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ALLRIS - Drucksache

Antrag eines Beirates - 0542/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

Beschluss:

 

24.06.2020

Kinder- und Jugendbeirat

 

 

Abstimmung: einstimmig:  ja: 10  , nein: 0 , Enthaltungen: 0

 

Antrag:

 

Die Ratsversammlung bekräftigt das Ziel, die ungleichen Herausforderungen im Homeschooling zu beheben.
 
Damit ist die Intention verbunden, für alle Kieler Schüler*innen die gleichen Voraussetzungen im selbstständigen Unterricht von zu Hause aus zu gewährleisten. Die Landeshauptstadt Kiel soll Verantwortung für das Verringern der Chancenungleichheiten beim Homeschooling übernehmen.
 
Den Herausforderungen des Homeschoolings soll durch folgende Einzelmaßnahmen entgegengetreten werden:
 
Die Lehrkräfte sollen zukünftig für den Einsatz digitaler Medien und Werkzeuge besser geschult werden.

Die Schüler*innen sollen von ihren Lehrkräften im Einsatz digitaler Medien und Werkzeugen ausgebildet werden.
Die Abfrage zur Ermittlung, der von Schüler*innen benötigten Geräte, soll von einer Bezugsperson (z.B. Sozialarbeiter*innen) übernommen werden. Hierbei soll die Abfrage nicht in Gegenwart der gesamten Klasse durchgeführt werden, sondern in einem Einzelgespräch, um die Privatsphäre der Schüler*innen zu wahren.
 

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Die Schulschließungen infolge der Corona-Krise führen deutlich vor Augen, wie stark der Bildungserfolg von der sozialen Herkunft der Schüler*innen abhängt. Kinder und Jugendliche, die über technische Ausstattungen und schulische Unterstützung durch die Eltern verfügen, haben erheblich bessere Chancen, unbeschadet aus dieser Krise hervorzugehen als Schüler*innen, deren Eltern sowohl die technische Ausstattung als auch die schulische Beihilfe nicht gewährleisten können. Um den Herausforderungen entgegenzutreten, steht bereits eine Fördersumme zur Verfügung. Mittels dieser Summe soll das Schulamt den Bedarf der Schüler*innen decken. Dabei müssen die Schüler*innen in die Lage versetzt werden, ihre Bedürfnisse zu ermitteln. Die Schulen haben aktuell noch die Möglichkeit eigenständig anzuordnen, wer die Abfrage unter welchen Bedingungen leitet. Doch falls eine mündliche Abfrage in der Gegenwart der Mitschüler*innen durchgeführt wird, besteht die Gefahr, dass einige Schüler*innen aus Schamgefühl sich nicht melden, um ihre finanzielle Notlage nicht verdeutlichen zu müssen oder einer Stigmatisierung aufgrund mangelnder ökonomischer Ressourcen ausgesetzt sind. Damit diese Optionen erst gar nicht auftreten können, sollten die Abfragen in einer rücksichtsvollen Atmosphäre betreut werden. Um diese Atmosphäre zu garantieren, sollte 1. eine Bezugsperson die Schüler*innen befragen. Diese Bezugsperson kann ein/e Sozialarbeiter*innen sein oder auch der/die Klassenlehrer*in und 2. dies in Einzelgesprächen durchführen. Zu dem Zwecke, dass daraufhin das gemeinsame Arbeiten mit den digitalen Geräten sowohl für Schüler*innen als auch für Lehrkräfte eine Herausforderung darstellen, die von allen angemessen gemeistert werden kann, müssen beide Parteien im Umgang mit digitalen Medien ausreichend geschult werden. Diese Maßnahmen sind von großer Bedeutung, wenn wir für alle Kieler Jugendlichen die gleichen Voraussetzungen im Homeschooling ermöglichen wollen. Die Corona-Pandemie soll keine Beeinträchtigung für Schüler*innen darstellen, die ihre weitere schulische Laufbahn negativ beeinflussen wird. Diese notwendigen Anpassungen müssen vorgenommen werden, so dass Schüler*innen künftig unter gleichen Bedingungen lernen können.  

 

 

 

 

 

 

Emma Louisa Döhler

Vorsitzende des Jungen Rates

 

 

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