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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0306/2023

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

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Sachverhalt/Begründung

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Die Landeshauptstadt Kiel hat mit 25,5 % die höchste Kinderarmutsquote in Schleswig-Holstein.[1] Es ist daher wichtiger denn je, Kinder und Jugendliche stark in den Fokus zu rücken, um ihre Zukunftschancen zu verbessern. Die Landeshauptstadt Kiel stellt sich auch im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (SDG 1: Keine Armut) der Herausforderung, Armut abzumildern und zu verringern.

 

Bildung gilt dabei als ein maßgeblicher Hebel, um die Folgen von Kinder- und Jugendarmut zu lindern oder präventiv zu verhindern.

Bildungschancen korrelieren nach wie vor eng mit der sozialen Herkunft. Sowohl Bildungsteilhabe als auch Bildungserfolg werden von der finanziellen Situation der Familie beeinflusst[2].

Die langanhaltende Corona-Pandemie mit Phasen des Lockdowns und anderen (Kontakt-)Einschränkungen hat die Lebenssituation von jungen Menschen verschärft. Kinder und Jugendliche, die schon vor der Pandemie unter einschränkenden Bedingungen aufwachsen mussten, erleben die Folgen nun noch gravierender.

Diese Geschäftliche Mitteilung informiert in einer umfassenden Anlage über Ansätze der Prävention sowie über die Abmilderung der Folgen von Kinder- und Jugendarmut durch Bildungsangebote in Kiel. Die Anlage ist in folgende Kapitel gegliedert:

 

  1. Einleitung
  2. Kinder- und Jugendarmut in Deutschland, Schleswig-Holstein und Kiel
  3. Handlungsleitende Grundsätze
  4. Bildung gegen Kinder- und Jugendarmut

4.1. Leitbild der Bildungsregion Kiel

4.2. Vielfalt der (Bildungs-)Angebote im Kontext von Kinder- und Jugendarmut

  4.2.1 Begleitung und Gestaltung der Bildungsübergänge

  4.2.2 Aktivitäten und Angebote in Kiel

  1. Fazit
  2. Ausblick

 

Das Engagement in Kiel für Kinder, Jugendliche und ihre Familien ist groß. Es existiert ein breiter Schulterschluss der Akteur*innen innerhalb der Bildungsregion und ein gemeinsam abgestimmtes Vorgehen entlang von Schwerpunktthemen in der Bildungskette.

Neben den Bestrebungen, Eltern in (ausreichend) bezahlte Arbeit zu vermitteln, sie zu qualifizieren und Hemmnisse zur Arbeitsaufnahme abzubauen, gilt es unter anderem eine entsprechende wohnortnahe Bildungsteilhabe zu ermöglichen, die niedrigschwellig zugänglich ist und Kindern eine individuell gute Zukunftsperspektive bietet.

 

Die Vielschichtigkeit von Kinder- und Jugendarmut im Bildungskontext wird in der Anlage verdeutlicht. Das Lebenslagenkonzept mit sozialer, kultureller, finanzieller und gesundheitlicher Dimension, welches in Kapitel zwei der Anlage skizziert wird, legt einen gesamtstrategischen und ganzheitlichen Prozess über mehrere Politikfelder wie Gesundheit, Arbeit und Wohnen, Bildung und Betreuung, Freizeit sowie Mobilität nahe, um der Komplexität der Problematik und der notwendigen gesellschaftlichen Veränderung näher zu kommen.[3]

 

Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, ohne Armut aufzuwachsen – in jeder Stadt.

Daran muss in gemeinsamer Verantwortung und mit tragfähigen Allianzen mit Bund und Land auch in Kiel weitergearbeitet werden.

 

 

 

Renate Treutel

Bürgermeisterin

 

 

Anlage

Ansätze der Prävention und der Abmilderung der Folgen von Kinder- und Jugendarmut

durch Bildungsangebote in Kiel

 

 

 

 

 


[1] Weitere Ausführungen zur Kinderarmutsquote in Deutschland sowie Schleswig-Holstein finden sich in Kapitel 2 der Anlage.

[2] Bildungsreport Frühkindliche Bildung und Elternbildung (2019), Landeshauptstadt Kiel, S. 12ff.

[3] Vgl. z.B. 6. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (2021), Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe (2020), u.a.

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Anlagen

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