedlichen Tageszeiten mit Vertreter*innen von Polizei, Straßenverkehrsbehörde und Tiefbauamt statt, um die Auswirkungen des Verkehrsversuchs zu bewerten. Darüber hinaus wurden während des Beobachtungszeitraums die Gewerbetreibenden direkt angeschrieben und rger*innen hatten die Möglichkeit, ebenfalls ihre Erfahrungen an die Verwaltung und/oder den Ortsbeirat weiterzugeben.

 

Aus Sicht der Verwaltung konnte festgestellt werden, dass die durch die Änderung der Fahrbeziehungen erhoffte Wirkung zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs erreicht wurde. So konnte der Kfz-Verkehr von 3.300 Kfz/24 h (2016) auf 1.050 Kfz/24 h um 2/3 reduziert werden. Die sich daraus ergebenden positiven Effekte wie weniger Verkehrslärm und Erhöhung der Verkehrssicherheit spiegeln sich auch in der durchweg positiven Resonanz von Anwohner*innen wider. Anhand der durchgeführten Verkehrserhebungen konnten Verkehrsverlagerungen auf den Winterbeker Weg, der Hamburger Chaussee und dem Wulfsbrook festgestellt werden, wobei der Verkehr grundsätzlich verkehrssicher abgewickelt werden konnte. Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass immer mehr Menschen auf das Rad umgestiegen sind. In der Rendsburger Landstraße konnte dabei sogar eine Verdoppelung des Radverkehrsaufkommens von 2016 bis jetzt festgestellt werden. Dabei wird die Steigerung der Attraktivität durch die Reduzierung des Durchgangsverkehrs neben der Nähe zur Veloroute 10 sicherlich auch eine Rolle gespielt haben.

 

Als verkehrliches Problem wurden von Bürger*innen Verkehrsbehinderungen an der Einmündung zur Christianistraße durch Wendemanöver und das Ignorieren des Rechtsfahrgebots benannt. Beide Probleme konnten durch eigene Beobachtungen bestätigt werden, haben allerdings mit der Dauer des Verkehrsversuchs spürbar abgenommen.

 

Von den Gewerbetreibenden wurden folgende Punkte benannt:

 

  • teilweise nicht erklärbare Umsatzeinbußen,
  • vereinzelte Beschwerden von Kund*innen, die den Umweg nicht fahren möchten, und
  • schlechte Befahrbarkeit der Waldwiesenstraße.

 


Beteiligung:

 

Die Ergebnisse der Auswertung wurden am 17.05.2022 im Ortsbeirat Hassee/Vieburg vorgestellt. Nach einer regen Diskussion hat sich der Ortsbeirat einstimmig r eine dauerhafte Umsetzung der Änderung der Fahrbeziehungen ausgesprochen.

 

Weiteres Vorgehen

 

Da sich die im Rahmen des Verkehrsversuchs erprobten Maßnahmen bewährt haben, die Ziele erreicht wurden und keine negativen Aspekte festgestellt wurden, die gegen eine dauerhafte Änderung der Fahrbeziehung sprechen, endete der Verkehrsversuch zum 01.06.2022 mit der Beibehaltung der erprobten Anpassungen. Damit es zukünftig nicht mehr so einfach sein soll, das Rechtsabbiegegebot in Richtung Winterbeker Weg zu umgehen, ist es sinnvoll, den Knotenpunkt baulich anzupassen. Hierfür bietet sich die anstehende Erneuerung der Brücke über die Bahngleise im Winterbeker Weg an, welche derzeit für 2025/26 vorgesehen ist. Vorab sollen noch die Helgolandstraße und der Wulfsbrook ausgebaut werden.

 

r die Gewerbetreibenden befindet man sich ebenfalls schon im Austausch, um punktuelle Verbesserungen zu erreichen. So ist die Schaffung von Kurzzeitparkplätzen und Fahrradabstellmöglichkeiten bereits in Planung. Darüber hinaus ist die Ausschilderung von Parkverboten denkbar, wo es aus zur besseren Abwicklung des Verkehrs notwendig ist.

 

Eine Kopie dieser Geschäftlichen Mitteilung erhält der OBR Hasse/Vieburg zur Kenntnis.

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

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Anlagen

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