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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Verwaltung - 0892/2015

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

  1. Die in den Berichten 3 „rgerbeteiligung“ dargestellten Ergebnisse der öffentlichen Abschlusswerkstätten werden zur Kenntnis genommen.

 

  1. Die in den Berichten 4: Integriertes Handlungskonzept“ dargestellten Entwicklungsziele und Vorzugsszenarien werden als Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadtteile Pries/ Friedrichsort und Holtenau beschlossen. Die Schwerpunktmaßnahmen werden vorbehaltlich ausreichender Haushaltsmittel und personeller Kapazitäten umgesetzt.

 

 

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

  1. Anlass und Zielsetzung

 

Am 03.03.2011 hat der Bauausschuss den Beschluss zur Erarbeitung von StadtTEILentwicklungskonzepten für die Stadtteile Pries/Friedrichsort und Holtenau gefasst.

 

Grundlage bildet das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Kiel (INSEKK). Um die Stadtteile zukunftsfähig zu machen und auf aktuelle Entwicklungen wie die Konversion des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG 5, die Entwicklung des Flughafengeländes Kiel-Holtenau und die wachsenden Leerstände und den Attraktivitätsverlust in den Zentren zu reagieren, ist ein ganzheitliches Entwicklungskonzept für jeden der beiden Stadtteile erforderlich. Integrierte Handlungskonzepte sind darüber hinaus eine Voraussetzung, um Mittel aus Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU beantragen zu können.

 

Mit Beschluss der Ratsversammlung vom 29.11.2011 wurde das Gutachterteam Petersen Pörksen Partner, Architekten und Stadtplaner und der konsalt Gesellschaft für Stadt- und Regionalanalysen sowie der CIMA GmbH und weiteren Beratern mit der Ausarbeitung der Konzepte beauftragt. Beide Konzepte wurden unter intensiver Öffentlichkeitsbeteiligung in einem mehrstufigen Planungsprozess zeitlich parallel bearbeitet und sollen nun mit dem vierten Bericht ihren Abschluss finden.

 

Der erste Bericht zum Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepten mit dem Titel Analyse“ erläutert den Planungsablauf sowie die SWOT-Analyse, benennt die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Stadtteils und zeigt Flächenbedarfe und Flächenpotenziale sowie sonstige räumliche Entwicklungspotenziale auf.

 

Darauf aufbauend beinhaltet der zweite Bericht mit dem Titel rgerbeteiligung, Ziele und Flächenszenarien“ eine detaillierte Darstellung der Öffentlichkeitsbeteiligung (Bürgerbeteiligung sowie Kinder- und Jugendbeteiligung) und erläutert die aus der vorangegangenen SWOT-Analyse erarbeiteten Leitbilder und Entwicklungsstrategien im Entwurf, beinhaltet einen Maßnahmenkatalog sowie drei Szenarien zu den zukünftigen Flächennutzungen mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen erarbeitet (Wohnen, Gewerbe, Grün/Freizeit/ Tourismus + Maritim). Die Szenarien stellen eine langfristige und mögliche Perspektive dar und reflektieren die Ergebnisse der Bürgerwerkstätten.

 

Im September 2013 fand in den Stadtteilen Pries/ Friedrichsort und Holtenau jeweils eine Abschlusswerkstatt statt, in deren Rahmen die Ergebnisse der ersten beiden Berichte das Gutachterteam ausführlich erläutert und anschließend mit der interessierten Öffentlichkeit aus dem Stadtteil diskutiert wurden. Der dritte Bericht mit dem Titel rgerbeteiligung“ (Anlage 1) dokumentiert die Beteiligung der Öffentlichkeit zum Abschluss des Planungsprozesses.

 

Die Ergebnisse der Abschlusswerkstatt flossen in einen vierten Bericht mit dem Titel Integriertes Handlungskonzept“ (Anlage 2). Die im vierten Bericht dargestellten Entwicklungsziele, das Vorzugsszenario sowie Schwerpunktmaßnahmen sollen jetzt als Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadtteile Pries/ Friedrichsort und Holtenau beschlossen werden.

 

 

  1. Ergebnisse und Stand der Umsetzung

 

Das Integrierte Handlungskonzept“ enthält jeweils die Entwicklungsziele sowie ein Vorzugsszenario für die zukünftige Entwicklung der Stadtteile Holtenau und Pries/ Friedrichsort aus Sicht der Gutachter in Rückkopplung mit den Ergebnissen der vorangegangenen Öffentlichkeitsveranstaltungen. Darüber hinaus wurden aus dem in Bericht 2 dargestellten Maßnahmenkatalog Schwerpunktmaßnahmen mit Hilfe der Ortsbeiräte und unter Beteiligung der Öffentlichkeit ausgewählt, die anschließend prioritär umgesetzt werden sollen.

Auf Basis der Entwicklungsziele wurden für die Stadtteile jeweils Leitziele benannt, die die Basis für die weitere Entwicklung darstellen sollen (vgl. Bericht 4, Kap. 3 Entwicklungsziele). Für den Stadtteil Holtenau sind dies die „Nutzung der maritimen Lagegunst“ sowie die „Stärkung als Wohnstandort. Für die Stadtteile Pries und Friedrichsort ergeben sich die „Nutzung der maritimen Lagegunst, die „Stärkung als Wohn-, Arbeits- und Freizeitstandort sowie die „Kooperation mit den umliegenden Stadtteilen - Mitte im Norden" als Leitziele.

Als Ergebnis aus den zuvor entwickelten drei Flächenszenarien (vgl. Bericht 2, Kap. 5 Flächenszenarien) mit den jeweiligen Schwerpunktsetzungen Wohnen, Gewerbe, Grün/Freizeit/ Tourismus + Maritim“ wurde durch das Gutachterteam ein Vorzugsszenario entwickelt. Dieses vereint die wichtigsten und richtungsgebenden Flächenbelegungen aller drei Szenarien und zeigt die realistischsten Nutzungen auf, um die Stadtteile bestmöglich, kurz- bis langfristig noch besser entwickeln zu können (vgl. Bericht 4, Kap. 4 Entwicklungsszenario).

 

Wie bereits bei den drei einzelnen Flächenszenarien handelt es sich bei dem Vorzugsszenario um eine Gesamtdarstellung der Stadtteile Pries und Friedrichsort sowie Holtenau, da hier besondere räumlich-funktionale Herausforderungen bestehen. Das Vorzugsszenario berücksichtigt die bestehenden Beschlusslagen zur Entwicklung des MFG 5-Geländes sowie des Flughafenareals in Holtenau.

 

Zentraler Inhalt der Stadtteilentwicklungskonzepte ist es - angesichts der wachsenden (finanziellen) Herausforderungen an die Entwicklung der Städte - Prioritäten zu setzen. Seitens der Gutachter und als Ergebnis des Beteiligungsprozesses wurden daher auf Basis der Maßnahmenkataloge des zweiten Berichtes Maßnahmen ausgewählt, die schwerpunktmäßig bearbeitet werden sollen, um die Stadtteilentwicklung in Holtenau und Pries/ Friedrichsort zukunftsfähig voranzubringen.

 

r Pries/ Friedrichsort wurden folgende Handlungsschwerpunkte herausgearbeitet:

 

r Holtenau wurden folgende Handlungsschwerpunkte benannt:

 

Als gemeinsamer Handlungsschwerpunkt wurde die Verbindung zwischen den Stadtteilen Pries/ Friedrichsort und Holtenau in beiden Integrierten Handlungskonzepten definiert.

 

Aufgrund mangelnder personeller Kapazitäten zur weiteren Bearbeitung der Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepte können die Abschlussberichte erst jetzt vorgelegt werden, obwohl die Abschlusswerkstätten bereits im September 2013 stattgefunden haben.

 

Die Entwicklungsprozesse in den beiden Stadtteilen wurden unabhängig von der Fertigstellung der Stadtteilentwicklungskonzepte auf Basis der vorliegenden Ergebnisse fortgeführt und bereits weitere Schritte zur Umsetzung einzelner Maßnahmen eingeleitet. Dazu zählen im Wesentlichen folgende:

 

  • r die Entwicklung der „Festung Friedrichsort mit Alt-Friedrichsort“ wurden ein Antrag auf Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“r das Programmjahr 2015 gestellt und Vorbereitende Untersuchungen nach BauGB eingeleitet (Drs. Nr. 0079/2015).
  • Die Öffnung des MFG 5-Geländes, die Herstellung der temporären Wegeverbindung sowie die Nutzung des Sportplatzes Süd wurden als erste Schritte im Rahmen des Zwischennutzungskonzeptes im September 2014 realisiert.  Weitere Schritte sind die Instandsetzung der Kasernen am Schusterkrug zur Aufnahme von Flüchtlingen sowie die Nutzung der Sporthalle Nord.
  • r die Gesamtmaßnahme Holtenau Ost (ehemaliges MFG 5 Areal) wurde in das Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau West aufgenommen. Ein Folgenantrag um Städtebauförderungsmittel in Höhe von min. 60 Mio. €  zu akquirieren ist mit Beschluss der Ratsversammlung vom 19. März 2015 gestellt worden.
  • Zur Initialisierung der gewerblichen und wohnbaulichen Gesamtentwicklung des MFG 5 Areals wurde eine Bewerbung für eine Landesgartenschau im Jahr 2020 beim Land Schleswig-Holstein eingereicht.
  • Zur Bewertung der Entwicklungsperspektiven für die weitere Entwicklung des Flughafenareals wird derzeit ein regionalwirtschaftliches Gutachten erstellt.
  • Im August 2014 wurde eine großflächige Tempo-30-Zone in Holtenau umgesetzt. Einhergehend damit wurden die Einfahrt in den Stadtteil mit einer neuen Beschilderung versehen und Markierungsarbeiten durchgeführt.

 

  1. Weiteres Vorgehen

 

Die Ortsbeiräte Pries/Friedrichsort und Holtenau haben die Stadtteilentwicklungskonzepte begrüßt. Der Ortsbeirat Pries/Friedrichsort hat in der seiner Sitzung am 01.07.2015 einen Änderungsantrag gestellt. Dieser wird in einer gesonderten Geschäftlichen Mitteilung behandelt.

 

Nach dem Beschluss der Ratsversammlung zu den vorliegenden Integrierten Handlungskonzepten“r die Stadtteile Pries/ Friedrichsort und Holtenau bedarf es einer zentralen Ansprechstelle, eines „mmerers“ bei der Verwaltung. Um dies zu ermöglichen wird für den Stellenplan 2016 eine zusätzliche Stelle für das Stadtplanungsamt zur Begleitung weiteren Entwicklung der Stadtteile Pries/ Friedrichsort und Holtenau angemeldet. Bei der Umsetzung der prioritären Maßnahmen sind die Betroffenen sowie der jeweilige Ortsbeirat weiterhin angemessen zu beteiligen. Nur so können Projekte tragfähig weiterentwickelt werden.

 

 

 

 

Peter Todeskino

rgermeister

 

 

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Anlagen

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