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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0837/2018

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

1.)    Die Verwaltung wird beauftragt, eine Entwicklungsexpertise zu vergeben, die ein organisatorisches Umsetzungsmodell zur Verwirklichung des anspruchsvollen Nutzungskonzeptes (Beschluss zur Drs.-Nr. 0439/2018) zum Ergebnis hat. Dies soll unter der Einbeziehung der Öffentlichkeit und insbesondere von an der baulichen Umsetzung Interessierten geschehen.

Bestandteil der Expertise ist auch die Überprüfung des Struktur- und Nutzungskonzeptes hinsichtlich seiner immobilienwirtschaftlichen Machbarkeit.

2.)    Die erforderlichen Planungsmittel in Höhe von 60.000 € werden freigegeben.

 

Anlass:

Mit dem Beschluss der Ratsversammlung vom 17. Mai 2018 zum Struktur- und Nutzungskonzept (Drs.-Nr. 0439/2018) hat die Stadt Kiel die Zielkonzeption zur Umnutzung des Areals der Marinetechnikschule bestimmt und die Verwaltung beauftragt, den Erwerb der Liegenschaft im Rahmen der Erstzugriffsoption vorzunehmen. Mit Schreiben vom 30. Juli 2018 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das Konzept als Grundlage für die kooperative Grundstücks- und Gebäudewertermittlung akzeptiert.

Bereits in der damaligen Vorlage wurde die Notwendigkeit r ein organisatorisches wie finanzielles Umsetzungsmodell gesehen, um einerseits die bislang geplanten Qualitäten wie Inklusion, Gestaltung und Nutzungsvielfalt zu sichern und andererseits auch die vollständige Entwicklung des Areals zu garantieren.

 

Ablauf der Erstellung der Entwicklungsexpertise:

Im Rahmen einer Preisumfrage ist ein erfahrener Immobilien- und Projektentwickler zu finden, der selbst am Markt agiert und aktuell auch ähnliche Vorhaben realisiert, also ein hoher Praxisbezug gegeben ist.

 

Zu Beginn des Arbeitsprozesses (s. Anlage) soll der Auftragnehmer über Orientierungsinterviews mit lokalen Vorhabenträgern und Akteuren wie der Anschar Park GmbH oder Stadtteilinitiativen die vor Ort gemachten Erfahrungen bei Projektentwicklungen sammeln.

 

Über eine öffentliche Auftaktveranstaltung kann der Austausch über unterschiedliche Umsetzungsmodelle gesucht werden. Hierzu werden insbesondere auch die Immobilienmarktakteure aus Kiel und der Region eingeladen.

Gerade die bislang geführten Diskussionen mit der Bürgerschaft zeigen ein Spannungsfeld zwischen einer „marktüblichen“ Entwicklung durch späteren, konzeptgebundenen Abverkauf an die institutionalisierte Immobilienwirtschaft und einer kleinteiligen Vermarktungsstrategie, zum Beispiel an privat organisierte Baugemeinschaften auf:

  • Wie kann ein finanzierbarer Weg gefunden werden, ohne, dass unrentierliche Flächen brach liegen bleiben?
  • Soll die Stadt oder eine städtische Gesellschaft die Entwicklung, Erschließung, Bau und Vermarktung selbst vornehmen oder kann es gemischte Organisationsformen, sogenannte Öffentlich-Private-Partnerschaften geben, in denen öffentliche Hand und Dritte eine Organisationsform bilden und gemeinsam die Aufgaben der Entwicklung vornehmen?
  • Existieren weitere Modelle?
  • Welche Rolle nimmt die Stadt in den Phasen des Entwicklungs- und Vermarktungsprozesses ein?

 

Nach der Diskussion kann jeder an der baulichen Umsetzung Interessierte sein präferiertes Umsetzungsmodell im Rahmen einer unverbindlichen Interessensbekundung bewerben.

 

Der Auftragnehmer organisiert die Einbeziehung der Öffentlichkeit und wertet die Eingänge des öffentlichen Aufrufs aus, entwickelt zukunftsfähige Umsetzungsmodelle und hinterlegt diese mit einer betriebswirtschaftlichen Kalkulation. Hieraus resultiert gegebenenfalls das Erfordernis das Struktur- und Nutzungskonzept nachzujustieren.

 

In der Lenkungsgruppe wie auch im Ortsbeirat Wik werden die Ergebnisse erörtert. Anschließend wird ein Vorschlag zum Umsetzungsmodell in Form einer Beschlussvorlage an die zuständigen städtischen Gremien gerichtet.

 

Die erforderlichen Haushaltsmittel in Höhe von 60.000 € stehen im Stadtplanungsamt zur Verfügung.

 

Der Ortsbeirat Wik erhält die Vorlage zur Beratung.

 

Anmerkung:

In einem Gespräch vom 16.Juli 2018 hat die BImA eröffnet, dass die Bundeswehr wieder expandiert und die Marine wächst. So ist neben der Umstrukturierung des Marinestützpunktes östlich der Rostocker Straße die Ansiedlung eines ABZ Minenjagd in Kiel vorgesehen. Das Wachstum der Marine zieht auch Wohnraumbedarfe nach sich.

Die Bundeswehr nimmt deshalb eine Prüfung der in der Vergangenheit an die BImA zurückgegebenen Objekte vor. Laufende Verfahren sollen nach Aussage der Bundeswehr deshalb aber nicht ausgesetzt werden

 

 

 

 

Doris Grondke

Stadträtin

 

 

Anlage: Entwicklungsexpertise: Wik – Teilquartier Marinetechnikschule

Schema zum Ablauf und Inhalten

 

 

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Anlagen

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