Theodor Storm

"AUF DER UNIVERSITÄT"

* 14. September 1817 in Husum
† 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen

Theodor Storm
Theodor Storm

„Mitten im Walde, im stillsten Sonnenschein“: So beschrieb der Schriftsteller Theodor Storm (1817-1888) diesen Ort im Düsternbrooker Gehölz. Hier lag die Waldwirtschaft „Sanssouci“, die Storm häufig besuchte, während er in Kiel zwischen 1838 und 1842 Jura studierte.

1862/1863 verfasste Storm die Novelle „Auf der Universität“ und machte Düsternbrook zum Hauptschauplatz. Im Mittelpunkt steht die schöne Näherin Lore Beauregard, die aus einfachen Verhältnissen stammt. Von Kindesbeinen an schwankt sie zwischen ihrer tiefen Sehnsucht nach Musik, Tanz und anderen Genüssen der feinen Gesellschaft und dem Wissen, sich für immer mit einem bescheidenen Leben zufrieden geben zu müssen.

Zeichnung von C. Ziesmer, in: Theodor Storm: Gesammelte Werke, Bd. 7, Ring-Verlag Hamburg, S. 91.
Zeichnung von C. Ziesmer,
in: Theodor Storm:
Gesammelte Werke, Bd. 7,
Ring-Verlag Hamburg, S. 91.

Als Lore sich von ihrem Verlobten verlassen glaubt, stürzt sie sich in den Strudel der derben studentischen Tanzvergnügen. In ihrer letzten dieser Ballnächte im „Sanssouci“ kommt sie zu der Überzeugung, dass sie ihren Platz im Leben verspielt hat, und sucht im Wasser der Förde den Tod.

Zu Storms Zeit lag „Sanssouci“ auf einer Anhöhe, von der sich heute keine Spur mehr findet. Drei Jahre, nachdem Storm sie in seiner Novelle verewigte, brannte die Waldwirtschaft nieder. Anschließend baute man hier in großem Umfang Kies ab. Der Gedenkstein wurde zum 100. Geburtstag Theodor Storms aufgestellt.

Zeichnung von H. v. Medvey, in: Theodor Storm: Zwei Novellen, Deutscher Literatur-Verlag, Hamburg 1947, S. 111.
Zeichnung von H. v. Medvey,
in: Theodor Storm: Zwei Novellen,
Deutscher Literatur-Verlag, Hamburg 1947, S. 111.
       

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Weitere Informationen

Theodor-Storm-Gesellschaft

Literaturmuseum "Theodor Storm"

Bildnachweise

Portrait Theodor Storm: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek

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