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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE - 0123/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und in welcher Form bzw. unter welchen Bedingungen die Einführung eines an den „Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren“ angelehnten (Pilot-)Projektes in der Landeshauptstadt Kiel möglich wäre.

 

Die Prüfung soll sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die finanziellen Auswirkungen beinhalten. Die Leitstelle „Älter werden und der Beirat für Senior*innen sollen in die Prüfung einbezogen werden.

 

Das Ergebnis der Prüfung soll dem Ausschuss für Soziales, Wohnen und Gesundheit in Form einer geschäftlichen Mitteilung bis zum Beginn des zweiten Halbjahres 2020 vorgelegt werden.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Der Hamburger Hausbesuch für Seniorinnen und Senioren (Hamburger Hausbesuch) ist ein freiwilliges, kostenloses, aufsuchendes Informations- und Beratungsangebot für ältere Menschen mit dem Ziel, eine aktive und selbständige Lebensführung zu unterstützen. Das Angebot soll dazu beitragen, die Eigeninitiative zu stärken sowie Vereinsamung und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu verzögern.

 

Dieses Angebot wird derzeit als Pilotprojekt in den Hamburger Stadtteilen Harburg und Eimsbüttel noch bis Ende 2020 erprobt.

 

Im Rahmen dieses Angebots erhalten Hamburger Senior*innen  kurz nach ihrem 80. Geburtstag per Post eine Einladung zu einem kostenlosen Gespräch. Die jeweiligen Gespräche finden dann im eigenen Zuhause, in stationären Pflegeeinrichtungen oder im Bezirksamt statt. Die Besuchspersonen werden in den Briefen persönlich angekündigt und tragen bei den Besuchen spezielle Ausweise mit sich, um Betrugsversuchen vorzubeugen und den älteren Menschen die nötige Sicherheit zu geben. Das Angebot ist freiwillig, ein Besuch kann jederzeit beendet oder bereits im Vorfeld abgesagt werden. Ebenso ist die Teilnahme einer Person des Vertrauens am Gespräch möglich. Auch Jüngere beziehungsweise Ältere Personen aus den an dem Pilotprojekt beteiligten Bezirken können das Besuchsangebot auf eigene Nachfrage hin in Anspruch nehmen. 

Die Themen, die während des Hamburger Hausbesuchs angesprochen werden können, sind vielfältig und individuell unterschiedlich: von der gesundheitlichen Situation, Ernährung und Bewegung über die gesellschaftliche Einbindung und soziale Kontakte, die Wohnsituation, speziell unter Berücksichtigung von Barrierefreiheit und hauswirtschaftlicher Hilfen, bis hin zu etwaigen sich abzeichnenden Unterstützungs- und Pflegebedarfen. Je nach Bedarf informieren die Fachkräfte über bestehende Unterstützungsmöglichkeiten und soziale Angebote, wie zum Beispiel über Treffpunkte oder Besuchs- und Begleitdienste. Auf Wunsch wird auch der Kontakt zu passenden Angeboten und den Pflegestützpunkten hergestellt. Darüber hinaus sollen auch die Meinungen der Besuchten zur Gestaltung ihres Wohnumfeldes erfragt werden, um weitere Anregungen für eine generationenfreundliche Quartiersgestaltung zu gewinnen.

 

Ein solches Angebot erscheint angesichts der demographischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte überaus sinnvoll und zielführend. Es würde auch der Landeshauptstadt Kiel gut zu Gesicht stehen, ein solches Angebot wenn möglich zu etablieren.

 

 

 

gez. Ratsfrau Margot Hein    f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

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