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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 1032/2018

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 15. Mai 2014 (Drs. 0391/2014, Zusammenarbeit mit Hochschulen intensivieren) wird die Verwaltung beauftragt, die wissenschaftliche Kompetenz der Kieler Hochschulen für eine Zusammenarbeit intensiver zu nutzen. Nach einem ersten Bericht vom 25. Februar 2015 (Drs. 0127/2015), der die Kooperationen von 2013 bis Anfang 2015 in den Blick nimmt, folgt nun ein zweiter Bericht. Er gibt einen von den Dezernaten tabellarisch zusammengefassten Überblick über die Kooperationen der Verwaltung mit den Hochschulen von 2015 bis in die Gegenwart (vgl. Anlage).

 

Die Vielfalt und die Qualität der Zusammenarbeit unterstreichen die Bedeutung, die gemeinsamen Projekten sowohl von Seiten der Stadtverwaltung als auch von Hochschulseite beigemessen wird. Das Spektrum der Kooperationsformen reicht von Praktika und Abschlussarbeiten Studierender über zeitlich befristete gemeinsame Projekte und Veranstaltungen bis zur regelmäßigen institutionalisierten Zusammenarbeit in verschiedenen Gremien.

 

Beispielhaft genannt seien ein gemeinsames Bewegungsförderungsprojekt von Fachhochschule, Amt für Gesundheit und Stadtteilbüro Ostr Kinder und Jugendliche in Neumühlen-Dietrichsdorf, die offene Bürgerbeteiligungsplattform NeoKiel von Muthesius Kunsthochschule und Arbeitsgruppe Bürgerbeteiligung, Filmclips zur Offenen Jugendarbeit von den Jugend- und Mädchentreffs und der Fachhochschule, die vom Bildungsmanagement mit der Fachhochschule entwickelten Apps für Frühe Hilfen und Bildungsangebote für Neuzugewanderte, gemeinsame Forschungen, Tagungen und Publikationen von Stadtarchiv und Stadtmuseum mit der CAU zum Kieler Matrosenaufstand und zu 150 Jahre Marine in Kiel, die Rahmenplanungen Bremerskamp und Technische Fakultät von Stadtplanungsamt, CAU und GMSH oder das Förderprojekt Velocampus Kiel von Fachhochschule und Tiefbauamt. Blockbuster im Kieler Veranstaltungskalender wie die Museumsnacht, die Nacht der Wissenschaft oder die Digitale Woche Kiel sind zugleich Leuchtturm-Projekte für erfolgreiche Kooperationen.

 

Darüber hinaus findet ein intensiver Austausch auch auf institutioneller Ebene statt. Dazu gehören regelmäßige sog. Spitzengespräche zwischen den Präsidien der Hochschulen und der Verwaltungsspitze sowie verschiedene Arbeitskreise und Ausschüsse zu unterschiedlichen Themenfeldern wie Studentisches Wohnen, Entwicklung von Wissenschaftsquartieren, Stärkung des Wirtschaftsstandortes, Internationale Studierende und Wissenschaftler, Neue Mobilität oder Wissenschaftsmarketing. Hinzu kommt die Zusammenarbeit in gemeinsamen Einrichtungen wie dem Wissenschaftszentrum.

 

Die Gründe für die gewachsene Intensität der Zusammenarbeit sind vielfältig. Grundlegend ist die Erkenntnis, dass die komplexen gesellschafts- und zukunftsrelevanten Probleme sich nur gemeinsam lösen lassen. Verbunden mit der Einsicht, dass Hochschulentwicklung auch Stadtentwicklung ist und umgekehrt Stadtentwicklung auch Hochschulentwicklung berührt.

 

Die Verwaltung sieht in der Zusammenarbeit die große Chance, das Potenzial von Wissen und Kreativität, Forschung und Innovation für die Bewältigung vielfältiger gesellschaftlicher Herausforderungen zu nutzen: für Energiewende und Klimaschutz, neue Formen der Mobilität, für Fragen der Gesundheit, der Digitalisierung und des demographischen Wandels. Auf Hochschulseite ist das Interesse an Austausch und Vernetzung in den letzten Jahren gewachsen. Es gibt eine zunehmende Bereitschaft, Wissen in die Gesellschaft zu tragen, wissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis zu erproben und den Transfer von Wissen neben Forschung und Lehre als zentrale Kernaufgabe der Hochschule zu verstehen (Third Mission).

 

Das Referat für Wissenschaft der LH Kiel, angesiedelt im Dezernat für Bildung, Jugend, Kultur und Kreative Stadt, nimmt dabei eine Vermittlerrolle ein. Voraussetzung ist die Etablierung und Pflege gut funktionierender und von Vertrauen getragener Netzwerke zwischen Stadtverwaltung und Hochschulen, wobei beide Partner gleichermaßen von der Zusammenarbeit profitieren ssen.

 

Auf dieser Basis lassen sich Kontakte herstellen, Themen für gemeinsame Projekte identifizieren, Kooperationen initiieren sowie Veranstaltungen unter Beteiligung von Wissenschaft und Verwaltung organisieren (z.B. zu Mikroplastik und Nachhaltigkeit). Dazu gehören auch vom Referat für Wissenschaft konzipierte Veranstaltungen (Science Slams, Wissenschaft trifft Spätschicht in der Holtenauer Straße, Wissenschaftsspaziergänge, Vorlesungsreihe „Kiel denkt Zukunft“ etc.), die in Kooperation mit allen Hochschulen und Forschungseinrichtungen Kieler Bürgerinnen und Bürgern Wissenschaft und Forschung erlebbar vermitteln und damit deren Akzeptanz und Bedeutung für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft erhöhen.

 

Zahlreiche Beispiele zeigen, dass eine enge Kooperation von Kommune und Hochschule Anziehungskraft, Lebensqualität und Innovationskraft einer Stadt enorm steigert. Deshalb wird die Zusammenarbeit unvermindert fortgesetzt und verstetigt, neue Themen, Kooperationsformate und Netzwerkbeziehungen entwickelt und mit Erfolgen auf beiden Seiten für die Fortsetzung der vielversprechenden Zusammenarbeit geworben.

 

 

 

 

 

Renate Treutel

Stadträtin

 

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Anlagen

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