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ALLRIS - Drucksache

Interfraktioneller Antrag - 0621/2022

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

Zukünftig wird das Vorhandensein sowohl von Männerabteilungen als auch Frauenabteilungen sowie die Umsetzung von tatsächlicher Gleichstellung im Frauen- und Männerbereich in Bezug auf Ausstattung, Trainingsmöglichkeiten sowie Gehalts- und Prämienzahlungen an die Sportler*innen zur Voraussetzung für Maßnahmen zurrderung von Profisport bzw. von Vereinen mit Profiabteilungen durch die Landeshauptstadt Kiel.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Noch immer sind wir in unserer Gesellschaft weit von tatsächlicher Gleichstellung der Geschlechter entfernt. Das macht sich nicht nur in mangelnder Repräsentanz in Führungsetagen, Vorständen und Entscheidungsgremien, sondern auch in weiterhin ungleicher Bezahlung bemerkbar. Der bereinigte Gender-Pay-Gap beträgt laut statistischem Bundesamt in Deutschland aktuell 6 %.

Im Bereich des Profisports ist das besonders drastisch. Nicht zuletzt die Fußball Europameisterschaft hat das gerade wieder sehr deutlich in das öffentliche Bewusstsein gerückt: Im Fußball gibt es in Deutschland für Männer drei Profiliegen, in denen die Gehälter in aller Regel ausreichen, um den Sport hauptberuflich zu betreiben. Schon in der zweiten Bundesliga werden durchschnittlich Gehälter zwischen 7.000 und 20.000 Euro je Monat gezahlt, für einzelne Spieler auch deutlich darüber. Für den Frauenfußball wünschte sich Nationalspielerin Lina Magull jüngst einen Mindestlohn von 2.000 bis 3.000 Euro je Monat ab der zweiten Bundesliga, damit keine Spielerin mehr nebenher arbeiten müsse. Und in Kiel dachte vor nicht einmal fünf Jahren Holstein Kiel laut drüber nach, die Frauenabteilung auszugliedern „um sich ganz der Arbeit im Herrenbereich und im männlichen Nachwuchs zu widmen“.

Das Grundgesetzt sieht aber in Artikel 3 u.a. die Gleichberechtigung der Geschlechter vor und macht die Beseitigung bestehender Nachteile zur staatlichen Aufgabe. Förderungen mit Mitteln der öffentlichen Hand sollten daher auch im Sport, als kleiner Schritt zu einer inklusiveren Gesellschaft, an die tatsächliche Umsetzung von Gleichstellung von Frauen- und Männerabteilungen geknüpft werden.

 

 

gez. Ratsfrau Margot Hein   f.d.R.

Ratsfraktion DIE LINKE

 

 

gez. Ratsfrau Svenja Bierwirth  f.d.R.

Ratsfraktion Die Politiker*innen

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