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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0182/2023

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Viele Kieler Schulen berichteten bei verschiedenen Anlässen über eine unzureichende Abfalltrennung. Dies umfasst sowohl eine ungenügende Ausstattung mit Abfallsammelbehältnissen als auch eine unsachgemäße Abfalltrennung und fehlende Sensibilisierung bei den verschiedenen Akteur*innen an den Schulen.

 

Die Sicherstellung einer korrekten Abfalltrennung in den Schulgebäuden ist Ziel von zwei im Zero Waste-Konzept der Landeshauptstadt Kiel verankerten Maßnahmen (vgl. Drs. 0640/2020, S. 85/121, Maßnahme BE-003: Mülltrennnung in allen Klassenräumen und Maßnahme BE-009: Überprüfung aller Schulen auf ausreichend vorhandene Sammelcontainer und ggf. Ausstattung aller Schulen mit entsprechenden Sammelcontainern sowie Aufklärung von Reinigungspersonal und/oder Hausmeister*innnen zur getrennten Entsorgung).

Eine funktionierende Abfalltrennung an den Kieler Schulen stellt die Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Recyclingprozess dar. Fehlwürfe in den einzelnen Abfallfraktionen werden durch Aufklärung und Trennmöglichkeiten minimiert und die Restabfallmenge sinkt. Die korrekte Abfalltrennung an Schulen trägt außerdem in erheblichem Maße zur Sensibilisierung der Schüler*innen und allen weiteren Beteiligten für den Ressourcenschutz bei. Sie ist somit Grundvoraussetzung für die Etablierung von Zero Waste-Schulen (vgl. Drs. 0640/2020, S.122, Maßnahme BE-004: Förderprogramm und Etablierung von Zero Waste-Schulen) in der Landeshauptstadt Kiel.

 

In einer Online-Umfrage wurden die Kieler Schulen gebeten, über die Abfalltrennung zu berichten. Etwa ein Viertel der 44 teilnehmenden Schulen berichtete, dass die Abfalltrennung nicht gut funktioniert und die Hälfte gab an, dass die Abfalltrennung nur zum Teil funktioniert. Bei knapp einem Viertel der befragten Schulen funktioniert die Abfalltrennung bereits gut und es sind ausreichend Abfalltrennsysteme vorhanden. In einer anschließenden Telefon-Umfrage der Schulen, die nicht an der Umfrage teilnahmen, sowie der Schulen, bei denen die Abfalltrennung nur zum Teil oder gar nicht funktioniert, wurde die Ausstattung der Schulen mit Abfalltrennungssystemen abgefragt. Das Ergebnis ist, dass bei der Mehrheit der Schulen Handlungsbedarf besteht. Dieser Handlungsbedarf bezieht sich zum einen auf eine fehlende Ausstattung mit Abfalltrennungssystemen und zum anderen auf eine stärkere Sensibilisierung aller Beteiligten. In der Umfrage konnten 13 Kieler Schulen identifiziert werden, die Bedarf nach weiteren Behältnissen für die getrennte Abfallsammlung haben. Die Bewusstseinsbildung hingegen kann bei allen Kieler Schulen verbessert werden.

 

 

Ausstattung der Schulen mit Abfalltrennungssystemen

Die Ausstattung mit Abfalltrennungssystemen in den Klassenräumen liegt nicht in der Zuständigkeit der Immobilienwirtschaft, da diese lediglich die Ausstattung in den Laubengängen und auf den Schulhöfen übernimmt. Grundsätzlich gehören Abfallbehälter in den Klassenräumen zu den Ausstattungsgegenständen und sind daher aus dem Schulbudget zu finanzieren. Einige Schulen haben im Rahmen der eigenverantwortlichen Schwerpunktsetzung bereits Abfallsammelbehältnissen aus dem Schulbudget angeschafft. Bei der Abfalltrennung handelt es sich um einen verpflichtenden Sachverhalt, der im alltäglichen Handeln das Bewusstsein für den Ressourcenschutz aktiv verstärkt. Aufgrund von unterschiedlichen Problemen wie der bislang fehlenden finanziellen Unterstützungr diese spezielle Ausstattung, einer fehlenden einheitlichen Vorgehensweise und fehlender Sensibilisierung konnte dies jedoch bislang nicht ausreichend umgesetzt werden. Daher besteht dringender Handlungsbedarf. Ziel soll sein, zu sensibilisieren und die Kieler Schulen glichst flächendeckend mit Abfalltrennsystemen auszustatten und somit einen weiteren, erheblichen Beitrag zur Umsetzung des Zero Waste-Konzepts zu leisten.

 

Nach Rücksprache mit den 13 Schulen wünschen sich diese einen Pilot-Zeitraum, um entsprechende Abfallsysteme auszuprobieren. Da die Ausstattung mit Abfalltrennungssystemen mit hohen Anschaffungskosten verbunden ist und die korrekte Nutzung die Akzeptanz der Schulen erfordert, hat das Umweltschutzamt in Zusammenarbeit mit der Immobilienwirtschaft, dem Amt für Schulen und dem Abfallwirtschaftsbetrieb ein Pilotprojekt gestartet. Ziel ist es, die Schulen mit einer geringen Anzahl an Abfalltrennungssystemen auszustatten, um nachfolgend die Nutzung zu evaluieren. Hierfür wurden die Schulen in einer Bedarfsabfrage zunächst gebeten, sich ein Abfalltrennsystem auszusuchen, welches ihren Bedürfnissen entspricht. Die Kosten für das Pilotprojekt stehen im Zero Waste-Haushalt zur Verfügung. Die Trennsysteme, die sich bewährt haben, sollen im Anschluss an die Pilotphase jeweils auf die gesamte Schule ausgeweitet werden. Eine Ausstattung für weitere Schulen mit Bedarf nach Abfalltrennungssystemen wird nach dem Pilotprojekt geprüft.

 

Bewusstseinsbildung für eine korrekte Abfalltrennung

r die Gewährleistung einer korrekten Abfalltrennung sind alle beteiligten Akteur*innen für eine korrekte Abfalltrennung zu sensibilisieren. Dafür sollen Informationsmaterialien bereitgestellt werden und Schulungen für die Schüler*innen, das Reinigungspersonal, die Hausmeister*innen und interessierte Lehrkräfte angeboten werden. Damit soll die Bewusstseinsbildung r die Themen Abfallvermeidung und Wertstoffkreisläufe gestärkt werden, auch mit dem Ziel, dass dieses Wissen mit in die privaten Haushalte und Familien getragen wird und somit auch dort die Abfalltrennung verbessert wird. Diese Angebote sollen die Bewusstseinsbildung nachfolgend in allen Kieler Schulen erhöhen.

 

 

Anlage: Liste der Schulen mit Bedarf Abfalltrennungssysteme

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt

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Anlagen

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