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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0490/2017

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Bei der Landeshauptstadt Kiel ist ein Betriebliches Mobilitätsmanagement zu etablieren und in 2017 mit den folgenden Aktionen zu starten:

 

1.      Das Angebot von Mobilitätsberatungsleistungen innerhalb der Landeshauptstadt Kiel sowie für Unternehmen und öffentliche Institutionen ist bekannt zu machen sowie

2.      eine für die Beschäftigten freiwillige Datenerhebung zum Mobilitätsverhalten der Beschäftigten sowie zur Fuhrparkorganisation städtischer Organisationseinheiten ist durchzuführen.

 

Mit der Etablierung des Betrieblichen Mobilitätsmanagements wird das Tiefbauamt beauftragt.

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Die Landeshauptstadt Kiel hat mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2008 (VEP) die Grundlagen für ein Mobilitäts- und Verkehrsmanagementsystem beschlossen (Drs. 1197/2008). Im VEP wird als Mittel zur Erreichung der Ziele die Einrichtung eines Betrieblichen Mobilitätsmanagements ausdrücklich genannt.

 

Aufbauend auf einer Analyse der Mobilität der Beschäftigten und der Betriebe werden dabei die jeweils zweckmäßigsten und wirksamsten Maßnahmen in den Betrieben abgestimmt und umgesetzt. Die Untersuchungstiefe ist vom Wirtschaftszweig, von der Betriebsgröße und von der betriebsspezifischen Aufgabenstellung abhängig. gliche Maßnahmen sind dann in den Betrieben das Aufstellen von Fahrradboxen, die Einführung eines Jobtickets oder die Beteiligung am Pendlerportal. […] [und] Vermittlung von Informationen über das Verkehrsangebot.“

 

Ca. 80 % des Verkehrsaufwandes [in Kiel, davon 74 % Selbstfahrer, 6 % Mitfahrer] werden mit dem Kfz absolviert. […] [Das sind] ca. 1,2 Millionen Kfz-Kilometer pro Jahr.

 

Um die Klimaschutzziele zu erfüllen (Beschluss Masterplan 100 % Klimaschutz, Drs. 0531/2015, Zwischenstand 0274/2017), wurde hier ein weiterer wesentlicher Ansatzpunkt festgestellt.

 

Folgende positive Wirkungen eines Betrieblichen Mobilitätsmanagements für Stadt, Verkehrsunternehmen, Mobilitätsanbieter, Einzelhandel, Betriebe und Beschäftigte sind zu erwarten:

- Verbesserung von Lärm- und Luftsituation sowie Verkehrsfluss im Straßenverkehr.

- Verkehrsunternehmen und andere Mobilitätsanbieter erzielen eine bessere Wirtschaftlichkeit durch verstärkte Nutzung z.B. des ÖPNV (z.B. Jobticket).

- Beschäftigte in den Betrieben sparen Fahrtkosten und tun etwas für die Gesundheit.

- Betriebe haben gesündere Mitarbeiter, die sich mehr bewegen und weniger krank sind.

- Betriebe benötigen weniger Kfz-Stellplätze, d. h. sparen Investitionskosten und Unterhaltung.

 

Ebensolches findet sich in den Empfehlungen des Deutschen Städtetages 2010 zum Mobilitätsmanagement mit den Schwerpunkten: „Information der Mitarbeiter, Parkraumumgestaltung, Förderung der Fahrradmobilität und ÖPNV-Nutzung, Fahrgemeinschaftsförderung/Pendlerportale sowie Fuhrpark- und Transportmanagement“.

 

Als Startveranstaltung für die Etablierung eines Betrieblichen Mobilitätsmanagements bei der Landeshauptstadt wird die Verwaltung am 03.07.2017 einen „Aktionstag Mobilität“ veranstalten.

Ziel des Aktionstages ist die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für gesunde und umweltfreundliche Arbeits- und Dienstwege. Die Durchführung des Mobilitätstages wird unterstützt vom Autoclub Europa e. V. und im Rahmen des Projektes „Gute Wege“ vom Bundesumweltministerium gefördert.

 

An diesem Tag sollen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfassend über gute Arbeitswege informieren und Alternativen zum eigenen Pkw testen können. Probefahrten mit Pedelecs und Falträdern werden ebenso angeboten, wie Informationen über den öffentlichen Nahverkehr und darüber hinaus gehende Mobilitätsdienstleistungen. Eine Arbeitswegberatung soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei unterstützen, den individuell besten Weg von der Haustür ins Büro zu finden.

 

Der Mobilitätstag soll am Montag, 3. Juli 2017 von 10 bis 15 Uhr im und vor dem Ratssaal des Rathauses sowie auf dem Parkplatz Waisenhofstraße stattfinden.

 

Die Verwaltung schlägt folgende Maßnahmen zur Etablierung eines Betrieblichen Mobilitätsmanagements bei der Landeshauptstadt Kiel vor:

 

  1. Bekanntmachung des Angebots von Mobilitätsberatungsleistungen innerhalb der Landeshauptstadt Kiel sowie für Unternehmen und öffentliche Institutionen:

    Das Betriebliche Mobilitätsmanagement der Landeshauptstadt Kiel soll städtische Ämter, Unternehmen und öffentliche Institutionen bei der Optimierung der Dienstmobilität unterstützen sowie durch Information der Beschäftigten zur Verbesserung der Arbeitswege beitragen.

    Bei der Landeshauptstadt Kiel sollen u. a. neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Dezernate zum Thema Dienstmobilität und Arbeitsweg informiert und beraten werden.

 

  1. Eine für die Beschäftigten freiwillige Datenerhebung zum Mobilitätsverhalten der Beschäftigten sowie zur Fuhrparkorganisation städtischer Organi­sa­tionseinheiten ist zur Analyse des Ist-Zustandes durchzuführen.

 

Es wird mittels Auskunftsersuchen und Interviews der Mobilitätsbedarf der Beschäftigten und der Organisationseinheiten ermittelt und anonym ausgewertet. Die Daten werden ohne Personenbezug erfasst. Es werden Ideen und Kritik zu Mobilitätsangeboten gesammelt und in die weiteren Handlungsstrategien einbezogen.

 

 

Um Zustimmung zum Antrag wird gebeten.

 

In Vertretung

 

 

 

Gerwin Stöcken

Stadtrat

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