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ALLRIS - Drucksache

Antrag der Ratsfraktion DIE LINKE - 0206/2016

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Beratungsfolge

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Antrag

Antrag:

 

1.      Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel missbilligt den Auftritt der Gruppe Frei.Wild in der Sparkassenarena am 9.4.2016. Die Ratsversammlung betont, dass rechtslastige Musikgruppen, die in ihren Texten völkische und nationalistische Klischees bedienen, keinen Platz in der weltoffenen Landeshauptstadt Kiel finden dürfen.

 

2.      Die Ratsversammlung fordert die Verwaltung auf, mit der Betreibergesellschaft der Sparkassenarena, sowie den Kapitaleigentümern Gespräche zu führen um in Zukunft auszuschliessen, dass Konzerte in der Sparkassenarena organisiert und durchgeführt werden, bei denen Songtexte, Muster oder Werte politisch radikal rechts verortet werden müssen.

 

3.      Die Ratsversammlung der LHS Kiel begrüßt es, dass Bürgerinnen und Bürger,

sich gegen diese Veranstaltung am 9.4. positionieren.

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Sachverhalt/Begründung

Begründung:

 

Konzerte wie der im April in der Sparkassen-Arena geplante Auftritt der Band Frei.Wild sind nicht mit dem weltoffenen Selbstbild der Landeshauptstadt Kiel vereinbar.

Regelmäßiger Distanzierung von Neonazis zum trotz steht die in Songtexten verpackte Forderung nach einer „starken Heimat“. Die Verharmlosung von rechts sympathisierenden Texten als heimatverbunden, konservativ katholisch geprägt und traditionsbewusst ist nicht zu tolerieren.

Wenn es zum Beispiel in dem Lied "Wahre Werte" heißt: "Wann hört ihr auf, eure Heimat zu hassen? Wenn ihr euch Ihrer schämt, dann könnt ihr sie doch verlassen", erinnert dies sehr stark an die bekannte Neonazi-Parole: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen".

Gerade in einer Zeit, in der Bewegungen wie "Pegida" das politische Klima vergiften, und es zu einer enormen Anzahl an Straftaten gegen Geflüchtete und deren Unterkünfte kommt, muss verhindert  werden, dass Bands wie Frei.Wild ihre völkisch nationalistische Ideologie ungestört verbreiten können und so die Stimmung gegen Flüchtlinge weiter anfachen. In dem Lied „Wir reiten in den Untergang“ stellen sich Frei.Wild als Opfer einer Hetzkampagne dar und vergleichen sich im

Selben Atemzug mit den verfolgten Jüd_innen zur Zeit des Faschismus. Damit wird der Holocaust bagatellisiert und eine nicht hinnehmbare Gleichsetzung der heutigen Gesellschaft mit dem Hitlerfaschismus vorgenommen. Auch dieses ist typisch für die so genannte „Neue Rechte“.

Auch verkauft Frei.Wild in ihrem Shop ein T-Shirt mit der Aufschrift "Ich scheiß auf Gutmenschen und Moralapostel". Das ist exakt derselbe

Sprachgebrauch wie von PEGIDA & Co. Es ist unerheblich, in wie weit Frei.Wild selbst offen rechte Positionen vertreten. Vielmehr ist es entscheidend, dass sie mit ihren Texten und ihrem Auftreten zu einem gesellschaftlichen Klima  beitragen, in welchem Gruppierungen wie "Pegida" und AfD mit ihrer rassistischen Hetzte vermehrt Gehör finden.

 

 

gez. Stefan Rudauf.d.R. Florian Jansen

RatsherrFraktionsgeschäftsführer

 

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