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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0100/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Die internationale Zusammenarbeit von Kommunen erhält weltweit zunehmende Bedeutung, da globale Zukunftsthemen wie Stadtentwicklung, Klimawandel, Digitalisierung und Mobilität die Städte vor große Herausforderungen stellen. Nur durch einen internationalen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch werden sich zukünftig diese Aufgaben bewältigen lassen. Gleichzeitig können durch die Begegnung von Bürgerinnen und Bürgern auf kommunaler Ebene Konflikte und Spannungen auf nationaler Ebene gemildert und überbrückt werden. Entsprechend intensivierte die Landeshauptstadt Kiel 2019 die Zusammenarbeit mit ihren Partner- und befreundeten Städten.

 

Im vergangenen Jahr wurde die dreizehnte Städtepartnerschaft Kiels mit der dänischen Stadt Aarhus geschlossen werden. Aufgrund von wirtschaftlichen und kulturellen Gemeinsamkeiten, der Lage an der Ostsee und der geografischen he ergeben sich ideale Voraussetzungen für eine enge kommunale Zusammenarbeit.

 

Nach Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen Kiel und Aarhus im Mai 2019 folgte im August im Rahmen eines Fachaustausches eine Delegationsreise des Kieler Stadtplanungsamtes nach Aarhus. Ein entsprechender Gegenbesuch aus Aarhus ist für April 2020 geplant. Außerdem besuchten Herr Højberg, Stadtdirektor von Aarhus, und Herr Lausten-Sørensen, Sonderberater, Kiel zur Eröffnung der Digitalen Woche, um weitere Kooperationsmöglichkeiten und Projekte im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Aarhus abzustimmen. Darüber wird in einer gesonderten Geschäftlichen Mitteilung (Drs.-Nr. 0020/2020) berichtet.

 

hrend der Digitalen Woche Kiel informierte auch Arnaud Willaime, CDO aus Brest, die Mitarbeiter*innen der Kieler Stadtverwaltung im Kieler Rathaus über Brests Weg zur Digitalisierung und Vertreter*innen aus Gdynia, San Francisco und Aarhus stellten ihre Projekte und Ideen zur Smart City im Rahmen der Smart City Conference vor.

 

Die Hospitationen von Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung Kiel mit Kolleg*innen aus den Partnerstädten konnten 2019 intensiviert und wichtige Impulse in den Fachbereichen der jeweiligen Stadtverwaltungen gesetzt werden.

 

So hospitierten Expertinnen aus Kiel und Brest jeweils zwei Wochen zum Thema Standortmarketing in der jeweiligen Partnerstadt. Zwischen Tallinn und Kiel erfolgte ebenfalls ein jeweils einwöchiger Mitarbeiteraustausch im Bibliothekswesen. Zwei Mitarbeiterinnen des Departments of Environment aus San Francisco informierten sich im Rahmen eines Arbeitsbesuches mit Kieler Fachkolleg*innen über das Thema Zero Waste City und diskutierten über die Möglichkeiten der Abfallvermeidung, des Recyclings und der Förderung eines nachhaltigen Verbraucherverhaltens. In Vaasa tauschten sich Vertreter*innen des Rechnungsprüfungsamtes Kiel mit Vertreter*innen des Auditing Teams Vaasa über ihre Fachthemen aus. Im Juni 2019 besuchten außerdem zwei Kolleg*innen aus Hatay die VHS Kunstschule der Landeshauptstadt Kiel, um das Konzept der Spiellinie auf der Krusenkoppel kennenzulernen und um dieses Veranstaltungsformat gegebenenfalls in die EXPO 2021 HATAY einzubinden.

 

Die Beziehungen zu Hatay sollen 2020 weiter intensiviert werden. Im Rahmen einer Delegationsreise nach Hatay im Januar 2020 sprach der Stadtpräsident mit den türkischen Kolleg*innen über die bisherige Beziehung der Partnerstädte sowie über zukünftige Projekte und Vorhaben, unter anderem auch über die EXPO 2021 HATAY. 

 

Die Städtepartnerschaft mit Tallinn zeigte 2019 viele Facetten. Der Dezernent für Finanzen, Personal, Ordnung und Feuerwehr nahm an einer zweitägigen e-Governance Conference in Tallinn zum Thema „Same Goals, Different Roadmaps” teil, es fanden die Hospitationen von Mitarbeiterinnen der Stadtbibliotheken statt und der Stadtpräsident besuchte im Juli das Sängerfest in Tallinn.

 

Das Internationale Städteforum zur Kieler Woche 2019 fand erstmals in einem neuen Veranstaltungsformat statt. Zielsetzung für die Neukonzeptionierung war, einen besseren Austausch und größeren Mehrwert für die Teilnehmer*innen aus den Partnerstädten und befreundeten Städte zu erreichen und das Internationale Städteforum auch r Medien und die Kieler Öffentlichkeit attraktiver zu machen.

Nach Begrüßung und einer Keynote diskutierten die Teilnehmer*innen der befreundeten und der Partnerstädte in drei Workshops zum Thema "Leben in der urbanen Stadt" über die Herausforderungen und Chancen der verdichteten, der grünen und der historischen Stadt. Die Ergebnisse wurden nach den Workshops den Medienvertretern und der Öffentlichkeit präsentiert. Dieses neue Veranstaltungsformat stieß auf eine sehr positive Resonanz bei den Teilnehmer*innen und allen anderen Beteiligten und soll deshalb auch 2020 im neuen Workshop-Format erfolgen.

 

Im Oktober/November reiste der Stadtpräsidenten anlässlich der Eröffnung der Baumschule in Himo nach Moshi District. Über diese Delegationsreise wird im Rahmen einer gesonderten Geschäftlichen Mitteilung ausführlich berichtet (Drs.-Nr. 0063/2020).  

 

Das Land Schleswig-Holstein feierte 2019 die 20-jährige Partnerschaft mit der Oblast Kaliningrad. Auch die Landeshauptstadt Kiel war im Rahmen ihrer bestehenden Städtepartnerschaften mit Sovetsk und Kaliningrad aktiv in dieses Jubiläum eingebunden. Eine Delegation aus Sovetsk besuchte im Dezember Kiel zum Offiziellen Festakt des Jubiläums und auch die Musikschule aus Kaliningrad nahm am Festprogramm in Kiel teil.

 

Durch die Einrichtung eines Sonderfonds „Städtepartnerschaften durch Projekte und persönliche Austausche stärken“ in Höhe von 150.000 Euro konnte 2019 die Zusammenarbeit mit Kiels Partnerstädten innerhalb der Zivilgesellschaft durch die finanzielle Förderung von Projekten intensiviert und gestärkt werden. Gleichzeitig gründete sich im vergangene Jahr der Arbeitskreis Städtepartnerschaften, der fortlaufend über die Arbeit mit den Partnerstädten unterrichtet wird und entscheidet, welche zivilgesellschaftlichen Projekte mit den Partnerstädten im Rahmen des Sonderfonds „Städtepartnerschaften durch Projekte und persönliche Austausche stärken“ gefördert werden. Auch für die Folgejahre stehen entsprechende Fördermittel bereit, die für 2020 noch einmal um 25.000 Euro erhöht wurden.  

 

 

 

Hans-Werner Tovar

Stadtpräsident

 

 

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Anlagen

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