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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0918/2019

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

 

Die Ratsfraktionen „Die FRAKTION und „DIE LINKE haben den Antrag gestellt, die Verwaltung damit zu beauftragen, in allen Stadtteilen Bäume zu pflanzen. In jeder Straße sollte zumindest ein Baum stehen. In einem Gesamtkonzept sollen die Vorschläge aus den Ortsbeiräten eine besondere Berücksichtigung finden. Das Konzept soll durch Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden.

Der Antrag wurde an den Innen- und Umweltausschuss und den Bauausschuss zur Beschlussfassung überwiesen und die Verwaltung um eine Geschäftliche Mitteilung gebeten.

 

ume erfüllen wertvolle Funktionen in der Stadt: unter anderem verbessern sie das Stadt- und Mikroklima, binden CO2, sie sorgen für Kühlung, liefern Sauerstoff und Feuchtigkeit, binden Staub und mildern Lärm. Weiterhin stellen sie einen wichtigen Lebensraum für Arten dar (z. B.

r Insekten). Aus diesen Gründen sind Baumpflanzungen in der Stadt, auch an Straßen, sinnvoll und wünschenswert, gerade vor dem Hintergrund des sich wandelnden Klimas.

 

In der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre wurden an vielen Straßen, überall wo es gut möglich war, Bäume gesetzt. Danach wurde es zunehmend schwieriger, geeignete Standorte mit ausreichendem Platz und nicht übermäßig vielen Versorgungsleitungen zu finden. Dabei wurde teilweise auch auf weniger geeignete Standorte zurückgegriffen, wobei gleichzeitig die Kenntnisse über die erforderlichen Standortbedingungen und die technischen Möglichkeiten noch nicht so umfangreich wie heute vorhanden waren.

 

Heute unterhält das Grünflächenamt im Stadtgebiet über 58.000 Bäume in Parkanlagen, auf Spielplätzen, an Schulen sowie an Straßen und Plätzen.

 

Im dichtbebauten Straßenbereich ist es nur noch dann möglich, Bäume zu pflanzen, wenn eine ca. 12m³ große Pflanzgrube angelegt wird und die Bäume in ein spezielles Pflanzsubstrat gepflanzt werden. Beides erfolgt nach den Richtlinien und neuesten Erkenntnissen der FLL (Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau). Das ist jedoch meist nur dann möglich, wenn eine Straße von Grund auf einschließlich der Kanäle saniert werden muss und der Straßenquerschnitt dabei verändert wird. Es ist bereits seit vielen Jahren Praxis der Verkehrsplanung, in diesen Fällen Baumstandorte vorzusehen, auch unter Verzicht  auf die Anlage von Parkplätzen.

 

 

 

Sehr viel nachhaltiger und zielführender für die Klimaanpassung im städtischen Bereich ist es jedoch, den vorhandenen Bestand großer Bäume zu sichern und zu erhalten. Deren Einfluss auf das Stadtklima, die Erholung und das Stadtbild ist oft sehr viel größer als das Pflanzen von Ausgleichsbäumen, welches im Straßenbereich nur noch mit sehr großem technischem Aufwand möglich ist.

 

Besonders beim Wohnungsbau im städtischen Innenbereich kommt es immer wieder zu Situationen, in denen sehr stark in den Baumbestand eingegriffen wird. Hier verpflichtet sich die Landeshauptstadt Kiel künftig selbst, sich dafür einzusetzen, diesen Baumbestand nach Möglichkeit zu erhalten.

 

Zu den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit wird am 02.10.2019 symbolisch für die vielen wertvollen Funktionen von Stadtbäumen ein Schnurbaum gepflanzt. Der Schnurbaum wird, neben 19 anderen Arten, derzeit auf seine Klima(wandel)toleranz getestet. Außerdem ist er ein Baum mit ausgezeichneten Eigenschaften als Bienenweide.

 

 

 

 

In Vertretung

 

 

 

 

Gerwin Stöcken

Stadtrat  

 

 

 

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