Der Kieler Umweltwegweiser

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Klimaschutz

Der Klimaschutz spielt für die Landeshauptstadt Kiel eine zentrale Rolle. Seit 1995 ist Kiel Klimaschutzstadt und das Ziel für die Zukunft ist klar formuliert: Kiel soll so schnell wie möglich klimaneutral werden.

Grundlage für das Erreichen dieses Ziels ist der Masterplan 100% Klimaschutz. Bei der Erstellung wurden Einsparpotentiale für den Energieverbrauch und den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen identifiziert. Darüber hinaus enthält er eine Vielzahl an verschiedenen Klimaschutzmaßnahmen, um diese Potentiale zu nutzen.

Seit dem Ratsbeschluss zum „Climate Emergency“ im Mai 2019 hat der Klimaschutz noch höhere Priorität bekommen. Das Ziel der Klimaneutralität soll frühzeitiger erreicht werden, indem Maßnahmen zum Klimaschutz schneller umgesetzt werden.

Koordiniert werden die Aktivitäten vom Klimaschutz-Team, das Teil des Umweltschutzamtes ist. Es ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen rund um Klimaschutz in Kiel. Hier werden Maßnahmen aus dem Masterplan 100% Klimaschutz koordiniert, Ideen und Projekte unterstützt und Akteure miteinander ins Gespräch gebracht.

Was ist Klimaschutz und warum ist er überhaupt notwendig?

Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre es an der Erdoberfläche im Durchschnitt -18 Grad Celsius kalt, tatsächlich liegt die Oberflächentemperatur der Erde derzeit bei +15 Grad Celsius. Die Erdatmosphäre lässt die kurzwellige Sonnenstrahlung fast ungehindert in Richtung Erdoberfläche passieren. Die Erde erwärmt sich und strahlt ihrerseits Wärme ab. Die von der Erdoberfläche abgestrahlte Wärme hat eine größere Wellenlänge als das eingestrahlte Sonnenlicht und wird deshalb von einigen Spurengasen in der Erdatmosphäre absorbiert und wieder zur Erde zurückgestrahlt.

Bei den klimarelevanten Spurengasen handelt es sich im Wesentlichen um Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Ozon (O3) und Distickstoffoxid (N2O). Die Emissionen aus Landwirtschaft, Produktion, Verkehr und Energieverbrauch lassen die Konzentration an Spurengasen in der Erdatmosphäre ansteigen und verursachen so einen zusätzlichen Treibhauseffekt.

Vor allem der Anteil an Kohlendioxid und Methan ist seit der Industrialisierung stark gewachsen. Hierbei ist das Kohlendioxid mindestens zur Hälfte für den zusätzlichen Treibhauseffekt verantwortlich. Das Kohlendioxid wird bei der Verbrennung der fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle sowie bei der weltweiten Waldrodung freigesetzt. Zudem hat der Mensch mit den Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen (kurz FCKW genannt) neue, sehr treibhauswirksame Gase erzeugt und freigesetzt.

Für die Klimaforschung ist die Richtung klar, werden die vom Menschen verursachten Emissionen nicht drastisch reduziert, droht eine weitere Erwärmung der Erdoberfläche mit negativen Auswirkungen auf das Weltklima, z.B. droht der Anstieg der Meeresspiegel, die Ausweitung der Wüstengebiete und die Zunahme von Extremwetterlagen.