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ALLRIS - Drucksache

Geschäftliche Mitteilung - 0132/2021

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Beratungsfolge

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Antrag

 

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Sachverhalt/Begründung

Zwischenbericht:

 

Die Ratsversammlung hat bereits im Jahr 2008 die „Kreative Stadt“ als strategisches Ziel in das Stadtentwicklungskonzept INSEKK (Drs. 0783/2010) mit aufgenommen.

 

Im Jahr 2014/15 wurde das Projekt „Standortbezogene Entwicklung der Kultur- und

Kreativwirtschaft in der Landeshauptstadt Kiel“ durchgeführt, so wurde ein IST-Zustand dokumentiert sowie Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung Kiels als Kreative Stadt vorgelegt.

 

Im Referat Kreative Stadt wird sowohl die Förderung und Unterstützung von kreativen und innovativen Projekten aus der Kultur- und Kreativwirtschaft als auch die Weiterentwicklung der strategischen Ausrichtung Kiels als Kreative Stadt vorangetrieben. Dies wird im Austausch und in Kooperation mit allen Dezernaten und deren Ämtern der Landeshauptstadt umgesetzt.

Regelmäßig berichtet das Referat Kreative Stadt wie festgelegt (Drs. 0397/2016) den Zwischenstand der Umsetzungen und Aktivitäten in den Ausschüssen Wirtschaft und Kultur. Hierzu liegen bereits die Zwischenberichte (Drs. Nr. 0264/2017, Drs. Nr. 0897/2017, Drs. Nr. 0006/2019 und Drs. Nr. 0142/2020) vor.

Bisher wurde diesen Zwischenberichten ein Umsetzungsstand der jeweils zuständigen Ämter und Eigenbetriebe als Tabelle beigefügt. Inzwischen werden deren Aufträge und Schwerpunkte in jeweils eigener Berichterstattung in Form von Vorlagen umfänglich aufbereitet. Daher fokussiert dieserhrliche Zwischenbericht nun auf die Arbeitsaufträge und Projekte des Referates Kreative Stadt. Er folgt ein Bericht aus dem Jahr 2020.

 

 

UrbanCulturalPlanning

 

Am 24. und 25. Februar 2020 fand das UrbanLab “Creative Bureaucracy Chancen, Strategien und Ziele für Kiel, das im Rahmen des Interreg-geförderten UrbanCulturalPlanning Projektes auf dem Anscharcampus veranstaltet wurde, statt. Mit den internationalen Teilnehmenden des Interreg-Projektes sowie den Akteur*innen aus den Bereichen der Verwaltung, Politik, Kultur, Hochschule konnte an einer vielversprechenden Zukunft für Kiel gearbeitet werden.

Charles Landry begleitete den ersten Tag unter dem Gesichtspunkt “Kreative Bürokratie für innovative Städte“. Anhand seiner Methoden untersuchten die Teilnehmenden die Schwächen und Risiken, aber vor allem Chancen und Möglichkeiten für Kiel als Kreative Stadt. Impulse aus diesem Diskurs wurde in die Befragung Wie Kreativ ist Kiel?“ eingebunden (siehe unten).


Abends fand im Ratssaal die gemeinsam von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Landeshauptstadt Kiel veranstaltete Podiumsdiskussion statt. Nach der Begrüßung durch die Bürgermeisterin Renate Treutel, widmete sich das Podium den Fragestellungen “Welche Art von Verwaltung braucht eine lebenswerte Stadt?“ und „Benötigen wir eine neue Art der Zusammenarbeit, um die Probleme von heute und morgen anzugehen?“. 

Die Moderation übernahm Charles Landry, der mit Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Tina Saaby (ehemalige Stadtarchitektin, Kopenhagen), Dr. Anna Goledzinowska (Vorsitzende des Ausschusses für nachhaltige Entwicklung und Stadträtin, Danzig) und Rainer Kern (Sonderberater für Internationale Angelegenheiten, Mannheim) diskutierte.

 

Unter dem Titel “Strategische Ziele zur Implementierung der SDGs“ begleitete Tina Saaby den zweiten Tag des Urban Labs mit einer Mischung aus Vortrag und Workshop. Mithilfe der 17 Nachhaltigkeitskonzepte erarbeitete sie auf unterschiedlichen Ebenen Möglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

 

Das Referat Kreative Stadt hat die Veranstaltung gefördert, war bei der Planung und Durchführung beteiligt und setzte insbesondere bei dem zweitägigen UrbanLab gemeinsam mit der Stabsstelle “Koordination kommunale Entwicklungspolitik“ Impulse für die städtische Verwaltung.

Zudem fand die Veranstaltung mit der „Stabsstelle 2042“ unter dem Label „Kiel 2042“ statt.

 

Das Fazit der zwei Tage war, dass der im ersten Workshop erarbeitete Indexwert keine abschließende Bewertung zum „Kreativitätsfaktor“r Kiel ergab. Es erfolgen noch wichtige Stadtentwicklungskonzepte, wie Kiel 2042“, deren Prozessentwicklung einzubinden ist. Betont wurde, dass Kiel das Potenzial hat, zu einem Vorbild für nachhaltige Entwicklungsziele zu werden, der Menschen dazu inspiriert, in ihrem Alltag verantwortungsvoller für ihre Stadt zu handeln.

 

Die erarbeiteten Schwerpunkte des Urban Labs setzten maßgebliche Impulse für den geplanten weiteren Prozess mit Charles Landry und die Entwicklung des „Kieler Kreativ-Index“.

 

 

Onlineumfrage Wie kreativ ist Kiel?

 

Im September hat das Referat Kreative Stadt das Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH. mit Prof. Dr. Marco Hardiman beauftragt, eine Onlinebefragung zu entwickeln. Mit der Befragung möchte die Dezernentin mit dem Referat Kreative Stadt herausfinden, wie kreativ die Kieler*innen ihre Stadt einschätzen, welche kreativen Orte und Stadtteile bei ihnen im Fokus sind und welche Ideen für Weiterentwicklungspotenziale sie sehen.  

 

In der zweistufigen Befragung wurden im September und Oktober zunächst kenntnisreiche Einzelpersonen befragt.

Der zweite Schritt ist die öffentliche Onlinebefragung, diese wurde am 30. November 2020 auf http://www.kiel.de/kreativkiel/ gestartet und endete am 21. Dezember 2020. Ziel war es, die Einschätzung und Haltung der Bevölkerung zur kreativen Stadtentwicklung zu bekommen. Daraus lassen sich wiederum Schlüsse für die Herangehensweise für die weitere Förderung dieses Bereiches ziehen. Die erfolgten Antworten lassen eine gute Auswertung zu, die derzeit noch nicht abgeschlossen ist.

In 2021, wenn wieder andere Formate der Zusammenkunft möglich sind, soll der Prozess fundierter mit dem renommierten Stadtentwickler Charles Landry weitergeführt und die kreativen Potenziale Kiels herausgearbeitet werden. Dafür bietet die Onlineumfrage mit der FH Kiel eine sehr gute Basis.

 

 

Tiny Rathaus

 

Ein kleines Rathausbüro auf Rädern diese Form der mobilen Verwaltung identifiziert der Bereich Kreative Stadt als ein wichtiger Impuls r die Kieler Stadtverwaltung.

In der Woche vom 26. Oktober bis 30. Oktober 2020 hatte das Referat Kreative Stadt sowie Sophie Mirpourian vom Anscharcampus zusammen mit der Stabstelle Digitalisierung und der Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung alle Kolleg*innen aus der Verwaltung eingeladen, das Modell eines sogenannten Tiny Rathauses zu besuchen.

glich von 11-14 Uhr konnten sich die Mitarbeiter*innen im Innenhof des Neuen Rathauses das aus Aarhus (DK) geliehene Tiny Office (www.tinyoffice.dk) anschauen.

 

Ziel der verwaltungsinternen Veranstaltung war es, das Konzept bekannter zu machen und gemeinsame Ideen zu sammeln, was man in dem mobilen Büro in und für Kiel alles machen nnte. In der einwöchigen Testphase konnten die Fach- und Führungskräfte der Landeshauptstadt ausprobieren, wie es sich in dem Tiny Rathaus arbeiten lässt.

 

Das Interesse in der täglichen Open Hour war sehr groß und in den intensiven Gesprächen aus völlig verschiedenen Abteilungen kamen zahlreiche Vorschläge von Kolleg*innen r mögliche Anwendungsfelder: z. B. als mobiles Beratungsbüro, für ämterübergreifende Projekte oder als Beteiligungsmobil. Gewünscht wurde zur Weiterentwicklung Flexibilität in der Nutzung sowie Barrierefreiheit oder eine erneuerbare Energieversorgung.

Es gab nur wenige Bedenken und Fragen, z. B. zur Fahrerlaubnis solch eines Anhängertrailers.

 

Zusammen mit Sophie Mirpourian vom Kreativzentrum Anscharcampus, der Ideengeberin des Tiny Rathauses, wird das Konzept in Ko-Kreation mit dem Referat Kreative Stadt der Landeshauptstadt Kiel nach der Dokumentation und den Impulsen weiterentwickelt.

 

 

Pop-up Pavillon

 

Bereits die Bewerbungsphase für 2020 hat gezeigt, dass sich das Ko-Projekt zwischen dem Referat Kreative Stadt und Kiel-Marketing herumspricht, denn neben den lokalen Anfragen erhielt man auch vermehrt Fragen aus anderen deutschen Städten und sogar aus Dänemark. Trotz der lockdown-bedingten Schließung des Pop-up Pavillons konnten insgesamt 13 Nutzungen unter den bestehenden Verordnungen und Hygienemaßnahmen umgesetzt werden. 

 

In der gerade abgeschlossenen Bewerbungsphase für 2021 hat sich die Nachfrage noch einmal erhöht. Insgesamt erhielt der Pop-up Pavillon über 30 Anfragen. Im kommenden Jahr werden 26 Bewerbungen, einschließlich der verschobenen Aussteller*innen von 2020, im Programm aufgenommen.


Gemeinsam mit Kiel-Marketing ist das Referat Kreative Stadt zuversichtlich, dass das äerst vielfältige und interessante Programm im Herzen Kiels r 2021 trotz der derzeitigen Herausforderungen, wie geplant umgesetzt werden kann. Denn gerade in diesen besonderen Zeiten ist es ein wertvolles kulturelles Angebot, von dem alle Seiten profitieren.

 

Um die Aufmerksamkeit auf den Pop-up Pavillon zu erhöhen, haben das Referat Kreative Stadt und Kiel-Marketing e. V. den Eingangsbereich über das Kieler Unternehmen „raumstation“ neugestalten lassen. Seit Oktober 2020 weist ein Eingangs-Banner auf den Pop-up Pavillon hin. Und die am Treppenaufgang angebrachte Infostehle liefert Informationen zum Pavillon sowie über die Ausstellungen bzw. die aktuelle Nutzung.

 

 

Professionalisierung freischaffender Kreativer

 

Die Ratsversammlung hat beschlossen, freischaffende kreative Berufs- und Widereinsteiger*innen bei ihrer Professionalisierung durch jährlich 50.000 Euro im Haushalt zu unterstützen. (Drs. 1117/2018)

 

Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den Förderfonds zu erhöhen, haben das Referat Kreative Stadt und das Kulturbüro gemeinsam einen jährlichen Antragstermin festgelegt (22. Mai). Zusätzlich wurden gemeinsame Kriterien erarbeitet, die dem Gremium aus der Verwaltung und möglichen Fachgutachter*innen für die Bewertung dienen sollen.

Der Fonds wurde auf der Website #KreativKiel und im Newsletter #KreativKiel beworben. 

 

Die Werbung führte zu 19 eingereichten Anträgen im Referat für Kreative Stadt. Alle Anträge wurden hinsichtlich einer möglichen Förderwürdigkeit und Förderfähigkeit vom Gremium (Referat für Kultur und Kreative Stadt sowie Amt für Kultur und Weiterbildung) geprüft. Insgesamt wurden 11 Anträge durch das Gremium als förderwürdig bewertet.

Die Professionalisierungsvorhaben stammen aus den unterschiedlichsten Kultur- und Kreativbranchen (Film, Kunst, Industriedesign und Literatur) und beinhalten z.B. Mietkostenübernahme, Weiterbildungen, technisches Equipment sowie Marketingmaßnahmen.

Insgesamt wurde dieses Jahr eine Gesamtfördersumme von 36.572,01 EURO bewilligt (siehe Drs.0758/2020 und 0851/2020). Um das Verfahren für den Fonds Professionalisierung freischaffender Kreativer zukünftig noch effizienter und praktikabler zu gestalten, ist geplant, für das kommende Förderjahr 2021/2022 eine Formularvorlage und ein Informationsblatt für die Antragssteller*innen auf der Website vorzuhalten.

Dem Kulturausschuss wurde der Vorschlag zur Kenntnis gegeben, dass die verbliebende Restsumme zur intensiven Unterstützung und Beratung von Soloselbstständigen aus der Kieler Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt werden sollte. Insbesondere die durch die Corona-Pandemie in wirtschaftliche Notsituation geratenen Soloselbstständigen, sollten bei Förderanträgen zum NEUSTART-Kultur-Programm Unterstützung erhalten. Die Beratung übernahm eine Person mit sehr guten Erfahrungen im betriebswirtschaftlichen Management und Coaching innerhalb der Kultur- und Kreativbranche. Bisher sind über diese Förderung zehn Beratungen erfolgt.

 

 

Beratungsgutscheine

 

Seit 2019 gibt es vom Referat Kreative Stadt eine weitere Möglichkeit der Unterstützung für Kultur- und Kreativschaffende, den sogenannten “Beratungsgutschein KielKreativ“. Kultur- und Kreativschaffende erhalten eine Kostenerstattung bei der Wahrnehmung einer Beratung bei rechtlichen und finanziellen Fragestellungen.

 

Die Dienstleister*innen, wie Steuer-, Rechts- und/oder Finanzberatung, stellen die Rechnung über max. 100 Euro an das Referat Kreative Stadt, das dann die Höhe der Kosten übernimmt. Auch hier wurde während der Corona-Pandemie vermehrt, auch im Austausch mit dem Kulturamt darauf hingewiesen, so dass sich die Nachfrage erhöht hat.

 

 

Kreative Stadt in Zeiten von Corona

 

Die Corona-Pandemie stellt alle vor besondere Herausforderungen. Ziemlich schnell wurde deutlich, dass es einen hohen Informationsbedarf gibt. Die Kulturreferenten und die Mitarbeiterin aus dem Referat Kreative Stadt haben entsprechend über digitale Infokanäle die Website #kreativkiel als auch im ersten Newsletter #kreativkiel am 19. März 2020 erste Informationen zu Corona-Hilfen versendet.

 

Im wöchentlichen Rhythmus wurden die Abonnenten zu Informationen über Corona-Hilfen, aber auch anderen regional relevanten Themen im KKW-Bereich informiert. Mittlerweile ist das Versenden auf einen 6-wöchigen Turnus geplant.

 

Die Abonnentenzahl hat sich mittlerweile verdreifacht, dies zeigt, wie wesentlich gebündelte und regelmäßige Informationen in dieser Zeit für Betroffene sind.

 

 

Vernetzung

 

Das Referat Kreative Stadt wurde im Sommer in das Netzwerk Promoting Creative Industries (kurz PCI-Netzwerk) aufgenommen. Das Netzwerk hat am 24. und 25. November digital eine Tagung veranstaltet, in der die Referentin für die Kreative Stadt das Projekt Pop-up Pavillon in einer Session vorgestellt hat.

Der nationale Austausch mit den deutschlandweiten kommunalen Netzwerkpartner*innen wurde als sehr informativ und anregend wahrgenommen.

 

 

Aktuell liegt der Fokus während der Corona-Pandemie auf folgenden Aufgaben:

 

  • Die Erarbeitung weiterer unterstützender Maßnahmen für die Kieler Kultur- und Kreativschaffenden während der Corona-Pandemie.
  • Die Auswertung der Onlineumfrage mit Professor Marco Hardiman und darauf aufbauend die weitere Planung zur Förderung einer zukunftsorientierten Entwicklung Kiels als Kreative Stadt.
  • Gestaltung und Überarbeitung der Website KreativKiel, hinsichtlich der Übersichtlichkeit, insbesondere für die Rubrik Projektaufrufe/Förderfonds zur zeitnahen und gebündelten Information über aktuelle Entwicklungen

 

 

 

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Renate Treutel

rgermeisterin

 

 

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