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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0709/2020

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Im Nachgang zu den mündlichen Berichten in den Ausschüssen am 13.08.2020 berichtet die Verwaltung mit dieser Geschäftlichen Mitteilung über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen bzgl. der Friedrich-Junge-Schulen in der Langenbeckstraße.

 

Kurzfristiger Umzug der Friedrich-Junge-Grundschule in die ehemalige Ludwig-Richter-Schule

 

In Zusammenhang mit der in Planung und Vorbereitung befindlichen Komplettsanierung der Friedrich-Junge-Schulen wurden in den Sommerferien gemäß Projektzeitplan Bauteiluntersuchungen an den denkmalgeschützten vier Zeilenbauten durchgeführt, um Grundlagen für die Erstellung der baukonstruktiven Details für die Sanierung zu erhalten. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich, dass die Dachkonstruktion aus den 50er Jahren Korrosionen in unterschiedlicher Ausprägung aufweist.

 

Das festgestellte Schadensbild stellt keine unmittelbare Gefährdung dar, im Belastungsfall, z.B. durch hohe Schneelasten, ist ein Versagen der Dachkonstruktion jedoch nicht auszuschließen. In Kenntnis dieser Umstände wäre eine weitere Nutzung der Räumlichkeiten nur mit Einbringen von zusätzlichen Stützen innerhalb der Klassenräume vertretbar gewesen, die zwar die Sicherheit gewährleistet aber gleichzeitig auch zu einer starken Einschränkung in der Nutzung geführt hätten.

 

Aus diesem Grund wurde es vorgezogen, die Friedrich-Junge-Grundschule die Räume nicht weiter nutzen zu lassen und vorübergehend in der ehemaligen Ludwig-Richter-Schule in der Gellertstraße unterzubringen. Da ein Umzug dieser Größenordnung nur in den Sommerferien zu bewerkstelligen ist, wurde entschieden, nicht bis zum Sommer 2021 zu warten, sondern unmittelbar zu handeln.

 

Die Verwaltung hat binnen weniger Tage den Umzug organisiert, damit die Grundschüler*innen vom ersten Tag des neuen Schuljahres an dem neuen Schulstandort beginnen können. Die Einschulung der Erstklässler*innen wurde bereits in der anliegenden Sporthalle durchgeführt. Alle Unterrichtsräume, eine Mensa und alle Räume für die Schulkindbetreuung finden Platz in der ehemaligen Ludwig-Richter-Schule und es stehen sogar mehr Differenzierungsflächen zur Verfügung als am Standort Langenbeckstraße. Mit dem neuen Caterer konnte organisiert werden, dass das Mittagessen vom ersten Tag an angeboten werden konnte. Die Schulkindbetreuung wird konzentriert im Schulgebäude angeboten, wodurch Wege zu unterschiedlichen Standorten der Betreuung wie bisher entfallen.

 

An der ehemaligen Ludwig-Richter-Schule wurden die Räumlichkeiten und das Außengelände in der Kürze der Zeit für die Grundschüler*innen soweit hergerichtet, dass das Schulgebäude und –gelände in einem ordentlichen Zustand ist. Auf dem Schulhof wurden erste Spielgeräte installiert. Sämtliche acht Klassenräume werden mit digitaler Präsentationstechnik ausgestattet. Ebenfalls wurde für die Schule ein mobiler Laptopwagen angeschafft, um den Fachunterricht Informatik flexibel durchführen zu können. Gespräche zur Verlegung des Sportunterrichts der Grundschüler*innen in die Sporthalle der ehemaligen Ludwig-Richter-Schule werden mit den beteiligten Schulen/ RBZ geführt.

 

Weitere notwendige Anpassungsmaßnahmen bzw. Maßnahmen zur Attraktivierung des Gebäudes und der Außenanlagen sollen zeitnah zwischen den beteiligten Fachämtern und der Schule abgestimmt und kontinuierlich umgesetzt werden. So wurde bereits die Ausstattung sämtlicher Unterrichts-und Betreuungsräume sowie der Mensa mit Akustikdecken beauftragt.

 

Maßnahmen zur Schulwegsicherung und die Einrichtung einer „Haltestelle für Elterntaxis“ wurden bereits umgesetzt. Bearbeitung. Auch in den verkehrlichen Belangen wird ein enger Austausch mit der Schulgemeinschaft fortgeführt.

 

Die aktuelle Planung sieht vor, dass die Friedrich-Junge-Grundschule zum Schuljahr 2023/2024 in die sanierten Räumlichkeiten an der Langenbeckstraße zurückkehrt.

 

Kurzfristige Maßnahmen für die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule

 

Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule, Standort Schreventeich hat bisher sechs Klassenräume in den Zeilenbauten genutzt. Die Schule wird am Standort in der Langenbeckstraße alle verbleibendenden Gebäude, also auch zusätzlich die bisher von der Friedrich-Junge-Grundschule genutzten Räume sowie den Container, der bisher für die Schulkindbetreuung der Grundschule zu Verfügung stand, nutzen, um den Ausfall der sechs Klassenräume in den Zeilenbauten zu kompensieren. Tatsächlich muss die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule im Moment auf Fachraumunterricht weitestgehend verzichten, da die Mehrzahl der Fachräume als Klassenräume genutzt werden müssen. So zügig wie möglich sollen zusätzliche Klassencontainer in der Langenbeckstraße aufgestellt werden, um bezüglich des verbleibenden Raumfehls der Gemeinschaftsschule Abhilfe zu schaffen. Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule, Standort Schreventeich hat sich ausdrücklich dafür entschieden, komplett an dem Standort Langenbeckstraße zu bleiben und nicht freie Schulräume am Standort Wik zu nutzen, um als Schulgemeinschaft nicht zerrissen zu werden.

 

Nach der aktuellen Planung des Bauprojekts wird ein Umzug der Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule vom Standort Langenbeckstraße für den Zeitraum von 2023 bis 2026 erforderlich, um dort Baufreiheit für Abriss und Neubau der Gebäude zu haben. Die Verwaltung befindet sich bereits in den erforderlichen vorbereitenden Abstimmungen für eine Interimslösung.

 

Vorhersehbarkeit des Schadensbildes an den Klassenzeilen der Friedrich-Junge-Schulen

 

Von Ende 2017 bis Anfang 2018 wurde im Auftrag der Verwaltung durch ein externes Büro eine Voruntersuchung zur Ermittlung der Instandsetzungsbedarfe und -kosten an den Friedrich-Junge-Schulen durchgeführt.

 

Bauteiluntersuchungen werden im Zuge solcher Voruntersuchungen im Regelfall schadensarm durchgeführt, um erste Erkenntnisse zum Zustand der Bausubstanz zu ermitteln und den Schulbetrieb nicht zu stören. Sofern sich keine sichtbaren Schäden, wie z.B. Risse in Decken oder Wänden zeigen, werden nur kleine Bauteilöffnungen durchgeführt. Dies geschah auch im Falle der nicht sichtbar verbauten Dachkonstruktion der Klassenzeilen. In der Stichprobe zeigten sich keine Auffälligkeiten für sofortiges Handeln. Das Gutachten verweist auf eine sorgfältige Prüfung in der Vorbereitung des Sanierungsvorhabens. Dem ist jetzt so gefolgt worden. Das seit kurzem vorliegende Ergebnis ist bis zu der eingehenderen Untersuchung daher nicht vorhersehbar gewesen.

 

Übertragbarkeit der Erkenntnisse zum Schadensbild auf andere Schroeder-Schulen

 

Die Verwaltung hat gemeinsam mit einem externen Statikbüro, das mit den Gegebenheiten an den Schroeder-Schulen vertraut ist, anhand der Aktenlage und der vorhandenen Orts- und Objektkenntnis feststellen können, dass nach derzeitigem Stand in den anderen Schroeder-Schulen keine Deckenkonstruktionen vorzufinden sind, die der Konstruktion der eingeschossigen Klassenzeilen der Friedrich-Junge-Schulen entsprechen.

 

 

 

 

 

 

Doris Grondke Renate Treutel

Stadträtin Bürgermeisterin

 

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